Eine Saison mit fünf Spielen
14.07.2020 Sissach, Weitere Sportarten, SportInlinehockey | Die Rolling Rockets unterliegen im Halbfinal
Eine neue Liga, nur vier Qualifikationsspiele, ein Forfait-Sieg und eine ärgerliche Niederlage zum Abschluss – die Corona-Saison 2020 der Inlinehockeyaner der Rolling Rockets Sissach-Aesch hat alles ...
Inlinehockey | Die Rolling Rockets unterliegen im Halbfinal
Eine neue Liga, nur vier Qualifikationsspiele, ein Forfait-Sieg und eine ärgerliche Niederlage zum Abschluss – die Corona-Saison 2020 der Inlinehockeyaner der Rolling Rockets Sissach-Aesch hat alles geboten.
Michael Horber
Am Sonntag ist im Inlinehockey eine Saison zu Ende gegangen, in der alles neu war. Einerseits wurde mit einer Liga-Umstrukturierung die Nationalliga B abgeschafft und die 1. Liga, die nun als zweithöchste Spielklasse unter der neuen Nationalleague fungiert, in zwei Gruppen aufgeteilt. Der IHC Rolling Rockets Sissach-Aesch spielte entsprechend in der 1. Liga Nord. Andererseits sorgte die Corona-Pandemie für einen besonderen Modus und eine von nötiger Flexibilität geprägte Meisterschaft.
Mitte Juni starteten die Rolling Rockets in die verkürzte Saison. Bis es aber so weit war, war Geduld gefragt und am Ende auch Spontanität. Innert kürzester Zeit musste abgeklärt werden, welche Vereine in der aktuellen Lage genügend Spieler zusammenbekommen, um eine Mannschaft zu stellen. Zeitgleich musste der Verband die nötigen Voraussetzungen schaffen und Abklärungen treffen, um einen geordneten Spielbetrieb auf die Beine zu stellen. Unter Einhaltung der Vorschriften des ausgearbeiteten Schutzkonzepts konnte Mitte Juni mit Inlinehockey-Spielen begonnen werden.
Nur fünf Meisterschaftsspiele
Trotz kurzfristiger Ankündigung konnten die Rockets ein knappes Kader, jedoch gespickt mit hochkarätigen Spielern des EHC Zunzgen-Sissach, zusammenstellen. Jeder einzelne war hoch motiviert, auch dieses Jahr auf den Rollen stehen zu können. Ohne eine Trainingseinheit ging es an die erste von vier Qualifikationspartien, die allesamt in Hochdorf zu absolvieren waren. Das Startspiel gewannen die «Raketen» gegen Sursee mit 10:7. Am Ende resultierten drei Siege und eine Niederlage. Das reichte für den zweiten Tabellenplatz. Im Qualifikationsspiel für den Halbfinal musste der Gegner der Rolling Rockets aufgrund eines Corona-Falls Forfait geben. Somit waren die Sissacher kampflos für den Halbfinal gegen den Sieger aus der Ost-Gruppe qualifiziert.
Den Halbfinal spielten die Sissacher in Kaltbrunn gegen die Obersee Renegades, also einen Gegner, der erst auf diese Saison hin in die 1. Liga aufgestiegen war und den sie nicht kannten. Die Mannschaftsaufstellung zeigte aber, dass Obersee nicht zu unterschätzen ist. So war das Spiel dann von Beginn weg sehr intensiv. Bis kurz vor der Pause stand es 3:1 für Obersee, ehe Remo Hunziker und Lukas Kamber innerhalb von knapp einer Minute den Spielstand ausgleichen konnten. Dies gab Zuversicht für die zweite Halbzeit.
Mit dem Final gerechnet
Doch es kam anders und die Renegades starteten optimal in die zweite Spielhälfte. Nur 22 Sekunden nach Wiederanpfiff gelang ihnen mittels eines verdeckten Schusses die erneute Führung. Diese gaben sie nicht mehr aus den Händen. Obwohl Sissach-Aesch auf 4:6 verkürzen konnte und im letzten Powerplay den Torhüter durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzte, ging das Spiel mit 9:4 an Obersee.
Die Niederlage ist für den IHC Rolling Rockets bitter, haben die Oberbaselbieter doch mit einer Finalteilnahme gerechnet. Nüchtern betrachtet muss aber festgehalten werden, dass der Gegner an diesem Tag zumindest in der zweiten Spielhälfte besser war. So auch das Fazit von Spielertrainer Silvan Graf: «In diversen Momenten hätte das Spiel auf unsere Seite kippen können. Trotz des verlorenen Halbfinals gegen einen starken Gegner finde ich es aber eine gute Sache, dass wir so kurzfristig noch eine Mannschaft auf die Beine stellen konnten. Das ist nicht selbstverständlich, wie man bei anderen Teams sieht.»
Für die nächste Saison hofft der IHC Rolling Rockets, in seiner Heimstätte auf der «Kunsti» in Sissach trainieren zu können und bei den Heimspielen vor Zuschauern wieder für Spektakel sorgen zu können. Statt Flexibilität und coronabedingter organisatorischer Schwierigkeiten soll dann wieder der sportliche Wettkampf im Vordergrund stehen.