Nachwuchs bei der Familie Biber
14.05.2020 Anwil, Bezirk SissachSpuren deuten auf mindestens zwei Jungtiere hin
Die Biber in den Talweihern auf dem Gebiet von Anwil haben Nachwuchs: «Nagespuren von Jungbibern weisen eindeutig darauf hin», vermeldet die Biberfachstelle Baselland. Auch die Gesamtzahl der Spuren zeuge davon, dass hier mehrere Nager am ...
Spuren deuten auf mindestens zwei Jungtiere hin
Die Biber in den Talweihern auf dem Gebiet von Anwil haben Nachwuchs: «Nagespuren von Jungbibern weisen eindeutig darauf hin», vermeldet die Biberfachstelle Baselland. Auch die Gesamtzahl der Spuren zeuge davon, dass hier mehrere Nager am Werk seien.
vs. Die Talweiher in Anwil sind laut der Biberfachstelle von Pro Natura «ein wahres Biberparadies». Mitte 2014 wurde hier der Biber zum ersten Mal beobachtet. Bald schon sei gebaut, gestaut und gefällt worden.
Dass in diesem Naturschutzgebiet ein Paar wohnen könnte, wurde in den vergangenen Jahren wegen der zeitweise zahlreichen Spuren bereits vermutet. Nun sei anlässlich des jährlichen Monitorings sowie aufgrund von verschiedenen gemeldeten Bibersichtungen klar festgestellt worden, dass die Familie erstmals gewachsen ist, heisst es in der gestrigen Mitteilung der Biberfachstelle. Die Tiere dürften vor rund einem Jahr zur Welt gekommen sein, wie es auf Nachfrage heisst.
Laut dem «Ammeler» Naturfotografen Beat Schaffner, der sich häufig im Gebiet aufhält, gibt es mindestens zwei Jungtiere – und der nächste Wurf sei schon bald zu erwarten. Denn Schaffner hat beobachtet, dass die Biber Äste in einen Nebenbau transportierten. Wenn Nachwuchs erwartet wird, zieht nämlich der Bibervater samt den Halbwüchsigen vorübergehend in einen Nebenbau, damit sich die Bibermutter in den ersten Wochen ungestört um die Neugeborenen kümmern kann.
Auch in Rothenfluh
Nachwuchs hat es laut der Mitteilung auch im Nachbarrevier unterhalb des Dorfs Rothenfluh gegeben. Das dortige Naturschutzgebiet mit dem Alt-Arm der Ergolz erstreckt sich bis hinunter an die Grenze zu Ormalingen. «Der Biber, der sich zwischen Säge und Reithalle einen tollen Damm gebaut hat, ist sehr aktiv und hat die Ergolz noch etwas höher gestaut als zuvor schon», wird Bruno Erny, Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Rothenfluh-Anwil (Nuvra), in der Mitteilung zitiert. «Er kann nun gut hineinschwimmen und Schlamm und Äste für den Damm herbeischaffen.» Er habe bereits 2008 gehofft, dass vom damals neu entstandenen Naturgebiet auch der Biber einmal profitieren könne. Auch in der Reinacherheide gibt es Anzeichen für Bibernachwuchs – dort allerdings nicht zum ersten Mal: Bereits 2014 brachte Bibermutter «Justine» erstmals Junge zur Welt.
Die Biberfachstelle ruft dazu auf, bei Besuchen in den Naturschutzgebieten auf den Wegen zu bleiben und sich rücksichtsvoll zu verhalten – insbesondere in der Zeit der Jungenaufzucht.
Biberkinder
vs. Biberjunge bleiben die ersten Wochen nach der Geburt im Bau und werden bis zu zwei Monate gesäugt. Bereits wenige Wochen nach der Geburt allerdings beginnt das Muttertier, Äste mit Blättern in den Bau zu transportieren, damit sich die Jungen daran üben können. Im ersten Lebensjahr fällen die Jungtiere noch kaum Bäume, hauptsächlich ernähren sie sich von Pflanzen und Blättern und nagen Rinde von den Bäumen und Ästen, die von den Eltern gefällt werden. Erst gegen Ende des ersten Lebensjahrs ist das Dauergebiss komplett, sodass sie nun zu Baumfällern werden. In der Regel verlassen Biberjunge nach zwei Jahren ihr Daheim und suchen sich eine eigene Bleibe.