«Schangi-Areal» wird neu bebaut
13.08.2020 Bauprojekte, Wittinsburg, Bezirk Sissach«Gmäini» bewilligt 5-Millionen-Franken-Projekt
In Wittinsburg wird ein neues «Schangi-Huus» mit insgesamt 12 Wohnungen gebaut. Die Gemeindeversammlung hat dem Baukredit über 5 Millionen Franken zugestimmt. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich Anfang 2021 ...
«Gmäini» bewilligt 5-Millionen-Franken-Projekt
In Wittinsburg wird ein neues «Schangi-Huus» mit insgesamt 12 Wohnungen gebaut. Die Gemeindeversammlung hat dem Baukredit über 5 Millionen Franken zugestimmt. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich Anfang 2021 beginnen.
Michèle Degen
Das sogenannte «Schangi-Areal» in Wittinsburg wird neu überbaut. Die Gemeindeversammlung vom Dienstag hat den endgültigen Startschuss für das lang geplante Projekt eines «Mehrgenerationen-Hauses» gegeben und den Baukredit von rund 5 Millionen Franken gutgeheissen. Ein grosser Brocken für die Gemeinde, die vermutlich noch nie so viel Geld für ein Projekt gesprochen hat, wie Gemeindepräsidentin Caroline Zürcher sagte. Das alte «Schangi-Huus» wird nun durch einen Bau mit insgesamt zwölfWohnungen ersetzt, wie der Gemeinderat erklärte.
Die Wohnungen sollen zwischen 1,5 und 4,5 Zimmer haben. Zudem soll eine Tiefgarage mit 16 Einstellplätzen entstehen. Optisch soll der Wohnkomplex in drei Gebäude unterteilt werden: Zwei Hauptgbäude, die etwas versetzt nebeneinander stehen, und ein kleineres Nebengebäude, das auf zwei Etagen eine 3,5-Zimmer-Wohnung beherbergt. Dazu sollen Gärten, Loggias und Wintergärten entstehen. Geplant wurde das Projekt vom Bennwiler Architekten Peter Günthert, der den Bau an der Versammlung vorstellte.
Ganz bedenkenlos stimmten die Anwesenden dem Kredit jedoch nicht zu. Einige Einwohnerinnen und Einwohner befürchteten einen möglichen Wohnungsleerstand. Ein Restrisiko bleibe, dass Wohnungen zwischendurch leer stünden, erwiderte Gemeinderat Bruno Zumbrunn. Doch sei er der Meinung, die geplanten, attraktiven Mietpreise würden dem entgegenwirken. Ein weiterer Anwesender gab zudem zu bedenken, dass durch den Neubau eine beträchtliche Anzahl zusätzlicher Personen auf kleinem Raum leben würden was zu Streit führen könnte. Ein anderer Votant forderte, dass nochmals geprüft wird, ob Solarpanels auf dem Dach installiert werden könnten. Die Baukommission hatte diese Option aufgrund der Wirtschaftlichkeit verworfen.
Einzugstermin im Frühjahr 2021
«Der Kredit ist sicher ein mutiger Schritt für unsere Gemeinde», sagte Zumbrunn, auch Präsident der Baukommission. «Mit dem Projekt werden wir Schulden machen – das sind wir uns nicht gewohnt.» Doch da die Gemeinde finanziell auf sicheren Beinen stehe, sei das Projekt stemmbar. Mit Mietzinsen zwischen 1100 und 1600 Franken soll das Haus der Gemeinde einen jährlichen Reingewinn von knapp 80 000 Franken einbringen.
Die Versammlung stimmte dem Baukredit für das neue «Schangi-Huus» über rund 5 Millionen Franken schliesslich mit 38 Ja- gegen 2 Nein-Stimmen bei 4 Enthaltungen zu. Auch der Vertrag für den Anschluss an den Wärmeverbund eines privaten Nachbars wurde genehmigt. Mit der Bewilligung der «Gmäini» kann das Bauvorhaben vorangetrieben werden. Im ersten Semester 2021 ist voraussichtlich der Baustart. Gemäss Planung sollen die ersten Mieter im Frühjahr 2022 ihre Wohnungen beziehen können.
Die Versammlung hiess auch den Baukredit für die Renovierung des alten Feuerwehrmagazins gut, das sich ebenfalls auf dem «Schangi-Areal» befindet. Die Gemeinde stimmte dem separaten Kredit von 80 000 Franken für die Sanierung des baufälligen Gebäudes zu. Das alte Feuerwehrmagazin wird derzeit vermietet und als Stellplatz für Fahrzeuge genutzt. Nach der Renovierung soll das Gebäude weiterhin vermietet werden.
Alle Traktanden durchgewunken
md. Die Wittinsburger Stimmberechtigten haben die Rechnung 2019, die mit einem Plus von 210 681 Franken schliesst, einstimmig genehmigt. Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von 55 391 Franken. Einen Kredit über 45 000 Franken bewilligten die Anwesenden für die Entwässerung von elf Bauland-Parzellen im Gebiet Kronengässli/Hinterhag. Nötig wird sie, weil eine erste Parzelle bebaut wird.
Die «Gmäini» gab zudem den Startschuss für den Ersatz eines Teilstücks der Wasserleitung im Gebiet Hinterholz. Mit dem Budget 2020 hatte sie bereits 110 000 Franken für das Projekt genehmigt. Damals wollte sie jedoch noch detailliertere Informationen zum Ersatz der Leitung, die in den vergangenen Jahren hohe Reparaturkosten verursacht hatte. Die Gemeindeversammlung wählte für die neue Amtsperiode von 2020 bis 2024 die beiden Bisherigen Anton Heimen und Markus Hügli sowie neu Gabriela Straumann-Ammann in die Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission.