Auf Premiere folgt Bestätigung
10.09.2020 SportUnihockey | Die Waldenburg Eagles stehen vor ihrer zweiten 1.-Liga-Saison
Mit dem Ziel, erneut die Play-offs zu erreichen, starten die Waldenburg Eagles in die zweite 1.-Liga-Saison seit dem Wiederaufstieg. Dabei gilt das Augenmerk von Trainer Daniel Fluri der Integration ...
Unihockey | Die Waldenburg Eagles stehen vor ihrer zweiten 1.-Liga-Saison
Mit dem Ziel, erneut die Play-offs zu erreichen, starten die Waldenburg Eagles in die zweite 1.-Liga-Saison seit dem Wiederaufstieg. Dabei gilt das Augenmerk von Trainer Daniel Fluri der Integration der Neuzugänge und einer stabileren Defensive.
Thomas Ditzler
Dass er die neue Saison gleich mit sechs neuen Spielern in Angriff nehmen würde, damit hat Eagles-Trainer Daniel Fluri vor einigen Wochen wohl nicht gerechnet. Grund für den unverhofft grossen Kaderzuwachs ist die Auflösung der zweiten Eagles-Mannschaft in der 4. Liga. Das breitere Kader sieht Fluri durchaus als Vorteil: «In der vergangenen Saison liefen wir zwischenzeitlich wegen zahlreicher Ausfälle auf dem Zahnfleisch.» Im Gegenzug galt es nun aber in der Vorbereitung, jene Spieler aus der zweiten Mannschaft ans höhere Spieltempo bestmöglich heranzuführen. «So viele neue Spieler aufs Mal ins Team zu integrieren, ist eine interessante Herausforderung», sagt Trainer Fluri.
Das Experiment nimmt er jedoch gerne in Kauf. Schliesslich ermöglicht es neue Perspektiven fürs Eagles-Spiel, das im Vergleich zur vergangenen Saison, der ersten seit dem Wiederaufstieg in die 1. Liga, vor allem im Defensiv-Verhalten verbessert werden muss. «Wir haben zu viele Gegentore kassiert», so Fluri.
Trotzdem gelang den Eagles mit der ersten Play-off-Qualifikation in der 1. Liga Historisches. In der Viertelfinal-Serie gegen die Bern Capitals habe dem Team dann die Frische gefehlt. «Wir waren nach der vorzeitigen Qualifikation mental müde», bilanziert Fluri. Nun seien viele Spieler umso frischer: «In den vergangenen Jahren waren wir meistens bis spät in den Frühling wegen der K.o.-Runden im Einsatz», sagt der 36-Jährige. Wegen des frühen Ausscheidens hätten die Spieler nun mehr Zeit gehabt, vom Unihockey Abstand zu gewinnen und Energie zu tanken.
Doppelwochenende zum Start
Es versteht sich von selbst, dass man in Waldenburg auch in diesem Jahr die Play-offs als Ziel definiert hat. Geht es nach Fluris Geschmack, so wolle man die Qualifikationsphase im Mittelfeld und damit weiter vorne als im Vorjahr beenden. «Die Qualität dazu ist vorhanden», sagt er und kündigt an, dass man dann in den Playoffs den Gegner mehr fordern möchte. Einen nicht unwesentlichen Einfluss auf den Saisonverlauf dürfte die Corona-Pandemie haben. Auch wenn Daniel Fluri betont, dass man sich nicht allzu sehr damit beschäftigen möchte: «Wir müssen die Situation akzeptieren, denn wir können sie nicht beeinflussen.»
Die Krankheit dürfte sich nicht zuletzt auf die Zuschauer-Situation auswirken. «Wir wissen noch nicht, wie der Stand der Dinge in Bezug auf die Fans an den Spieltagen sein wird», sagt Fluri und ergänzt: «Es wäre extrem schade, wenn wir auf unsere Fans verzichten müssten.» Eine Aussage, die durchaus verständlich ist, denn die Waldenburger sind in der ganzen Liga bekannt für ihre treue und lautstarke Anhängerschaft. «Vor einer solchen Kulisse, wie wir sie haben, geniesst es jeder Unihockeyaner, spielen zu können», schwärmt er.
Umso wesentlicher dürfte es in einer solchen Saison deshalb sein, dass wichtige Teamstützen wie Dominic Mucha, Simon Werthmüller, Jan Hänggi oder Stephan Berger ihre Zusicherung für die neue Saison bereits im Frühling gegeben haben. Dennoch rechnet Fluri, der bereits seine fünfte Meisterschaft an der Eagles-Bande in Angriff nimmt, mit einer anspruchsvolleren Saison als im Vorjahr: «Mental ist das zweite Jahr nach dem Aufstieg immer schwieriger als das erste.»
Obwohl die Gegner gegen die Adler nach wie vor davon ausgehen, als Sieger das Feld zu verlassen, wissen die Oberbaselbieter aus den eigenen Erfahrungen, dass sie in jedem Spiel Chancen zum Punkten haben. Dies zeigt auch der Blick in die Statistik: Die Fluri-Equipe musste in jüngster Vergangenheit nie eine längere Niederlagen-Serie verkraften. «Wir sind uns aber bewusst, dass wir Woche für Woche ans Limit gehen müssen, um zu reüssieren», sagt der Trainer.
Ein erster Prüfstein steht den Waldenburgern gleich zum Saisonstart an diesem Wochenende bevor. Während der Erstligist am Freitagabend auswärts gegen den unterklassigen UHC Riehen (2. Liga) im Cup antreten muss, wartet am Samstag zum Liga-Start mit den Zuger Highlands ein Neuling auf die Adler. Die Zentralschweizer haben auf diese Saison hin die 1.-Liga-Gruppe gewechselt. «Wir wollen auch in der neuen Saison unseren Attributen gerecht werden», sagt Fluri und fordert von seinen Spielern Spektakel, Emotionen und viel Herz. Etwas, das auch die zahlreichen Zugänge möglichst bald verinnerlichen sollten.
Kader Waldenburg Eagles 2020/21
Tor: Stephan Berger (1985), David Gassmann (1994).
Feldspieler: Benjamin Arm (2000), Tobias Bitterli (1990), Rodrigo Branco (1994, neu, von 2. Mannschaft), Oliver Dürrenberger (1996), Kevin Frei (1995), Patrick Grieder (1998, neu, 2. Mannschaft), Pascal Grieder (1998, neu, 2. Mannschaft), Jan Hänggi (1982), Tobias Hasler (1999, neu, Basel Regio U21), Manuel Hunziker (1995), Dale Infanger (1991), Dennis Jänchen (1994), Matthias Mühlberg (1999, neu, Basel Regio U21), Arbnor Nov (1994), Adrian Rudin (1996), Renato Schäfer (1997, neu, 2. Mannschaft), Lukas Schmutz (1983), Daniel Steiner (1991), Enea Tambini (1998), Jan Wenger (1994), Simon Werthmüller (1986).
Trainer: Daniel Fluri, Michael Spitteler.
Abgänge: Nico Hasler (TV Wild Dogs Sissach), Jonas Marti (Unihockey Squirrels Ettingen), Roman Aebischer (UHC Frenkendorf-Füllinsdorf), Florian Bitterli (Karrierenende).