IM GEDENKEN
16.10.2020 SissachWalter Wirz-Degen, Sissach
Walter Wirz wurde am 7. Februar 1920 als zweitjüngstes von insgesamt 15 Kindern geboren und ist in Sissach aufgewachsen. Er gehörte zu den Nachfahren der bekannten Familie Wirz, die in Sissach bis zu Anfang des 20. Jahrhunderts im ...
Walter Wirz-Degen, Sissach
Walter Wirz wurde am 7. Februar 1920 als zweitjüngstes von insgesamt 15 Kindern geboren und ist in Sissach aufgewachsen. Er gehörte zu den Nachfahren der bekannten Familie Wirz, die in Sissach bis zu Anfang des 20. Jahrhunderts im heutigen Gemeindehaus eine Bierbrauerei betrieben.
Walter Wirz lebte mit seinen Eltern und den Geschwistern im heutigen Sigristenhüsli bei der reformierten Kirche, dem damaligen Armenhaus. In der grossen Familie musste gespart werden. Umso mehr hat sich seine Mutter gefreut, als Sohn Walter nach dem Antritt seiner Arbeit in der Weinhandlung Buess ihr sein erstes Gehalt von 400 Franken überreichte. Geprägt hat ihn als junger Mann die Zeit des Aktivdienstes im Zweiten Weltkrieg, als er bei der Flugabwehr an der Grenze stationiert war.
Bei einer Theateraufführung in der Primarschule Sissach lernte er seine spätere Ehefrau Elsi Degen kennen, die neben ihm Platz nahm. Am 12. Juli 1947 heirateten die beiden in der Kirche in Sissach. Die Hochzeitsreise führte sie nach Venedig. Walter Wirz konnte sich noch im hohen Alter erinnern, was es am Fest zu essen gab: Geschnetzeltes im Reisring und eine Flasche Valpolicella – alles für 12 Franken.
Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Ursula, Marianne und Rolf; später kamen acht Grosskinder und fünf Urgrosskinder dazu. Später arbeitete Walter Wirz als Wegmacher beim Kanton und schliesslich als Abwart der Schule Tannenbrunn, wo mancher Lehrer nicht selten mit ihm im schönen Kellerraum zusammensass und die Geselligkeit pflegte. In dieser Stellung wurde er 1984 pensioniert.
Die Familie ist viel im Ort gezügelt, aber Sissach immer treu geblieben. Zwar unternahm Walter Wirz mit seiner Frau einmal in den 70er-Jahren eine weitere Reise nach Kanada, Ruhe und Entspannung fanden sie aber eher in ihrem Wohnwagen an verschiedenen Standorten. Viel Freude hatte der Verstorbene zeitlebens am Fussball. Als junger Mann hat er selber als Aussenverteidiger beim SV Sissach gespielt. Ein Foto des damaligen Teams beim Auswärtsspiel in Liestal hing in seinem Zimmer im Alters- und Pflegeheim Mülimatt.
Bis zuletzt interessierte ihn der Fussball, besonders die Ergebnisse der Schweizer Nationalmannschaft und des FC Basel. Sehr gerne war er auch zum Holzen im Wald, wo er Anfeuerholz spaltete, verpackte und verschenkte. Ins «Mülimatt» Sissach zog er mit seiner Frau, beide bereits über 90 Jahre alt, als sie nach einem Spitalaufenthalt nicht mehr nach Hause konnte. Vorher hatten sie bereits drei Jahre in der Alterssiedlung gelebt. Im Jahr 2018 starb seine Frau, und am 18. September folgte Walter Wirz ihr nach und schlief friedlich in seinem 101. Lebensjahr ein. vs.