20 Meter Weihnachts stimmung
08.12.2020 DiegtenEin geschmückter Mammutbaum dient als Adventsfenster
Die Familien Affolter-Fischer und Zedi haben den mehr als 20 Meter hohen Mammutbaum zwischen ihren Häusern geschmückt. Mit diesem besonderen Adventsfenster wollen sie Corona trotzen und die weihnächtliche Vorfreude ...
Ein geschmückter Mammutbaum dient als Adventsfenster
Die Familien Affolter-Fischer und Zedi haben den mehr als 20 Meter hohen Mammutbaum zwischen ihren Häusern geschmückt. Mit diesem besonderen Adventsfenster wollen sie Corona trotzen und die weihnächtliche Vorfreude wecken.
Anouk Jordi
Für den begehbaren Adventskalender in Diegten haben sich die Familien Affolter-Fischer und Zedi etwas ganz Besonderes überlegt. Am Freitag erleuchteten sie den Mammutbaum zwischen ihren Häusern, den sie eine Woche zuvor geschmückt hatten.
Der Mammutbaum ist laut Anja Affolter 23 bis 25 Jahre alt. «Der Vormieter weiss auch nicht genau, wann oder wie der Baum dorthin kam, sein Vormieter muss ihn wohl gepflanzt haben», sagt die dreifache Mutter. Zu diesem konnten sie allerdings keinen Kontakt aufbauen. Daher sei das Alter nur geschätzt.
Madeleine Zedi hege seit Jahren den Wunsch, den Baum an Weihnachten zu schmücken, sagt Affolter. Doch leider sei es lange beim Wunsch geblieben, denn niemand habe genug Zeit gehabt, sich darum zu kümmern. Und vor allem seien die Kosten stets zu hoch gewesen. Für die insgesamt 110 Meter lange Lichterkette, die zahlreichen Weihnachtskugeln, Sterne und eine gemietete Hebebühne haben die beiden Familien nun einen stolzen vierstelligen Betrag ausgegeben.
«Vor allem jedoch hat uns die Aktion viel Mut gekostet», sagt Affolter und lacht. Denn eine Woche zuvor mussten sich ihr Mann und ihre älteste Tochter auf die Hebebühne trauen und in über 20 Metern Höhe den Mammutbaum schmücken. Das alles geschah bei klirrender Kälte und ohne Handschuhe, denn sonst hätten sie die Kugeln nur schlecht an den Baum hängen können.
Am Wochenende vor der grossen Premiere haben die zwei Familien den Baum probehalber schon einmal erleuchtet. «Wir wollten am Freitag vor den ganzen Zuschauern nicht blöd dastehen», sagt Affolter. Das «Testleuchten» haben ihre anderen Nachbarn gesehen und sich bereits gefreut. Eine Nachbarin habe sogar zu klatschen begonnen, und in den nächsten Tagen fragten viele immer wieder, warum die Lichter denn noch nicht brennen würden. Das ging aber noch nicht, schliesslich durften sie das erst am 4. Dezember, denn dann waren sie im Diegter Adventskalender an der Reihe.
Auf andere Gedanken bringen
Die Idee, daraus ein Adventsfenster zu machen, sei erst während der Planungsphase aufgekommen. So konnte die erste offizielle Beleuchtung sogar mit Gästen stattfinden. Aufgetischt wurden für diese einige weihnächtliche Leckereien von Glühwein über Dresdner Stollen, gebrannten Mandeln bis zu einem Zuckerwattestand. Zuvor machte sich Affolter Sorgen, dass zu viele Leute auftauchen würden und sie Probleme bekommen könnten, die wegen des Coronavirus geltenden Sicherheitsabstände einzuhalten. Doch am grossen Tag sei dann alles gut gegangen.
Nach langer Diskussion haben sich die beiden Familien in diesem Jahr dafür entschieden, den jahrelangen Wunsch von Madeleine Zedi nun endlich wahr zu machen. Sie haben es grösstenteils für sich gemacht, sagt Affolter, aber sie wollten auch den Nachbarn etwas Freude bereiten. Die positiven Rückmeldungen bereits vor der offiziellen Erleuchtung haben sie daher sehr erfreut. «In diesen düsteren Zeiten von Corona wollten wir die Leute ein bisschen auf andere Gedanken bringen, es ist ja nichts los jetzt», sagt Affolter. «Ausserdem wollten wir etwas Licht ins Dunkel bringen und ein kleines bisschen Weihnachtsstimmung verbreiten.»