IM GEDANKEN
24.03.2020 PorträtMyrta Sutter-Schaub
Exakt vier Monate nach ihrem 70. Geburtstag durfte Myrta Sutter-Schaub nach einer langen, schmerzhaften Krankheit friedlich zu Hause für immer einschlafen.
Aufgewachsen mit den Eltern und vier Geschwistern in Basel, besuchte sie dort auch die ...
Myrta Sutter-Schaub
Exakt vier Monate nach ihrem 70. Geburtstag durfte Myrta Sutter-Schaub nach einer langen, schmerzhaften Krankheit friedlich zu Hause für immer einschlafen.
Aufgewachsen mit den Eltern und vier Geschwistern in Basel, besuchte sie dort auch die Schulen und die KV-Ausbildung. Zur Entlastung der Eltern – ein Kind hatte Kinderlähmung und brauchte sehr viel Zeit – packten die Kinder jeweils am Samstag nach der Schule ihre Taschen und fuhren mit dem Zug nach Läufelfingen – Myrta zu ihrer Gotte, Gusti, ihr Bruder, zu den Grosseltern. Die Geschwister Urs und Doris verbrachten die Wochenenden in Buckten bei der Hebammen-Grossmutter. Am Sonntagabend trafen sich die vier dann im «Läufelfingerli» für die Rückfahrt nach Basel. Myrta verbrachte in Läufelfingen bei Gotte Anneli und Götti Pauli, die keine Kinder hatten, eine glückliche Zeit.
1966 lernte sie auf der Hochzeit ihrer Cousine Louise und deren Bräutigams Hugo dessen Bruder Kurt – genannt Bibbli – kennen, und wie das Leben so spielt, verliebten sich die beiden ineinander. Trotz der Liebe entschied sich Myrta, für ihren Arbeitgeber – der BLG – nach Brüssel zu gehen, um dort zu arbeiten und die weite Welt kennenzulernen. Aber es dauerte nicht lange und das Heimweh nach Bibbli und dem Zuhause packte sie und so kehrte sie zurück nach Basel.
Die Liebe war so stark und intensiv, dass die beiden sich 1968 entschieden, das Leben gemeinsam zu meistern und eine Familie zu gründen.An einem wunderschönen Herbsttag läuteten dann in Rothenfluh die Hochzeitsglocken. 1969 kam die Tochter Nicole zur Welt ein Jahr später folgte der Sohn Dieter. In den ersten Jahren wohnte die kleine Familie am Weiherweg in Sissach, danach zügelten sie an den Grienmattweg, wo das Eigenheim auf sie wartete.
Myrta war eine totale Familienfrau. Das Familienleben stand bei ihr immer im Vordergrund und lag ihr sehr am Herzen. Der Garten aber war Myrtas Welt. Jeden freien Moment verbrachte sie im grossen Garten und es wurde gesät, gejätet und geerntet. Unendlich viele Blumen blühten jedes Jahr und erfreuten die Umgebung. Die vielen Gemüsebeete waren sehr ertragreich und das Ernten und Verarbeiten forderten von ihr viel Geschick, Geduld und Zeit.
Als die beiden Kinder grösser wurden, bewarb sich Myrta als Sekretärin im Schulsekretariat Ebenrain. Diese Aufgabe erfüllte sie gänzlich und sie verrichtete ihre Arbeit mit viel Herzblut. Wenn die Schülerinnen und Schüler ihre Abschlussprüfungen hatten, fieberte sie mit und erhoffte für jede und jeden einen guten Abschluss. Mit einigen Arbeitskolleginnen gab es auch nach ihrer Pensionierung regelmässige Treffen.
Ein weiteres Hobby von Myrta und Kurt waren ihre Reisen in verschiedene Weinregionen. Mit Freunden erkundeten und genossen sie das Burgund, das Piemont, Tirol und auch Spanien. Von diesen Reisen konnte Myrta schwärmen und unendlich viele Anekdoten erzählen. Aber auch die Städteausflüge zusammen mit ihrer Mutter waren ihr sehr wertvoll.
Für die Grosskinder Seline, Nadine, Leonie, Lara und Ramon war die Türe immer offen. Myrta genoss die Zeit mit ihnen. Die speziellen «Gromi-Tage» werden die Grosskinder immer in bester Erinnerung behalten. Mit der Geburt von Lias im November 2018 wurden Myrta und Kurt das erste Mal Urgrosseltern. Während der Krankheit war Lias für Myrta ein grosser Sonnenschein.
Myrta hatte aber nicht nur für ihre Familie ein grosses Herz. Auch Freunde und Nachbarn waren jederzeit am Grienmattweg herzlich willkommen und bei einem feinen Glas Wein mit einem Häppchen dazu wurde viel gelacht und erzählt.
Ebenfalls im November 2018 durften Myrta und Kurt mit Familien und ihren Freunden die goldene Hochzeit feiern – leider das letzte Fest mit Myrta. Während der ganzen Krankheit wurde sie liebevoll von ihrem Bibbli und der Familie gepflegt und sie waren für sie eine grosse Stütze. Eine grossartige Person musste viel zu früh die letzte Reise antreten.
Doris Schaub
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