Besuch in einer Oase am Bergweg
02.07.2020 SissachGartenarbeit ist die Passion von Stefan Birrer und Franziska Müller Birrer
Seit 12 Jahren arbeiten Stefan Birrer und Franziska Müller Birrer stetig am Garten ihres Hauses in Sissach. So ist mit der Zeit aus einer Rasen-Thujahecken-Einöde ein buntes, lebendiges Reich ...
Gartenarbeit ist die Passion von Stefan Birrer und Franziska Müller Birrer
Seit 12 Jahren arbeiten Stefan Birrer und Franziska Müller Birrer stetig am Garten ihres Hauses in Sissach. So ist mit der Zeit aus einer Rasen-Thujahecken-Einöde ein buntes, lebendiges Reich entstanden.
Jonas Epple
Sie sind sich einig, Franziska Müller Birrer und Stefan Birrer. Darüber, was ein Garten braucht, darüber, welche Tierchen wo hausen und welche Pflanzen überhandgenommen haben. Und sie sind sich nicht immer einig. Darüber, wann welche Mauer gebaut wurde und was da vorher war. Seit über 12 Jahren entwickeln die beiden die Umgebung ihres Hauses am Bergweg in Sissach stetig und geduldig weiter. Mit viel eigener Arbeit und teilweise mit der Hilfe eines professionellen Gärtners, mit dem sie in Sachen naturnaher Gartenbau auf einer Wellenlänge liegen. So ist nach und nach aus einer Rasen- und Thujahecken-Einöde ein lebendiges Biotop entstanden, in dem es spriesst und summt, wächst und fleucht.
Bei unserer Ankunft zum Interview in ihrem Reich setzen wir uns an eines der schattigen, lauschigen Plätzchen. Zitronenmelissensirup wird gereicht und obwohl wir uns Fragen vorbereitet haben, entspinnt sich ein lebendiges Gespräch und wir lassen uns von der Begeisterung der beiden anstecken. Uns verleitet es, unter die Bretter des alten Gartenhäuschens zu spähen, um eine Blindschleiche zu sehen, in der Rabatte nach Schneckenlöchern zu suchen oder einen ihrer Obstbäume zu besuchen, eine alte Sorte zum Beispiel, die sie aus dem Bündnerland importiert haben.
Eine grosse Achtsamkeit für Fauna und Flora ist bei den beiden passionierten Gärtnern spürbar. Die zu grossen Teilen stehen gelassene Wiese bietet Insekten und Reptilien Deckung vor den räuberischen Nachbarskatzen. Der dadurch spärlich anfallende Rasenschnitt dient als Mulch auf den Gemüsebeeten, düngt und schützt gleichzeitig das Erdreich vor Austrocknung. Die Akzeptanz der zahlreichen Weinbergschnecken hat ganz natürlich die Anzahl der Nacktschnecken im Gemüsegarten reguliert. Wegwarten, Hornklee und Königskerzen werden nur reduziert, wo sie überhandnehmen.
Auf die Frage nach dem Lieblingsmoment in ihrem Reich weiss Franziska Müller Birrer von dem schweren, erdigen Geruch nach einem Sommergewitter zu berichten. Stefan mag die abendlichen Rundgänge, wenn er beobachten und bemerken kann, was in der Abwesenheit alles geschehen ist.
Tierische Besucher
Einig sind sie sich, wenn es um den Aufwand geht, den ein Garten verursacht. Der ist da, ob in einem naturnahen Garten oder in einer Steinwüste, da sind sie sich sicher. Aber während woanders Laub aus Schotterbeeten geklaubt werden muss, ernten sie feines Gemüse, bilden mit Astschnitt neue Kleinstrukturen und jäten lediglich dort, wo sie einer gewünschten Pflanze einen Vorteil verschaffen wollen. Das gefällt nicht nur ihnen, sondern den tierischen Mitbewohnern ebenso. Igel, Blindschleichen, Singvögel, viele selten gewordene Schmetterlingsarten und hin und wieder sogar ein Fuchs besuchen sie.
Ein solcher Garten «vernetzt» nicht nur die Natur im Siedlungsraum, sondern wie im Fall von Birrers auch die Nachbarschaft. Hier werden rege Setzlinge und Know-how mit den anderen Privatgärtnern ausgetauscht und über den Gartenzaun hinweg fällt manch lustiger Spruch. Es entstehen spontan Diskussionen über das Dorfleben oder Wetterkapriolen.
Wie im Flug vergeht die Zeit unseres Besuchs, mit frisch gepflücktem Salbei verlassen wir die beiden und ihre Oase, als es dämmert. Wenige Meter später, als wir an der stark befahrenen Rheinfelderstrasse stehen, macht sich ein Gefühl breit, so, als kehrten wir aus den Ferien in die Wirklichkeit zurück.
So holt man sich Wildblumen in den eigenen Garten
joe. Vielleicht haben auch Sie Wildblumen im Garten oder wollen sich einige anschaffen. Doch Sie kennen sich nicht so damit aus. Welcher Standort ist für eine Wildblumenart günstig, verträgt sie Schatten oder benötigt sie viel Sonne? Kann die Wildblume Trockenheit gut überstehen? Unser Tipp: Achten Sie einfach auf den Standort, wenn Sie diese Wildblumenart das nächste Mal in der Natur antreffen. Überlegen Sie einfach, welche Standortbedingungen dort wohl mehrheitlich vorherrschen könnten: Wald heisst eher schattig und feucht, ein nach Süden ausgerichtetes Wiesenbord ist eher sonnig und trocken. Los geht’s: Suchen Sie ein entsprechendes Plätzchen für die neue Wildblume auf Ihrem Balkon oder im Garten. Wildblumen kann man aus Samen ziehen. Sie sind jedoch auch am jährlichen Wildblumenmarkt in Sissach erhältlich.