Aus volkstümlichen Turnern werden Leichtathleten
14.07.2020 LeichtathletikEin Verband wird 100 Jahre alt
Am 4. Juli 1920 ist die «Vereinigung volkstümlicher Turner Baselland» aktiv geworden. An der ersten Generalversammlung wurden die Statuten genehmigt. Die Gründung war schon vorgängig am Sonntag, 18. Januar 1920, im Restaurant Farnsburg ...
Ein Verband wird 100 Jahre alt
Am 4. Juli 1920 ist die «Vereinigung volkstümlicher Turner Baselland» aktiv geworden. An der ersten Generalversammlung wurden die Statuten genehmigt. Die Gründung war schon vorgängig am Sonntag, 18. Januar 1920, im Restaurant Farnsburg in Liestal erfolgt. Dort hatten sich Vertreter aus 15 Turnvereinen aus den Bezirken Liestal (5), Sissach (8) und Waldenburg (2) getroffen. Der Bezirk Arlesheim war nicht vertreten. Die Gründung war also eine reine Oberbaselbieter Angelegenheit. Zum ersten Präsidenten wurde Heinrich Roth aus Hemmiken gewählt.
Der erste Wettkampf im «volkstümlichen Turnen» fand schon am Kantonalturnfest 1911 in Münchenstein statt. Er war aber dem Kunstund Nationalturnen noch nicht gleichgestellt. Denn die besten «volkstümlichen Turner» wurden nicht mit einem Kranz, sondern nur mit einem Diplom ausgezeichnet. Am ersten Nachkriegsturnfest 1920 auf dem Exerzierplatz Gitterli in Liestal waren dann die «Volkstümlichen» gleichberechtigt. In der Oberstufe gingen 306 Mann an den Start. Der erste Leichtathletik-Turntag «mit Kränzen, Zweigen und Diplomen» fand dann 1921 in Therwil statt.
Verbandspräsident Heinrich Roth schloss seinen Jahresbericht mit den Bemerkungen: «Es ist noch nicht alles, wie man es sich gerne wünscht, alleine wir sind noch in den Lernjahren, der Verband noch jung, er wird seine Hörnlein noch abstossen, er muss noch lernen für die Zukunft. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wir wollen auf unserer Bahn weitergehen nach der Devise: Sieh vorwärts, Werner, und nicht hinter dich.»
1923 wurde der Name in «Vereinigung leichtathletischer Turner» geändert und 1925 erfolgte der Beitritt zum Eidgenössischen Leichtathletenverband. 1930 wurde dann der verständlichere Name «Leichtathletenverband BL» gewählt, der bis 1971 Bestand hatte. Von 1937 bis 1971 waren die Leichtathleten ein Unterverband des Kantonalturnvereins Baselland. Letzter Präsident war Max Schäfer aus Frenkendorf.
Am 17. September 1971 erfolgte im Restaurant Schützenstube in Liestal die Gründung des autonomen Leichtathletik-Einheitsverbands. Alle leichtathletischen Organisationen wurden vereinigt, besonders die beiden Lager der Fussballer-Leichtathleten und der Turner-Leichtathleten. Die Geschichte der Frauenleichtathletik im Baselbiet begann erst 1951. Zum ersten Präsidenten wurde Max Scholer, Liestal, gewählt.
Am 27. Januar 2000 wiederum wurde in Münchenstein der Leichtathletik-Verband beider Basel (LABB) gegründet, der heute noch aktiv ist und zur Förderung talentierter Athletinnen und Athleten ein Leistungszentrum betreibt. Die beiden kantonalen Vorgänger-Verbände wurden aufgelöst. Als erster Präsident des neuen Verbands amtete Dieter Stohler aus Pratteln.
Franz Stohler, Ziefen