Die Masken sollen im ganzen öffentlichen Raum getragen werden
Den Kantonsärztinnen und -ärzten geht die Schutzmaskenpflicht im öffentlichen Verkehr zu wenig weit. Rudolf Hauri, der Präsident ihrer Vereinigung, erklärte, er würde eine Pflicht im ganzen ...
Die Masken sollen im ganzen öffentlichen Raum getragen werden
Den Kantonsärztinnen und -ärzten geht die Schutzmaskenpflicht im öffentlichen Verkehr zu wenig weit. Rudolf Hauri, der Präsident ihrer Vereinigung, erklärte, er würde eine Pflicht im ganzen öffentlichen Raum begrüssen.
sda. Aus epidemiologischer Sicht würde sich eine Schutzmaske in allen Geschäften und an allen anderen Orten mit Menschenansammlungen empfehlen, sagte Hauri gestern in der Sendung «Heute morgen» von Radio SRF. Er ist Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und -ärzte der Schweiz.
Der Epidemiologe Marcel Salathé erklärte im «Tagesgespräch» von Radio SRF, er begrüsse die Maskentragpflicht im öffentlichen Verkehr. Grundsätzlich sei eine Schutzmaske überall dort sinnvoll, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden könne und die Rückverfolgbarkeit nicht gegeben sei. Er zeigte sich zuversichtlich, dass sich das Maskentragen auch auf andere Bereiche des öffentlichen Lebens ausdehnt.
Im Weiteren begrüssten Salathé und Hauri die zehntägige Quarantäne für Eingereiste aus Risikoländern, wie sie der Bundesrat am Mittwoch verordnet hatte. Eine Quarantäne sei allerdings kein Gefängnisaufenthalt, sondern beinhalte ein Element der Freiwilligkeit, gab Hauri zu bedenken. Die Kantonsärzte seien dabei Kontrollorgan, aber auch Anlaufstelle. Wichtig seien Einsicht und Verständnis für die Notwendigkeit der Quarantäne, erklärte der Zuger Kantonsarzt weiter.
Der Quarantäne-Vollzug sei eine Zusatzaufgabe zur Rückverfolgung der Ansteckungswege. Die Kantonsärztinnen und -ärzte seien indessen gerüstet und könnten hierzu Dritte wie etwa die Lungenliga oder andere Behördenstellen beiziehen.
Tracing ausschlaggebend
Die Kapazitäten in den Kantonen bereiten Salathé aber Sorgen. Gewisse Kantone hätten signalisiert, dass sie bei gehäuftem Auftreten von Fällen nicht genügend Contact Tracings vornehmen könnten. Das Virus sozusagen in eine Sackgasse zu locken, indem die Infektionskette unterbrochen wird, sei zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie ausschlaggebend. Darum müsse es mit den Tests auch viel schneller gehen, sonst renne man dem Virus immer einen Schritt hinterher.
Weitere 24 Stunden sollten dann ins Contact Tracing investiert werden, sodass alle Tangierten in Quarantäne oder Isolation gehen können. Das Coronavirus sei schnell, gab Salathé zu bedenken. Wer angesteckt ist, wird innert weniger Tage ansteckend.