Endlich rollt er wieder. Der Fussball. Neun Monate mussten sich die hiesigen Fussballteams auf diesen Moment gedulden, ehe sie sich wieder um wichtige Punkte duellieren können. Dabei wäre in diesem Frühjahr bereits alles angerichtet gewesen für eine spannende Rückrunde. ...
Endlich rollt er wieder. Der Fussball. Neun Monate mussten sich die hiesigen Fussballteams auf diesen Moment gedulden, ehe sie sich wieder um wichtige Punkte duellieren können. Dabei wäre in diesem Frühjahr bereits alles angerichtet gewesen für eine spannende Rückrunde. Der SV Sissach wäre in der 3. Liga mit drei Punkten Rückstand auf Tabellenführer US Olympia gestartet. Derweil der FC Lausen 72 in derselben Liga mit drei Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone den Kampf um den Klassenerhalt in Angriff genommen hätte. Etwas besser hätte die Situation für FC Oberdorf ausgesehen: ein Vier-Punkte-Polster auf den Strich. Im gesicherten Mittelfeld wäre die AC Rossoneri aus der Winterpause zurückgekehrt. Eine Winterpause, die wegen des Lockdowns für die Regio-Fussballer nun erst mit dem Start der neuen Saison geendet hat.
Am Wochenende ist der Anpfiff ertönt. In eine Saison, die wegen Corona von den Vereinen zusätzliche Efforts verlangen wird. Nur dank Schutzkonzepten kann trainiert und gespielt werden.Und wir können uns als Zuschauer endlich wieder auf den heimischen Plätzen an schönen Toren und Passstafetten erfreuen. Wir müssen uns also nicht mehr mit klinisch-leerer Stadionatmosphäre vor dem Fernseher begnügen.
Es dürfen endlich auch wieder auf der «Wolfstiege», dem «Brühl» oder der «wunderschönen Hofmatt» die Geschehnisse analysiert werden. Die Coronakrise hat uns in den vergangenen Monaten aufgezeigt, was uns alles am Herzen liegt und plötzlich gefehlt hat. Natürlich gibt es wichtigere Dinge als das Kräftemessen regionaler Fussballvereine. Und doch haben mir diese und andere regionale Sportveranstaltungen je länger desto mehr gefehlt. Ob der Saisonstart ein weiterer von vielen kleinen Schritten in eine «neue Normalität» ist, lasse ich andere beurteilen. Es ist mit Sicherheit aber eine schöne Nebensache, die in unseren neuen Alltag zurückkehren wird.
Zurückgekehrt ist auch der FC Bubendorf in die 2. Liga inter. Zwar mit praktisch unverändertem Kader. Dafür erstrahlt der Bubendörfer Fussballplatz dank des neuen Klubhauses und des Garderobentrakts in neuem Glanz. Kann der FCB an seine erfreuliche erste inter-Vorrunde anknüpfen und weiter vorne mitspielen? Gespannt sein darf man sicher auch, wie sich der neue Trainer des FC Gelterkinden präsentieren wird. Wozu Bart van Riemsdjik an der Seitenlinie des Zweitligisten fähig sein wird?
Der regionale Fussball verspricht Spannung. Ein wenig Abwechslung von den speziellen Wochen, die hinter und wohl auch vor uns liegen, tut uns allen gut. Der regionale Sport könnte dabei ein wenig Abhilfe schaffen. Geniessen wir ihn und erfreuen wir uns deshalb an Toren und Emotionen.
Thomas Ditzler
Thomas Ditzler arbeitet beim Schweizerischen
Turnverband und ist ehemaliger
«Volksstimme»-Sportredaktor.