Nur von sehr kurzer Dauer
03.07.2020 SportBike-OL | Der Parcours auf der Zunzger Hard ist bereits wieder abmontiert
Weil der Bike-OL auf der Zunzger Hard vom Amt für Wald nicht als Sportveranstaltung, sondern als Sportparcours taxiert wird, mussten die Posten bereits wieder beseitigt werden. Dabei hätten die ...
Bike-OL | Der Parcours auf der Zunzger Hard ist bereits wieder abmontiert
Weil der Bike-OL auf der Zunzger Hard vom Amt für Wald nicht als Sportveranstaltung, sondern als Sportparcours taxiert wird, mussten die Posten bereits wieder beseitigt werden. Dabei hätten die Veranstalter stets die Kontrolle über die Zahl der Teilnehmenden gehabt.
Sebastian Wirz
Die Absichten waren hehr: In Zeiten der coronabedingten sportlichen Einöde sollte das Oberbaselbiet in den Genuss eines neuen Angebots kommen. Wem das ewige Gejogge und Gebike langweilig wurde, erhielt einen neuen Reiz. Statt auf dem Fahrrad nur seine Runden zu drehen, bot im Zunzger Wald seit Mai ein Bike-OL die Möglichkeit, eine vorgegebene Postenfolge nach Karte abzufahren und dabei die Zeit zu messen (die «Volksstimme» berichtete). Seit Samstag gehört der Bike-OL der Vergangenheit an. Sämtliche Posten wurden entfernt und auch online wird nicht mehr auf das Angebot hingewiesen.
Der Grund dafür ist einfach: Was als niederschwelliges und zeitlich begrenztes Trainingsangebot für Sportinteressierte gedacht war, wurde vom Amt für Wald als Sportparcours deklariert. Damit wurde der Bike-OL bewilligungspflichtig, für die Posten wäre ein Baugesuch für nichtforstliche Kleinbauten nötig geworden und der Bike-OL wäre wie der fest installierte grosse Bruder auf der Wasserfallen einzustufen gewesen. Die Verantwortlichen von Bike-O Nordwestschweiz und vom Regionalen Orientierungslaufverband Nordwestschweiz (Rolv) haben den Bike-OL daher gelöscht.
«Wir haben das als Corona-Beitrag gedacht, als Training ohne feste Installationen, und hätten die Posten spätestens im Oktober wieder eingesammelt», sagt ein etwas frustrierter Rémy Gröflin. Der Rolv-Präsident hat den Bike-OL initiiert, die Routenplaner hätten darauf geachtet, dass die Fahrer nur auf befestigten Waldwegen unterwegs sind. «Wir wissen, dass das Fahren auf Single-Trails ein heikles Thema ist», sagt Gröflin. Da die Karte nicht frei zugänglich war, sondern per E-Mail angefordert werden musste, hätten die Verantwortlichen gar Kontrolle über die Nutzerzahlen gehabt. «Bei 50 Teilnehmenden hätten wir so oder so dichtgemacht. Ab dieser Grenze müssen auch Trainings angemeldet werden, und als das haben wir den Bike-OL deklariert», sagt der Rolv-Präsident.
Unter diesen Umständen hätte das Amt für Wald vielleicht ein Corona-Auge zudrücken können. Doch mit der Einstufung als Sportparcours ist jeglicher Diskussion ein Riegel geschoben. «Wir haben das Glas halb voll gesehen, das Amt für Wald sieht es wohl als halb leer. Das akzeptieren wir», sagt Gröflin, der die langjährigen guten Beziehungen zwischen Orientierungsläufern und dem Amt für Wald betont.