Paul Erny-Gerber hat den 105. Geburtstag gefeiert
Am Montag feierte Paul Erny-Gerber, «Grendeli-Paul», wie er in Rothenfluh genannt wird, im Jakobushaus in Thürnen seinen 105. Geburtstag. Der Jubilar erfreut sich einer guten Gesundheit und einer ausgezeichneten geistigen ...
Paul Erny-Gerber hat den 105. Geburtstag gefeiert
Am Montag feierte Paul Erny-Gerber, «Grendeli-Paul», wie er in Rothenfluh genannt wird, im Jakobushaus in Thürnen seinen 105. Geburtstag. Der Jubilar erfreut sich einer guten Gesundheit und einer ausgezeichneten geistigen Frische. Weil die Kräfte in den Beinen nachgelassen haben, lässt er sich im Rollstuhl umherchauffieren. Nach wie vor hält er sich über die Menschen, die ihn besuchen, auf dem Laufenden, was im Oberbaselbiet so alles passiert. Was sonst noch interessiert, erfährt er am Fernseher.
Vor einem Jahr verstarb Pauls Ehefrau Irene, mit der er 75 Jahre verheiratet war, im Alter von 98 Jahren. Das Ehepaar hatte drei Töchter, von denen zwei vergleichsweise jung verstorben sind.
Unterstützt von der Spitex und Tochter Rosmarie lebten die beiden bis vor 2 Jahren in ihrem Eigenheim in Rothenfluh – «im Grendel» – und wechselten dann ins Alters- und Pflegeheim Jakobushaus in Thürnen. Hier hat sich der Jubilar gut eingelebt. «Die Leute um mich herum machen alles für mich», umschreibt er seine Situation und ist dankbar für die Hilfe.
Das Licht der Welt erblickte Paul im Frauenspital Basel, wo seine Mutter Lina zur Hebamme ausgebildet wurde. Über ein Dutzend Ärzte und Krankenschwestern, berichtet er, hätten sich nach der Geburt als Götti oder Gotte des kleinen Pauli anerboten. Doch zum Geburtstag oder zu Weihnachten habe er jeweils nur von zweien etwas bekommen, scherzt er.
Nach der Schulzeit erlernte Paul in der JRG in Sissach den Beruf eines Kernmachers und blieb seinem Lehrbetrieb bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1980 treu. 1935 absolvierte er in Luzern die Rekrutenschule als Mitrailleur. Im Zweiten Weltkrieg brachte er es im Baselbieter Infanterieregiment 21 auf über tausend Aktivdiensttage. Unter anderem schob er am Rhein beim Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt Wache. Er hat gute Erinnerungen an die Militärzeit.
In seiner Wohngemeinde Rothenfluh gehörte er unter anderem der Schulpflege, heute Schulrat, und dem Vorstand der Feldschützengesellschaft an, wie der Schützenverein Dübach damals hiess. Zudem war er bis ins hohe Alter in der Männerriege aktiv.
Heute geniesst der Jubilar den Alltag im «Jakobushaus» und freut sich, wenn er Besuch erhält. Die pandemiebedingten Einschränkungen hat er klaglos weggesteckt. Wohl auch deshalb, weil im «Jakobushaus» immer etwas läuft, das die Bewohnerinnen und Bewohner auf Trab hält und den Tagesablauf kurzweilig erscheinen lässt.
Otto Graf