Kein Programm über die Krise
29.10.2020 GelterkindenFredy Schär singt «Corona Fidirallalla»
Der Komiker und Humor-Therapeut Fredy Schär hat in seinem «Corona Fidirallalla» das Kinderlied «Die Vogelhochzeit» parodiert. Aus Respekt gegenüber den Betroffenen hat er die Krankheit selber dabei ...
Fredy Schär singt «Corona Fidirallalla»
Der Komiker und Humor-Therapeut Fredy Schär hat in seinem «Corona Fidirallalla» das Kinderlied «Die Vogelhochzeit» parodiert. Aus Respekt gegenüber den Betroffenen hat er die Krankheit selber dabei aber ausgeklammert..
Anouk Jordi
Im Internet findet man ein Video, in dem Sie fröhlich «Corona Fidirallalla» singen. Was überlegten Sie, als Sie dieses Lied umschrieben?
Fredy Schär: Am Anfang wollte ich nicht auch noch etwas über Corona schreiben. Ich hatte langsam genug von den vielen Videos, die mir täglich zugeschickt wurden. Ich wollte auch aus Respekt den Betroffenen gegenüber keine Scherze über das Virus machen. Dann kam mir die Idee, die Krankheit als solche auszuklammern. Mein Ziel war es, die vielen Widersprüche seit Beginn der Krise auf lustige Weise aufzuzeigen.
Waren Sie als kabarettistischer Liedermacher von den Massnahmen betroffen?
Ja, leider wurden alle meine Auftritte abgesagt oder verschoben. Anfragen für Feiern und Firmenanlässe blieben komplett aus und meine Einkünfte brachen um etwa 90 Prozent ein. Ich bin seit bald 30 Jahren ständig unterwegs und so etwas hätte ich nie für möglich gehalten. Dieser Einbruch meines Haupterwerbs ist tragisch, aber es geht ja nicht nur mir so, sondern der gesamten Unterhaltungsbranche.
Sind Sie trotz der Zwangspause bereits daran, ein neues Programm zu erarbeiten?
Nein, ich will mich nicht unter Druck setzen. Die guten Ideen kommen bei mir sowieso von allein und ein Programm über Corona ist mir zu gewagt.
Sie arbeiten hauptberuflich als Komiker. Hatten die ergriffenen Massnahmen auch Auswirkungen auf Ihren Nebenerwerb als Landwirt?
Gerade in dieser Corona-Zeit bin ich froh, hobbymässig auf dem Hof arbeiten zu können. Dann sitze ich nicht herum und komme auf trübe Gedanken. Zudem hatte die Coronakrise gerade beim Direktverkauf im Hofladen auch eine positive Seite.
Sie sind Humor-Therapeut. Sollen die Leute Ihrer Meinung nach die Pandemie und ihre Folgen eher mit Humor nehmen, als sie todernst zu sehen? Und wie gehen Sie damit um?
Humor hat das Ziel, die Widerwärtigkeiten in unserem Leben leichter zu ertragen. Persönlich macht mir die tägliche Berichterstattung in allen Medien Sorgen. Trotzdem versuche ich mit meiner Familie möglichst normal weiterzuleben. Wir halten uns selbstverständlich an die vorgegebenen Hygiene- und Schutzmassnahmen.
Worauf freuen Sie sich am meisten nach der Krise?
Ich freue mich darauf, dass dann vermehrt wieder über andere Themen berichtet wird, und dass man beim Niesen in der Öffentlichkeit kein schlechtes Gewissen mehr haben muss. Am meisten freue ich mich aber natürlich darauf, wieder vor Publikum stehen und die Leute zum Lachen bringen zu dürfen.
Link zum Video «Corona Fidirallalla»: https://vimeo.com/460857190