Der Ruebgassbrunnen ist wieder an seinem Platz
02.10.2020 RothenfluhAb nächster Woche soll das Original wieder plätschern
Der mehr als 100-jährige Brunnen an der Rothenflüher Ruebgasse befindet sich seit Anfang Woche wieder an seinem angestammten Platz. Nachdem das Original durch ein kleineres, neues Modell ersetzt worden war, haben sich etliche ...
Ab nächster Woche soll das Original wieder plätschern
Der mehr als 100-jährige Brunnen an der Rothenflüher Ruebgasse befindet sich seit Anfang Woche wieder an seinem angestammten Platz. Nachdem das Original durch ein kleineres, neues Modell ersetzt worden war, haben sich etliche Einwohner für den Erhalt des alten Brunnens und des Ortsbilds starkgemacht.
Otto Graf und Christian Horisberger
Die Kirche ist wieder im Dorf: Der alte Rothenflüher Ruebgassbrunnen wurde Anfang dieser Woche nach einer umfassenden Sanierung und Reinigung durch den Reigoldswiler Steinmetz Stefan Moser wieder an seinen angestammten Platz an der Verzweigung Ruebgasse/Dübachweg gesetzt. Die Umgebungsarbeiten – der Brunnen wird mit Kopfsteinpflaster eingerahmt – werden gemäss Gemeindeverwalter Bruno Heinzelmann voraussichtlich kommende Woche abgeschlossen. Damit findet die Geschichte, die während des vergangenen Sommers für rote Köpfe gesorgt hatte, ein versöhnliches Ende.
Kostenüberlegungen hatten die Dorf- und Kulturkommission und den Gemeinderat dazu bewogen, den mehr als 100-jährigen, ramponierten Originalbrunnen durch ein neues, deutlich kleineres Modell zu ersetzen. Damit war ein Teil der Bevölkerung – allen voran die beiden Ex-Gemeindepräsidenten Kurt Schaub und Martin Erny – gar nicht einverstanden. Der kleine Brunnen passe im Vergleich zum alten, ehrenwerten Brunnen weder gestalterisch noch proportional ins Ortsbild, fanden sie und forderten den Gemeinderat auf, über die Bücher zu gehen, das Original sanieren und wieder an seinen angestammten Platz zurückbringen zu lassen. Im Gegenzug würden sie dafür sorgen, dass mindestens 10 000 Franken aus privater Hand an die Mehrkosten beigesteuert werden. Und das werden sie: Laut Kurt Schaub liegen heute Zusagen für etwas mehr als den vereinbarten Betrag vor.
Es sollte noch besser kommen: Auf Antrag des Gemeinderats zahlt der Regierungsrat aus dem Swisslos-Fonds weitere 10 000 Franken für den Erhalt des Originalbrunnens, für dessen Sanierung ein Kostenvoranschlag über 36 700 Franken vorlag. Laut Gemeindeverwalter Bruno Heinzelmann könnte die Schlussabrechnung etwas höher ausfallen, da bei der Instandstellung des «Gedis-Brunnens», wie er im Dorf auch genannt wird, ein zuvor nicht erkannter Schaden ans Licht gekommen ist.
Ende gut, alles gut? «Unser Ziel war, den alten Brunnen zurückzubekommen», sagt Kurt Schaub auf Anfrage, «das haben wir gemeinsam mit denjenigen, die zuvor anderer Meinung waren, erreicht.» Er habe Freude am Originalbrunnen und andere Rothenflüherinnen und Rothenflüher, die ihn bereits gesehen hätten, ebenfalls.
Die Gemüter im Dorf hätten sich wieder beruhigt, sagen Heinzelmann und Schaub übereinstimmend. Bedeutet das, dass es nun doch ein Brunnenfest geben wird? Ursprünglich war vorgesehen, am 5. September den Abschluss der Sanierung aller acht Dorfbrunnen zu feiern. Die Dorf- und Kulturkommission hatte die Feier abgesagt – wegen Corona, aber auch, weil sie sich an der Art und Weise, wie die Ex-Präsidenten für den Brunnen kämpften, störten. Gemeindeverwalter Heinzelmann kann keine Aussage dazu machen, ob das Brunnenfest nun neu angesetzt wird. Seit der Absage Mitte Juni sei die Feier auf Gemeindeebene kein Thema mehr gewesen.