Marianne Lindner-Köhler ist die neue Mundart-Kolumnistin der «Volksstimme»
Slam-Poetin, Blog- und seit Neuestem Kolumnenautorin − gebürtige Lausnerin und Wahl-Münchnerin: Das ist Marianne Lindner-Köhler, auch bekannt als «Mary Long».
Severin ...
Marianne Lindner-Köhler ist die neue Mundart-Kolumnistin der «Volksstimme»
Slam-Poetin, Blog- und seit Neuestem Kolumnenautorin − gebürtige Lausnerin und Wahl-Münchnerin: Das ist Marianne Lindner-Köhler, auch bekannt als «Mary Long».
Severin Furter
«Es war schon immer mein Traum, eine eigene Kolumne in einer Zeitung zu haben», sagt Marianne Lindner-Köhler. Unter dem Namen «Mary Long» führt die bald 40-Jährige einen Blog und tritt seit vier Jahren als Slam-Poetin auf verschiedenen Bühnen auf – als Autorin der Mundart-Kolumne ist sie ab heute regelmässig auch in der «Volksstimme» zu lesen (Seite 10 in dieser Ausgabe).
«Mary Long» ist durch und durch Baselbieterin, obwohl sie mittlerweile seit 13 Jahren in Deutschland lebt: «Ich hätte ja nie gedacht, dass ich das Baselbiet einmal verlassen würde», sagt sie, «aber die Liebe halt.» Und so lebt sie heute mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Puchheim, einem Vorort von München.
Gerne kehrt sie aber so oft wie möglich zurück zu ihren Wurzeln. In Lausen und später im Waldenburgertal ist sie aufgewachsen, in Sissach verbrachte sie in der ehemaligen Drogerie Martin ihre Lehrzeit und arbeitete später in Liestal. Das Oberbaselbiet bleibt ihre Heimat: «Ich liebe unsere Hügel und Täler.» Die Abwechslung sei es, die ihr ein gutes Gefühl gebe und in der sie sich daheim fühle.
«Welche Rille ist die mittlere?»
Und genau diese Abwechslung ist es, mit der «Mary Longs» Leben treffend beschrieben werden kann. Die gelernte Drogistin ist heute als ausgebildete Ernährungsberaterin tätig, gibt Kurse in Kitas und an der Volkshochschule. Genauso schreibt sie aber auch Texte für ihren Blog oder für ihre Auftritte auf Kleinkunst- und Slam-Poetry-Bühnen in Deutschland und der Schweiz. «Und nicht zuletzt bin ich einfach nur Mami und Hausfrau», sagt sie mit einem Lachen.
Es ist dieser breit gefächerte Alltag, in der sich Lindner wohlfühlt und der ihr als Inspiration für ihre Texte dient: «Ich analysiere gerne meinen Alltag und habe immer unzählige Wörter im Kopf.» Letztere notiert sie sich in ihrem Notizbuch, das sie immer mit dabei hat, und verwertet sie schliesslich in ihrem kreativen Schaffen: «Aus Beobachtungen entstehen Texte», sagt sie und ergänzt: «Zum Beispiel fragte ich mich beim Blick in den Backofen, welche der vier Rillen denn die mittlere ist.»
Wer weiss, vielleicht findet sich die Antwort in einer künftigen Kolumne für die «Volksstimme». Klar ist: Marianne Lindner will ihre Leidenschaft fürs Texten weiter ausleben und – wenn die Pandemie es zulässt – wieder auf der Bühne stehen. Dann lässt sich vielleicht irgendwann ihr Traum verwirklichen, den Lebensunterhalt mit ihrem textlichen Schaffen zu verdienen. Doch auch da dringt bei «Mary Long» die waschechte Baselbieterin durch: «Mir wäi luege …», sagt sie. So sei sie eben.