TURNERBLICK
26.11.2020 RegionDer Blick zurück
In 35 Tagen dürfen wir das neue Jahr willkommen heissen. Das 2020 neigt sich langsam dem Ende zu. Mit dem Näherrücken von Weihnachten und Silvester folgen auch automatisch all die Jahresrückblicke oder Hitparaden an ...
Der Blick zurück
In 35 Tagen dürfen wir das neue Jahr willkommen heissen. Das 2020 neigt sich langsam dem Ende zu. Mit dem Näherrücken von Weihnachten und Silvester folgen auch automatisch all die Jahresrückblicke oder Hitparaden an Sport-Höhepunkten. Bereits vor einer Woche wurde mit der Ernennung von Ajla Del Ponte und Simon Ehammer das Geheimnis um die Titel «Leichtathletin und Leichtathlet des Jahres» gelüftet. In einer Woche wissen wir zudem, wer in diesem Jahr den Baselbieter Sportpreis gewinnen wird, ehe wiederum eine Woche später die Sports Awards 2020 über die Bühne gehen.
Höchste Zeit, dass auch ich mir Gedanken über das zu Ende gehende und in der Tat aussergewöhnliche Sportjahr mache. Begonnen hat 2020 mit einem turnerischen Leckerbissen, der Gymotion. 500 Mitwirkende begeisterten rund 11 500 Zuschauende im Zürcher Hallenstadion. Mit dem Turnverein Ziefen war auch das Oberbaselbiet prominent vertreten. Dass dann aber wenige Tage nach der Jahresversammlung meines TVs die Welt schlagartig eine andere sein würde, damit hat wohl niemand gerechnet. Die sportlichen Anlässe wurden rar und daher auch die Höhepunkte. Keine Eishockey-WM, keine Olympischen Spiele, keine Fussball-EM. Keine einfache Zeit für einen bekennenden Sportfan.
Alles andere als einen Höhepunkt stellte im Sommer für mich der Abstieg «meines» FC Thun in die Challenge League dar. Mittlerweile habe ich die Relegation aber verarbeitet. Umso erfreulicher dann der August und September, als mit der Leichtathletik-Mehrkampf-SM in Langenthal und den Schweizermeisterschaften in Basel doch noch zwei sportliche Höhepunkte den Weg in meine Agenda fanden. Endlich wieder Sportluft schnuppern, wenn auch durch eine Gesichtsmaske. Endlich wieder Entscheidungen um Sieg und Niederlage miterleben. Endlich wieder mit den Athleten mitfiebern. Es waren wohl die Höhepunkte, die ich in diesem Pandemie-Jahr journalistisch erleben durfte. Sogleich kamen deshalb vor einer Woche die Gedanken an diese beiden Wettkämpfe hoch, als ich von der Ernennung von Simon Ehammer zum «Leichtathleten des Jahres» erfuhr. Was dieser junge Appenzeller vom Turnverein Teufen mit 20 Jahren bereits auf die Bahn zaubert, fasziniert. Dass mit Finley Gaio und Matthias Steinmann zwei Oberbaselbieter mit Ehammer um die Mehrkampf-Medaillen gekämpft haben, machte diese Meisterschaften noch spezieller.
Gerade die Gedanken an solche Momente lassen hoffen, dass wir uns auch im kommenden Jahr trotz Corona wieder auf spannende Sporterlebnisse freuen dürfen. Denn was wäre ein Jahresende ohne den sportlichen Blick zurück.
Thomas Ditzler arbeitet beim Schweizerischen Turnverband und ist ehemaliger «Volksstimme»-Sportredaktor.