Drunter und Drüber im Cup
28.08.2020 Fussball, SportBasler Cup: Bubendorf scheidet aus, Sissach ist eine Runde weiter
Der FC Bubendorf lässt im Basler Cup gegen den oberklassigen SC Binningen kein Tor aus dem Spiel heraus zu – und scheidet dennoch aus. Der SV Sissach erledigt derweil seine Pflichtaufgabe beim Fünftligisten Tetova ...
Basler Cup: Bubendorf scheidet aus, Sissach ist eine Runde weiter
Der FC Bubendorf lässt im Basler Cup gegen den oberklassigen SC Binningen kein Tor aus dem Spiel heraus zu – und scheidet dennoch aus. Der SV Sissach erledigt derweil seine Pflichtaufgabe beim Fünftligisten Tetova Basel.
Sebastian Wirz
Dreizehn Tore und zwölf Gelbe Karten. So lautet das nüchterne Fazit des Zweitrundenspiels im Basler Cup zwischen den Bubendörfer Viertligisten und dem SC Binningen aus der 3. Liga. Ein echter Cup-Abend eben. Oder wie es Bubendorf-Trainer Mischa Schäublin ausdrückt: «Es ging drunter und drüber.» In der Nachspielzeit retteten sich die Fünflibertaler mit dem 1:1 in die Verlängerung, gingen in Führung und mussten nach dem 2:2-Ausgleich dennoch ins Penaltyschiessen. Dort setzten sich die Gäste durch. Binningen siegt mit 7:6, Bubendorf ist ausgeschieden.
«Wir konnten mit einem Drittligisten auf Augenhöhe spielen», sagt Schäublin, «wir waren sogar besser.» Er macht sein Fazit nicht zuletzt an den Gegentoren fest: Sein Torwart Patrick Häfelfinger hat den Binningern kein einziges Tor aus dem Spiel heraus zugestanden. Doch weil die Gäste schon vor dem entscheidenden Elfmeterschiessen zweimal einen Penalty verwerten konnten, reichten die beiden Bubendörfer Treffer nicht für einen Sieg. Schmerzhaft ist aus Bubendörfer Sicht, dass sie in der Verlängerung selber einen Penalty zugesprochen erhalten haben, diesen aber vergaben – genauso wie eine weitere Grosschance nach einem Eckball kurz vor Spielende.
Nachwuchspool fürs «Eins»
So bleibt den Bubendörfern nur noch die Meisterschaft. Und dort haben sie hohe Ziele: «Als Tabellenführer hatten wir beim Meisterschaftsabbruch im Frühling Pech. Diese Saison wollen wir unbedingt aufsteigen», sagt Schäublin. Ihm steht für diese Aufgabe ein «brutal» junges Team zur Verfügung, welches das Einmaleins des Fussballs mehrheitlich auf dem Sportplatz Brühl gelernt habe. Der Verein ist bemüht, in der zweiten Mannschaft einen Spielerpool heranzuziehen, der dereinst Abgänge im 2.-Ligainterregional-Team kompensieren kann. Dass seine Mannschaft gegen die Binninger Drittligisten mithalten konnte, ist für Schäublin – vor allem auf dem heimischen Kunstrasen – kein Ausreisser nach oben: «Nein, das ist unser Anspruch.»
Ebenfalls von der Jugend geprägt ist jeweils Ivano Chiaradias Aufstellung bei den Sissacher Drittligisten. Weil Cup-Zweitrundengegner FC Tetova Basel aus der 5. Liga keinen Platz zur Verfügung hatte, wurde die Partie im Tannenbrunn ausgetragen. «Ich habe die junge Garde laufen lassen», sagt der SVS-Trainer. «Die machen das gut und haben Freude – und wir haben 3:1 gewonnen. Was will ich da noch mehr?»
Sissacher sind heiss aufs Derby
Dass die Routiniers ebenso wichtig sind, zeigt ein Blick auf die Torschützen: Alban Zeqiri, der gegen die unterklassigen Basler gleich zweimal skorte, und Frank Duttweiler, der per Penalty zum 2:0 traf, gehören beide seit Jahren zur Mannschaft. Der SV Sissach steht nach seinem Sieg in der dritten Runde des Basler Cups, in der Mitte September dann auch die Zweitligisten ins Geschehen eingreifen.
Bis dann gilt es, den Fokus wieder auf die Meisterschaft zu richten. Nach dem 2:0 zum Saisonstart gegen den NK Posavina und dem Sieg im Cup haben die Sissacher Selbstvertrauen für das Oberbaselbieter Derby von morgen getankt: Der SVS trifft auswärts auf die zweite Mannschaft des FC Gelterkinden – und die Spieler sind offenbar heiss: «Mir als Unterbaselbieter war nicht bewusst, dass sich diese beiden Vereine nicht gerade mögen», sagt Ivano Chiaradia. «Morgen wollen alle unbedingt spielen, auch wenn sie vielleicht Schmerzen haben. Man merkt es den Spielern richtig an, dass das Derby ansteht.»
Sorgen machen Chiaradia die angesprochenen «Schmerzen» aber schon: Er hat zahlreiche verletzte oder angeschlagene Spieler – «es ist fast noch schlimmer als vergangenes Jahr». Woche für Woche versuche er, eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen und biete zusätzliche B-Junioren auf: «Ich gebe ihnen gerne die Möglichkeit, im Aktivfussball zu schnuppern, freue mich aber auch, wenn unsere Verletztenliste wieder kürzer wird.»