Der Siedlungsraum ist für die Biodiversität Gefahr und Chance zugleich. Mithilfe eines guten Überblicks, gezielter Massnahmen und angepasster Pflege können die kommunalen Grünflächen eine beachtliche Biodiversität an Pflanzen und Tieren aufweisen.
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Der Siedlungsraum ist für die Biodiversität Gefahr und Chance zugleich. Mithilfe eines guten Überblicks, gezielter Massnahmen und angepasster Pflege können die kommunalen Grünflächen eine beachtliche Biodiversität an Pflanzen und Tieren aufweisen.
Im Hinblick auf den Klimawandel und dem Umstand, dass in der Schweiz pro Sekunde ein Quadratmeter Boden verbaut wird, kommt den bestehenden Grünflächen eine immer grössere Bedeutung zu.
Zu den Vorteilen für die Natur gibt es auch klare Vorteile für die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung. Neben dem schönen Anblick erhöhen die Grünflächen die Lebensqualität durch Befeuchtung der Umgebungsluft, bringen Abkühlung an heissen Tagen, binden CO2 und Feinstaub und ermöglichen die Versickerung, was bei Starkniederschlägen Überschwemmungen verhindern kann.
Rund 70 Standorte
Die Gemeinde Sissach hat sich im Rahmen des kantonalen Projekts «Grüne Siedlung» der Biodiversität auf ihren Grünflächen angenommen. Das Projekt läuft seit Mitte 2020 und endet 2024. Rund 70 Standorte wurden ausgewählt. Die Palette reicht von kleinen Verkehrsinseln bis hin zur Parkanlage.
Wie vom Kanton gefordert werden die Standorte von einem Fachbüro, dem Ingenieurbüro Götz aus Liestal, kartiert. Im Gegenzug übernimmt der Kanton 40 Prozent der Kosten.
Anfang Jahr ist die Kartierung der ersten 21 Standorte in der Gemeinde eingetroffen. Diese umfasst den aktuellen Zustand, den ökologischen Wert, das Aufwertungspotenzial und die Aufwertungsziele. Auf der Basis dieser Kartierung und unter Berücksichtigung der Nutzung wird im Rahmen des Budgets entschieden, welche Flächen wie aufgewertet werden.
Bevölkerung miteinbeziehen
Das Projekt wird von der Gemeindefachstelle Umwelt und Energie betreut. Die Auswahl der Flächen und die Art der Aufwertungen werden zusammen mit dem Leiter Gärtnerei des Werkhofs, Mathias Lüthy, und nach Rücksprache mit der Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Heimatschutz Sissach (AGNHS) festgelegt. Im laufenden Jahr werden die restlichen Flächen kartiert und erste Aufwertungen vorgenommen.
In den Jahren 2022 bis 2024 werden weitere Aufwertungen folgen. Ebenfalls sind die Sensibilisierung und der aktive Einbezug der Bevölkerung ein zentrales Ziel des Projekts. Geplant sind eine gemeinsame Informationsveranstaltung mit dem Gartenbauverein und der AGNHS am 29. März, Exkursionen und der gemeinsame Bau von Kleinstrukturen wie Asthaufen, Trockenmauern oder Pflanzen einer Wildhecke.
Für Interessierte, welche die Biodiversität im eigenen Garten fördern möchten, wird Informationsmaterial zur Verfügung stehen.
Fachstelle Umwelt und Energie, Nicole Itin