Wandertipp | Diepflingen–Sommerau–Grindel–Giessen–Cholholz–Rünenberg

Der Mai-Wandertipp führt von Diepflingen der «Läufelfingerli»-Strecke entlang in die Sommerau und weiter in den Chrindel. Beim Wasserfall aufwärts zum Cholholz und nach Rünenberg.

Ueli Oberli

Wir starten bei der Bushaltestelle: Durch die Unterführung die Strasse unterqueren, den Homburgerbach überqueren und bei der Kreuzung geradeaus weiter ins Dorf. Nach dem Gemeindezentrum biegen wir nach rechts ab.Von der Bahnstation gehen wir auf dem Bahnweg abwärts ins Dorf und auf der Gabelung nach links.

Diepflingen wird 1251 erstmals erwähnt als Dyephlinchon. Im Mittelalter gehörte das Dorf mit dem niederen Gericht, einer Mühle und einer Steingrube den Grafen von Thierstein. Die Grafen von Froburg, Thierstein und Habsburg errichteten 1363 in Diepflingen eine Zollstätte. 1461 kam das Dorf an die Stadt Basel. In den Trennungswirren 1833 hielt es mit Gelterkinden treu zu Basel. Am 20. Mai 1833 erklärte sich das Dorf zur neutralen «Republik Diepflingen», diese hatte allerdings nur eine Lebensdauer von neun Tagen.

Auf dem Sommerauweg geht es weiter. Wir bleiben immer auf diesem Weg bis zur Station Sommerau. Mit dem Bau des «Läufelfingerli» kam Gelterkinden mit «Sommerau» 1858 zu seiner ersten Bahnstation, nur nützte diese dem Dorf nicht viel. Dafür haben die Bauern von Rünenberg, Kilchberg und Zeglingen profitiert. Über der Station befindet sich das Schulheim Sommerau. Vor der Station gehen wir weiter zur Unterführung und nach dieser rechts auf dem schmalen Fussweg auf den Bahndamm. Hier wandern wir das Gleis entlang und nach der Hecke links zum Wald und auf dem breiten Weg weiter Richtung Chrindel. Bei der nächsten T-Gabelung am Waldrand biegen wir rechts ab und gehen den Waldrand entlang. Immer auf diesem Weg bleibend gehen wir nach etwa 1,5 km bei der Gabelung geradeaus weiter bis zum Wasserfall.

Heimat dreier Berühmtheiten
Hier im Grindel war die Wasserfassung für das Schloss Ebenrain. 1897 trat die Besitzerin des Schlosses, Frau Witwe Hubner, der Gemeinde Sissach ihre St. Georgsquelle unentgeltlich ab. Gleichzeitig konnte sie die Mettenbergquelle von der damaligen Anstalt Sommerau abkaufen. Die Gemeinde Sissach erstellte die notwendigen Brunnstuben und eine neue Leitung mit 125 Millimetern Durchmesser und 5540 Metern Länge bis nach Sissach. Das ganze Werk wurde in nur viereinhalb Monaten erstellt. Das Wasser reichte für die rund 2300 Einwohner und den Bahnbetrieb für das «Läufelfingerli», das noch mit Dampf fuhr.

Links vom Wasserfall wandern wir aufwärts. Auf der Höhe wenden wir uns nach rechts abwärts und überqueren auf dem Steg das Bächlein. Am Ende der Treppe wandern wir auf dem breiten Weg nach links. Nach etwa 100 Metern biegen wir auf den breiten Weg ein und wandern nun leicht abwärts. Nach der Querung des Bächleins geht es wieder aufwärts. Bei der Gabelung nach etwa 150 Metern haben wir die Wahl, auf dem Weg zu bleiben oder links auf dem Rasenweg aufzusteigen. Beim Schützenhaus wandern wir nach links weiter zum Wald. Bei der Gabelung geht es geradeaus weiter an den Waldrand, hier machen wir eine Spitzkehre nach rechts und leicht aufwärts. Auf der Strasse wenden wir uns nach links und gehen zwischen den Häusern durch bis zur Hauptstrasse. Diese überqueren wir und gehen beim Weiher vorbei. Auf der Strasse nach rechts und nach wenigen Schritten nach links zur Bushaltestelle.

Die erste Erwähnung fand Rünenberg 1102 als Runachperh. Im Mittelalter gehörte es zeitweise Graf Hermann von Thierstein. Rünenberg war einer der fünf Orte, in denen die Landgerichte des Sisgaus unter freiem Himmel tagten. Rünenberg ist der Heimatort dreier berühmter Männer: General Johann August Sutters, des «Kaisers von Kalifornien», Martin Grieders alias Martin Birmann, des grossen Sozialpioniers des Baselbiets, und Niklaus Riggenbachs, des Erbauers der Vitznau-Rigi-Bahn.

Wandertipp 74

Karten 1:25 000,
Blatt 1068 Sissach
Blatt 1088 Hauenstein
Distanz ca. 7,2 km
Aufstieg ca. 245 m
Abstieg ca. 65 m
Wanderzeit ca. 2½ Stunden
Anreise ab Sissach mit Bus Linie 108 oder der S9 bis Diepflingen
Rückfahrt ab Rünenberg mit Bus Linie 104 nach Gelterkinden und weiter mit der S3

Zum Wasserfall «Giessen»

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