Das Café im Heimatmuseum wird zum Künstlerartelier

vs. Umgeben von Gemälden von Oberbaselbieter Meistern hat Fasnachtslaternenmaler Roland Schmitter im Sissacher Heimatmuseum in den vergangenen zwei Jahren ein neues Kunstwerk erschaffen. Wie der Maler das Arbeiten und den Austausch mit Museumsgästen erlebte, erzählt er gleich selber.

«Es war Anfang 2018, als ich die Anfrage bekam, ob ich Lust habe, im Heimatmuseum als Künstler zu agieren. Es gehe um eine neue Sonderausstellung regionaler Kunstschaffender des 20. Jahrhunderts. Im Museums-Café sollte ein Maleratelier eingerichtet werden, in dem sich während der Öffnungszeiten ein Künstler aktiv betätigt. Ich habe mich dieser Herausforderung gestellt.

Am 2. September 2018 hatte ich meinen ersten ‹Arbeitstag› im Heimatmuseum zu Sissach. Da stand ich vor dieser zwei mal vier Meter gros sen Leinwand, und obwohl ich wusste, was ich malen wollte, überkam mich doch etwas Ehrfurcht, war ich doch von alten Meistern umgeben. Da hingen Gemälde von Fritz Pümpin, Hugo Cleis, Emil Berger und Heinrich Gisler. Ich fragte mich, ob ich würdig bin, zwischen diesen Künstlern zu wirken. Schliesslich sagte ich mir, solange ich es mit Herzblut tue, bin ich ihnen wenigstens in einer Sache nahe. Und so nahm ich mein Werk in Angriff.

Mein Bild zeigt Sissach und seine Besonderheiten. In vier Jahreszeiten und Farbtöne unterteilt, stelle ich Aktivitäten und Bräuche dar: Hutzgüri, Chluuriverbrennung, Maitanzen, Banntag, Herbstmarkt, Trauben, Schlittschuhe oder die Sissacher Fluh. Im Hintergrund habe ich unveränderliche Zahlen zum Dorf festgehalten.

Seit dem ersten Tag gab es drei Dinge, die mich immer wieder zu kurzen oder auch längeren Pausen anhielten. Das erste waren die Gespräche. War dies beim Zuhören, wenn jemand eine Geschichte über einen der Künstler zu erzählen wusste, oder wenn sich jemand zu meinem Bild erkundigte und ich den Besucher darüber aufklärte, was der Hintergrund, die Idee meines Werks ist. Das zweite ist der Kaffee. So eine kleine Kaffeepause hat etwas Gutes. Und dann waren da noch die ‹Änisbröötli›: Jeden Sonntag gab es welche – mit den schönsten Motiven und sensationell gut. In der Zwischenzeit kenne ich sämtliche Tricks, wie man die besten ‹Änisbröötli› macht.

Es ist eine schöne und spannende Zeit, die ich während diesen bald zwei Jahren erleben durfte und noch darf – denn noch ist das Werk nicht vollendet. Ich freue mich auf weitere Erzählungen der Besucher, die zum Teil verwandt, bekannt oder sonst in einem Bezug zu einem Schöpfer der ausgestellten Werke standen.»

Die Sonderausstellung im Heimatmuseum Sissach ist wieder geöffnet am kommenden Sonntag, 2. Februar, 11 bis 17 Uhr, und noch bis und mit Juni 2020.

Larven kreieren und bemalen

vs. Neben vielen Anlässen zur Sonderausstellung «Eusi Bildersammlig» mit Künstlern aus der Umgebung organisiert das Heimatmuseum Sissach zum Auftakt der diesjährigen Fasnacht das Bemalen von Larven. Die Rohlinge dafür werden von der «Spootzünder»-Clique zur Verfügung gestellt. Der «Hauskünstler» und Larvenmaler Roland Schmitter wird allen Interessierten beim Kreieren und Bemalen der eigenen Larve unterstützend zur Seite stehen. Es sind alle herzlich willkommen.

Fasnachtslarven bemalen
Sonntag, 2. Februar, ab 13.30 Uhr Heimatmuseum Sissach
Zunzgerstrasse 2, Sissach

Mit alten Meistern und «Änisbröötli»

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