Unterwegs im Laufental
03.09.2020 RatgeberSeewen Seetalhöhe–Duggingen–Angenstein–Aesch
Die Wanderung führt von der Seetalhöhe (Welschhans) den Eichenberg entlang nach Duggingen und weiter über die Oberaeschweid und Angenstein nach Aesch.
Ueli Oberli
Seit der ersten ...
Seewen Seetalhöhe–Duggingen–Angenstein–Aesch
Die Wanderung führt von der Seetalhöhe (Welschhans) den Eichenberg entlang nach Duggingen und weiter über die Oberaeschweid und Angenstein nach Aesch.
Ueli Oberli
Seit der ersten Nennung 1147 gehörte der Kirchenschatz von Seewen dem Kloster Beinwil. Die weltlichen Rechte über das Dorf oblagen den Grafen von Thierstein, die sie 1317 an die Herren von Ramstein abtraten. 1460 endete ein Familienzwist um die Rechtsansprüche mit der Verwüstung und Brandschatzung des Dorfs durch die «Gesellen von Olten». Nur vier Jahre später erwarb Solothurn das Dorf und ordnete es der Vogtei Dorneck zu. Der Seewener See wurde 1588 mit einem Tunnel durch das Bergsturzgebiet von Fulnau abgeleitet, zurück blieb jedoch, da der Abflusskanal zu hoch angelegt war, eine Sumpflandschaft. Um 1920 wurde durch eine Melioration des Moorbodens beim ehemaligen See wertvolles Kulturland gewonnen.
Unsere Wanderung beginnt bei der Bushaltestelle Seetalhöhe. Wir benutzen den Weg, der zum Forstwerkhof führt. Der Weg führt vor dem Werkhof vorbei und unmittelbar danach nach rechts. Nun wird es einfach. Wir bleiben für die nächsten rund 3 km immer auf diesem Weg. Es geht immer leicht auf und ab. Nach der engen Linkskurve mit den Wegweisern im Graben bleiben wir auf dem breiten Weg bis auf die Krete, ab hier geht es nun für länger abwärts. Am Waldrand wandern wir auf dem nächsten Weg nach rechts weiter. Bald kommen wir bei einer Jägerhütte vorbei, die rechterhand leicht verdeckt steht. Immer abwärts wandernd kommen wir nach dem Reservoir rechterhand an den Waldrand oberhalb von Duggingen.
Bewegtes Angenstein
Duggingen gehörte zur Herrschaft Pfeffingen und somit zum Bistum Basel. Diese Zugehörigkeit wird auf eine Schenkung Kaiser Heinrichs II. zu Beginn des 11. Jahrhunderts zurückgeführt. Das Lehen ging später an verschiedene Herren weiter. Der bekannte Bischof Christoph Blarer von Wartensee leitete 1582 die Gegenreformation ein. 1842 genehmigten die Kantone Bern und Baselland die Trennung von der Pfarrei Pfeffingen; Duggingen erhielt den Status einer Vikariats-Pfarrei von Laufen mit eigenem Vikar. Bereits 1835 wurde die heutige Pfarrkirche erstellt.
Auf dem ersten Weg, oberhalb der Hecke, wenden wir uns nach rechts. Mehr oder weniger den Waldsaum entlang geht es zuerst leicht aufwärts und danach wieder abwärts. Bei der Orientierungstafel machen wir eine Spitzkehre nach links auf den Belagsweg. Immer abwärts wandernd bleiben wir auf diesem Weg bis zum Schloss Angenstein. Hier gehen wir rechts aufwärts.
Das Schloss Angenstein hat eine wechselvolle Geschichte, sie zu erzählen sprengt den Rahmen. Die ursprüngliche Burg wurde Mitte des 13. Jahrhunderts gegründet und nach dem Erdbeben von 1356 instand gestellt. Nach zwei Bränden wird die Burg um 1560 wieder aufgebaut, der Hauptturm musste jedoch leer bleiben. Die Burg beginnt sich durch verschiedene Bauten zu einem Schloss zu wandeln. Während des Dreissigjährigen Kriegs, in den Jahren 1637/38, dient das Schloss dem Oberbefehlshaber der schwedischfranzösischen Armee als Hauptquartier. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die «Sperrstelle Angenstein» erstellt und gilt heute als militärhistorisches Denkmal von nationaler Bedeutung. Das Schloss gehört seit 1951 dem Kanton Basel-Stadt und ist von zwei Familien bewohnt.
Vor dem Wohnhaus wenden wir uns nach links und dann gleich wieder nach rechts. Auf diesem Weg wandern wir bis zur Panzersperre, hier gehen wir nach links. Auf der nächsten Kreuzung überqueren wir die Strasse und benutzen den Fussweg Richtung Bahnhof. Zu diesem kommen wir durch die Unterführung.
Wandertipp 77
Karten 1:25 000 Blatt 1067 Arlesheim Blatt 1087 Passwang
Distanz ca. 7,6 km
Aufstieg ca. 144 m
Abstieg ca. 390 m
Wanderzeit ca. 2½ h
Anreise mit S3 nach Liestal, umsteigen auf Bus Linie 111 bis Seewen, umsteigen auf Bus Linie 116 bis Seetalhöhe oder mit S3 bis Grellingen, umsteigen auf Bus Linie 116 bis Seetalhöhe
Rückfahrt ab Aesch mit der S3 Richtung Olten oder mit BLT Linie 11 nach Basel SBB, umsteigen auf S3 Richtung Olten