Zufriedene Gesichter
08.12.2020 GelterkindenDie neuste Ausgabe des «Winter-Gwärb-Sunntigs» kann überraschen
Die Umstände rund um den diesjährigen Event des Gewerbevereins Gelterkinden und Umgebung waren speziell. So manch einer fragte sich, ob ein Besuch im Dorf angemessen ist. Ja, sagten sich einige ...
Die neuste Ausgabe des «Winter-Gwärb-Sunntigs» kann überraschen
Die Umstände rund um den diesjährigen Event des Gewerbevereins Gelterkinden und Umgebung waren speziell. So manch einer fragte sich, ob ein Besuch im Dorf angemessen ist. Ja, sagten sich einige Hundert Menschen, die in der Zeit zwischen 11 und 17 Uhr ganz gemütlich durchs Zentrum schlenderten. Ein Augenschein.
Alex Köhli
Ein neues Spiel gesellt sich hinzu: «Ouh, gäll, du bisch doch …»! Eine Bitte des Organisationskomitees war, der generellen Maskentragpflicht nachzukommen, und dies funktioniert bestens. Auch im Laden «Feingemacht». Dort stellt sich rasch ein vorweihnächtliches Gefühl ein. Allerlei Dekorationen wechseln sich ab mit Geschenkideen zum bevorstehenden Fest. Auf dem Weg zum Dorfplatz treffen wir den Künstler Jacques Mader, der seine fantastischen Bilder präsentiert.
Vor dem grossen, festlich geschmückten Weihnachtsbaum präsentiert Völlmin Landtechnik grosse Landmaschinen. Zwischen den Marktständen entdecken wir den Santichlaus mit Eseli. Den schweren Sack trägt dann allerdings der Schmutzli. Die Streicheleinheiten der Kinder quittiert das Grautier mit einem scheinbar freundlichen Lächeln. Versli aufsagen scheint etwas aus der Mode gekommen zu sein. Der Santichlaus zeigt sich grosszügig und verteilt trotzdem kleine Säcklein.
Vor dem Eimobil, wo feinste Crêpes feilgeboten werden, bildet sich eine kleine Schlange. Die Abstände bleiben gewahrt, der Bauch freut sich auf etwas Warmes. In der Vinothek Raffaella geht es ruhig zu. Davor lässt es sich auf Zweierbänkli gemütlich sitzen, um die feinen Tropfen zu geniessen.
Gefiltertes Lächeln
Auf dem Weg in Richtung Postgasse passieren wir den Stand des Bluemelädeli Mumenthaler mit wunderschönen Gestecken und weiteren hübschen Dekorationsideen. Der Grillstand vor der Metzgerei Zimmermann lässt verführerische Düfte durch die immer feuchter werdende Luft wabern. Gross und Klein nutzen auch hier die Gelegenheit, sich selbst etwas Gutes zu tun.
In der jL Design GmbH erklären uns Jürg und Ingrid Leuenberger die unterschiedlichen Qualitäten von Chromstahl. Jener, der sich noch heute problemlos auf Hochglanz polieren lässt, hat zumeist schon einige gute Jahre auf dem Buckel.
Margrit und Graziella von Santinelli Textil warten bereits auf unseren Besuch. Die beiden Frauen wissen so manche Geschichte zu erzählen. Lustige und andere. Und dann passiert es: Die Türe öffnet sich und gedankenversunken tritt eine gesetztere Dame ins Geschäft. Sie hebt den Kopf, sieht uns mit grossen Augen an, stammelt ein nervöses «Tschuldigung …» vor sich hin und zieht etwas aus ihrer Tasche. Die Mund-Nasen-Schutzmaske! Schwups – aufgesetzt. Wir alle können uns ein gefiltertes Lächeln nicht verkneifen.
Überraschendes weiss Susanna Bracher bei Spiess Schuhe-Freizeit-Lifestyle zu erklären. Kenne ich meine exakte Schuh- respektive Sockengrösse nicht, mache ich eine Faust. Drum herum wickelt sie jetzt eine Socke. Schliesst die Sockenspitze mit der Sockenferse, passt die Grösse.
Wieder zurück auf dem Vorplatz des Allmend-Markts bestaunen wir die grosse Auswahl der Weidhöfler Spezialitätenbrennerei. Vor dem «da Sabatino» parlieren Ruedi und Ruth Schaub mit Freunden. Drinnen locken feine Spezialitäten aus Italien. An diesem «Winter-Gwärb-Sunntig» kann man es sich gut gehen lassen.
NACHGEFRAGT | SALOME MUMENTHALER, PRÄSIDENTIN GVG
«Insgesamt eine gute Sache»
Der «Winter-Gwärb-Sunntig» fand unter dem besonderen Covid-19-Regime statt. Was musste im Vorfeld speziell beachtet werden?
Salome Mumenthaler: Das Schwierigste war, die immer wieder neuen Vorgaben und Richtlinien bezüglich Schutzmassnahmen nachzuverfolgen und Änderungen laufend in die Vorbereitungen einfliessen zu lassen. Dies gepaart mit ständigem Abwägen, ob der Event überhaupt wird stattfinden können.
War es schwieriger gegenüber Vorjahren, das Gewerbe zum Mitmachen zu begeistern?
Bei den Ladenbesitzern war das Interesse vergleichbar mit Vorjahren. Bei den Marktständen, die unter anderem von Gewerbevereinsmitgliedern ohne Verkaufsläden im Zentrum präsentiert wurden, war die Begeisterung in diesem Jahr etwas verhalten, was mit erhöhten Anforderungen an die Sicherheit von Betreibern wie auch von Kunden im Zusammenhang gesehen werden muss.
Was war Ihr Eindruck vom Sonntag? Wie waren die Rückmeldungen aus Teilnehmerkreisen?
Insgesamt war der «Winter-Gwärb-Sunntig» eine gute Sache. Das eher feuchte Wetter verhinderte wohl einen noch grösseren Aufmarsch, was aber wiederum der Sicherheit zugutekam und die Warteschlangen vor den Läden nicht zu gross werden liess.
Interview Alex Köhli