Sonntagsverkauf ohne «Action»
17.09.2020 SissachChristian Horisberger
«Back to the roots» – zurück zu den Wurzeln – gilt es für den Sissacher Sonntagsverkauf am 20. Dezember. Die Corona-Auflagen zwingen den Gewerbeverein (Gesi) dazu, den verkaufsoffenen Sonntag kurz vor Weihnachten ohne Attraktionen sowie ...
Christian Horisberger
«Back to the roots» – zurück zu den Wurzeln – gilt es für den Sissacher Sonntagsverkauf am 20. Dezember. Die Corona-Auflagen zwingen den Gewerbeverein (Gesi) dazu, den verkaufsoffenen Sonntag kurz vor Weihnachten ohne Attraktionen sowie Verpflegungsstände in der Begegnungszone abzuhalten, erklärt Vereinspräsidentin Christine Tschan. Damit soll verhindert werden, dass es im Zentrum zu Menschenansammlungen kommt, die gegen die Covid-19-Schutzverordnungen verstossen würden. Die Verantwortung dafür könne und wolle der Gewerbeverein nicht tragen, erklärt Tschan. Stattdessen setze er einerseits auf die Ladeninhaber und Beizer, die ohnehin alle über ein eigenes Schutzkonzept verfügen. Andererseits vertraue der Gesi auf das Verantwortungsbewusstsein der Besucherinnen und Besucher.
Den Geschäften sei freigestellt, ob sie dennoch mit Aktivitäten aufwarten, so die Präsidentin. Doch dürften diese wohl auch heruntergefahren werden: Da die Anzahl Personen in einem Geschäft beschränkt ist, werde sich ein Ladeninhaber zweimal überlegen, ob er beispielsweise einen Musiker engagieren wolle. «Aber es wird niemandem verboten, ein ‹Cüpli› auszuschenken.»
Leicht sei es dem Vorstand nicht gefallen, den verkaufsoffenen Sonntag kurz vor Weihnachten zu beschneiden, sagt Tschan. Denn dank der Aktivitäten in den Geschäften und auf der Strasse habe er sich zu einem beliebten Anlass mit Volksfestcharakter entwickelt: «Die Begegnungszone ist immer ‹pumpevoll›.» Derartige Menschenansammlungen coronakonform zu managen, übersteige die Möglichkeiten des Gewerbevereins.
Nun hofft die Präsidentin auf die Solidarität der Kundinnen und Kunden: dass sie das Sissacher Gewerbe und die Restaurants auch am diesjährigen Sonntagsverkauf – ausnahmsweise ohne grosses Drumherum – berücksichtigen werden. Die Mitglieder des Vereins wurden vorige Woche informiert. Reaktionen seien bei ihr noch keine eingegangen, erklärt Tschan. Sie glaubt jedoch, alle seien froh, dass der Sonntagsverkauf überhaupt stattfindet.
Gelterkinden hält an Konzept fest
Anders als in Sissach soll der Gelterkinder «Winter-Gwärb-Sunntig» am 6. Dezember wie gewohnt mit Aktivitäten in und ausserhalb der Läden sowie mit Verpflegungsmöglichkeiten und Marktständen stattfinden. Gemäss Salome Mumenthaler, Präsidentin des Gewerbevereins Gelterkinden, werde das Unterhaltungsprogramm jedoch leicht heruntergefahren beziehungsweise so geplant, dass es zu keinen grossen Menschenansammlungen kommt.
Der Vereinsvorstand setze auf die Eigenverantwortung aller Besucher, sagt Mumenthaler. Doch müssten auch die Teilnehmenden ihre Hausaufgaben machen: Wer beispielsweise Essen herausgibt, werde allenfalls von der bisher üblichen Festbeiz auf Take-away umstellen müssen, um nicht die für Gastrobetriebe vorgeschriebenen Corona-Schutzmassnahmen ergreifen zu müssen. Die Präsidentin betont, dass dies die Planung nach den aktuell geltenden Corona-Auflagen ist. Bei einer Verschärfung würde der Gewerbeverein selbstredend reagieren und notfalls das Rahmenprogramm streichen. Sicher sei einzig, dass die Gelterkinder Läden am 6. Dezember geöffnet sein werden.
Ebenfalls im gewohnten Stil – offene Läden, Markt- und Verpflegungsstände – soll der «Weihnachtszauber» in Oberdorf am 20. Dezember über die Bühne gehen. Grössere Anpassungen sind laut Alex Bärtschi, Präsident von KMU Waldenburgertal, nicht erforderlich. Es handle sich um einen überschaubaren Anlass mit wenige beteiligten Geschäften und ohne klares Zentrum, wo sich grössere Menschengruppen bilden könnten. Anpassungen würden gemäss den geltenden Auflagen vorgenommen.