Corona steigert bestehenden Trend
03.07.2020 SportDas Sportamt misst auf den Vitaparcours Rekordwerte
Die Vitaparcours gehören seit über einem halben Jahrhundert zur beliebten Freizeitbeschäftigung. Nicht zuletzt wegen der Coronakrise haben die Sportanlagen an Popularität gewonnen. Messungen des Sportamts Baselland zeigen den ...
Das Sportamt misst auf den Vitaparcours Rekordwerte
Die Vitaparcours gehören seit über einem halben Jahrhundert zur beliebten Freizeitbeschäftigung. Nicht zuletzt wegen der Coronakrise haben die Sportanlagen an Popularität gewonnen. Messungen des Sportamts Baselland zeigen den gesteigerten Sportdrang der Bevölkerung.
Thomas Ditzler
Das Coronavirus hat in vielerlei Hinsicht zum Umdenken angeregt. Auch in puncto sportlicher Betätigung. Mit den Schliessungen von Fitnessstudios und anderen Trainingsmöglichkeiten während des Lockdowns erlebte ein spezieller Sportanbieter einen besonderen Aufschwung – der Vitaparcours. Der Sportparcours, der in der Regel in einem Waldgebiet auf 15 verschiedenen Posten zum Trainieren einlädt, war in den vergangenen Wochen gefragter denn je.
Dies bestätigt Barbara Baumann, die Leiterin von «Zurich vitaparcours»: «Wir haben von einigen Anlagen sogar Kenntnis, dass sich während des Lockdowns Warteschlangen vor einzelnen Posten gebildet haben.»
Seit 52 Jahren und dem Bau des ersten Parcours in Zürich Fluntern gibt es in der Schweiz die Möglichkeit dieser besonderen Freizeitbeschäftigung. Derzeit sind landesweit 497 Anlagen in Betrieb, 13 davon im Baselbiet. Mit Liestal, Bubendorf, Lausen, Zunzgen und Gelterkinden stehen deren fünf im Oberbaselbiet. Das Interesse am Sporttreiben in der Natur kommt jedoch nicht von ungefähr und ist nicht neu, wie auch die kürzlich erschienene Sportstudie Sport Schweiz 2020 des Bundesamts für Sport gezeigt hat. So nutzen 68 Prozent der Schweizer Bevölkerung die freie Natur als Sportinfrastruktur. Und 19 Prozent haben den Vitaparcours als Sportstätte angegeben.
Sanierung statt Abbau in Lausen
Auch beim Sportamt Baselland hat man in den vergangenen Wochen und Monaten eine Steigerung der Parcours-Besuche festgestellt. Mittels eines elektronischen Zählsystems wurden in den vergangenen 2 Jahren auf einigen Anlagen Messungen durchgeführt – und dies mit erstaunlichen Resultaten. Besonders eindrücklich sind dabei die Zahlen des Vitaparcours in Muttenz. Alleine im Monat April 2020 wurden dort 8108 Besucher registriert. Den Tageshöchstwert lieferte der Ostermontag mit insgesamt 400 Sportlerinnen und Sportlern. «Allgemein wurden die Parcours im Baselbiet so stark genutzt wie schon lange nicht mehr», sagt Sportamtleiter Thomas Beugger, der diese Werte nicht zuletzt mit dem Naturerlebnis und der Freude an der Bewegung der Bevölkerung begründet.
Die Messungen im Kanton zeigen ein deutliches Bild. «Auf einigen Anlagen wurden doppelt bis dreimal so viele Sportlerinnen und Sportler gezählt wie im Vorjahr», so Beugger weiter. Profitiert von den Erhebungen des Sportamts hat auch der Vitaparcours in Lausen. Die Anlage im Gebiet Stockhalde war in die Jahre gekommen, die Zukunft ungewiss. Dank der Messungen wurde dieser Parcours vor wenigen Wochen nicht zurückgebaut, sondern sogar saniert.
Verbindung zur Natur
Nicht nur die zahlreichen Vitaparcours an sich, sondern auch die Leitung der «Zurich vitaparcours» haben den Positivtrend während der Corona-Zeit zu spüren bekommen. «Wir haben vermehrt Anfragen und Rückmeldungen auf unsere Anlagen erhalten. Was wiederum zeigt, dass die Parcours nach wie vor im Trend sind», bestätigt Barbara Baumann. Verschiedene Faktoren wie zeitliche Flexibilität, Kostenneutralität, die Förderung von allen Konditionsfaktoren sowie die Verbindung zur Aktivität in der Natur lassen darauf schliessen, dass der positive Trend der Vitaparcours auch über Corona hinaus anhalten wird. So wird das Erfolgsrezept auch über ein halbes Jahrhundert nach der Einweihung des ersten Parcours Bestand haben. Die Zahlen im Kanton Baselland sprechen jedenfalls bereits deutlich dafür.