Abgeklärter Einsatz
23.04.2020 LausenDer Zivilschutz im Einsatz für die Abklärungsstation
Im März 2020 überschlugen sich die Ereignisse in der Region: Kamen an inoffiziellen Fasnachtsfeiern am 1. März in Liestal und Sissach noch Tausende von Menschen zusammen, verschärften sich danach Tag ...
Der Zivilschutz im Einsatz für die Abklärungsstation
Im März 2020 überschlugen sich die Ereignisse in der Region: Kamen an inoffiziellen Fasnachtsfeiern am 1. März in Liestal und Sissach noch Tausende von Menschen zusammen, verschärften sich danach Tag für Tag die Massnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Diese widerspiegelt sich auch in der Alarmierung der regionalen Zivilschutzkompanie: Das Kommando der Zivilschutzkompanie Oberes Baselbiet (ZS OBB) hatte am 13. März soeben beschlossen, dass sämtliche Wiederholungskurse für das aktuelle Halbjahr entfallen sollen, als auch schon der Kantonale Krisenstab des Kantons Baselland anfragte und die Organisation für einen Einsatz im zu erstellenden Abklärungszentrum in Lausen aufbot. Die örtliche Zivilschutzkompanie Ergolz war zu diesem Zeitpunkt bereits im Einsatz für das Kantonsspital Liestal. In der Folge wurden die Verfügbarkeiten der Angehörigen des Zivilschutzes abgeklärt und in kürzester Zeit konnten 70 Personen aus verschiedenen Fachrichtungen aufgeboten werden. Bereits am Samstag, 14. März, galt es, die Abklärungsstation auf dem Areal der Mehrzweckhalle Stutz in Lausen nach Absprache mit der medizinischen Leitung aufzubauen.
Am Mittwoch, 18. März, öffnete die Abklärungsstation in Lausen ihre Türen beziehungsweise seine Zeltblachen. Fortan konnten und können sich hier Personen ab 16 Jahren mit einer möglichen Coronavirus-Infektion untersuchen lassen. Die Station steht rund um die Uhr zur Verfügung. Vor allem am Eröffnungstag und an den Folgetagen herrschte reger Betrieb: Rund 3500 Personen wurden im ganzen Kanton betreut, davon rund 1400 in Lausen – 600 schon am Eröffnungstag. Die Angehörigen des Zivilschutzes deckten rund um die Uhr im Drei-Schichten-Betrieb sämtliche nichtmedizinischen Funktionen in und um das Abklärungszentrum ab: beim Empfang, der Einweisung der Personen und der Unterstützung der medizinischen Leitung sowie bei der Administration. «Die Zusammenarbeit mit der Zivilschutzkompanie Oberes Baselbiet klappt hervorragend und läuft kompetent und speditiv», sagt Lia Jecker, die ärztliche Leiterin der Abklärungsstation Lausen.
Nach dreieinhalb Betriebswochen hat die ZS OBB am Sonntag, 5. April, ihren Einsatz nun an eine weitere Kompanie abgegeben. Voraussichtlich jeweils zwei Wochen lang ist eine Kompanie im Einsatz, bevor wieder eine weitere beigezogen wird.
«Für uns ist es aussergewöhnlich, dass wir ausserhalb unseres Territoriums aufgeboten werden. Es erfüllt uns natürlich mit Stolz, dass uns das Vertrauen für diese wichtige Aufgabe geschenkt wurde», sagt Christoph Jenni. Er zieht ein positives Resümee aus den vergangenen Wochen: «Die Einsatzbereitschaft der Angehörigen des Zivilschutzes war in dieser ernsten Lage spürbar gross, ebenso die Akzeptanz der jeweiligen Arbeitgeber für das Aufgebot ihrer Mitarbeitenden». Dankbar ist Jenni auch den Mitarbeitenden der Gemeinde sowie diversen Unternehmen, welche die Zivilschützer und das medizinische Personal unkompliziert mit Gütern unterstützten – und auch aus der Bevölkerung gingen regelmässig Kuchenspenden und Ähnliches ein. «Die Wertschätzung in dieser speziellen Lage ist einfach nur grossartig», freut sich Christoph Jenni im Namen der ganzen ZS OBB.
Simon F. Eglin, Ormalingen