Herr Wagner, spüren Sie, dass die Kundschaft umweltbewusster geworden ist?

Roger Wagner: Was ist umweltbewusst? Dazu muss man genau in Betracht ziehen, wie viel Grauenergie hinter einem Produkt steckt, bis es beim Kunden ist. Da stellt sich die Frage, ob ein schon produziertes Teil kurzfristig mit etwas mehr Schadstoffausstoss schädlicher ist, als das Alte zu entsorgen und ein neues und effizienteres Gerät in Betrieb zu nehmen. Was meine Kunden betrifft, schaut der grösste Teil nicht auf die Umwelt. Ich werde in den kalten Jahreszeiten an der Türe mit T-Shirt und kurzen Hosen begrüsst und die Fenster sind schräg gestellt.

Hat sich Ihr Beruf in den vergangenen Jahren verändert?

Ja, es ist ein Wandel zugunsten sparsamerer wärmetechnischer Anlagen zu vermelden. Auch die Hersteller sind bemüht, die immer strenger werdenden Vorschriften einzuhalten und ihre Produkte zu optimieren, wo es geht.

Gibt es für Ihr Geschäft neue Vorschriften, was Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit betrifft?

Im Moment gibt es für uns keine neuen Vorschriften, wobei wir immer auf dem Laufenden bleiben, um das für uns Stimmige zu machen, damit es der Umwelt gut geht.

Denken Sie, dass in Zukunft grössere Anforderungen in diesem Bereich auf Sie zukommen werden?

Es ist schon jetzt ein absolutes Muss für mich und meine Angestellten, konstant zu lernen, zu wachsen und uns weiterzubilden. Wir prüfen Pro und Kontra, um unsere Kunden neutral über den Stand der Technik und ihre Möglichkeiten zu beraten.

Wie stellt sich Ihr Geschäft den ökologischen Herausforderungen der Zukunft? Haben Sie diesbezüglich Pläne oder schon etwas umgesetzt?

Ich bin bestrebt, den wachsenden Ansprüchen der Umwelt und der Kunden gerecht zu werden, wann immer es möglich ist. Es ist für mich zum Beispiel nicht stimmig, wenn ich für einen Auftrag viele Kilometer fahre, wenn es ein anderer, in der Ortschaft wohnhafter Kaminfeger machen kann. Ja, da habe ich schon Aufträge abgesagt und den ortsansässigen Kaminfeger genannt.