Von Plastiken und Schlössern
31.12.2019 Baselbiet, RegionJuli und August | Die «Fanfare» wandert nach Sissach und das Schloss Wildenstein bröckelt
Joshua Moser
Im Monat Juli geht es immerhin noch ein halbes Jahr bis zur fünften Jahreszeit. Nach der Fasnacht ist aber bekanntlich vor der Fasnacht. Das ...
Juli und August | Die «Fanfare» wandert nach Sissach und das Schloss Wildenstein bröckelt
Joshua Moser
Im Monat Juli geht es immerhin noch ein halbes Jahr bis zur fünften Jahreszeit. Nach der Fasnacht ist aber bekanntlich vor der Fasnacht. Das dachten sich wohl auch einige Gelterkinder rund um die Autorin Vreni Weber-Thommen und gingen früh genug in die Offensive: Sie verlangten eine Überarbeitung des Konzepts der Veranstaltung «Cherusgälti». Der Anlass sei zu gross geworden und verursache Unmengen an Abfall, Chaos und Lärm. Thommen und Co. verlangten in einer Petition, dass nur noch 15 Guggenmusiken auftreten sollen. An der Fasnacht dieses Jahres waren es noch 34 Guggen. Weiter verlangten die Gelterkinder Anwohner ein Verbot von elektrisch verstärkter Musik. Zudem soll das Ende der Freinacht um eine Stunde auf 1 Uhr vorgezogen werden. Mitte Juli überreichten die Anwohner 370 Stimmen an Gemeindeverwalter Christian Ott. Stephan Béhé, der OK-Präsident des «Cherus», sieht dies, sollten die Forderungen angenommen werden, als das Ende der Veranstaltung.
Mitte Juli verunglückte eine junge Frau in der Itinger Badi. Die 27-Jährige wurde regungslos im Schwimmbecken gefunden und im Spital operiert. Zwei Wochen später starb sie an den Folgen eines Genickbruchs. Die Familie der Verstorbenen suchte danach intensiv nach Zeugen, die den Unfall miterlebt und gesehen hatten. Nicht, um einen Schuldigen zu finden, sondern um zu verstehen, wie es zu diesem Unglück gekommen ist, wie die Familie betonte. Für die Staatsanwaltschaft ist mittlerweile klar: Die betroffene junge Frau ist ohne Fremdeinwirkung verunfallt.
Zu reden gab der Architekt und Kunstliebhaber Robert Häfelfinger aus Sissach. Er erhielt aus Basel den Zuschlag für die Eisenplastik «Fanfare», die von Paul Suter geschaffen wurde. Häfelfinger versprach, die Plastik im Vorgarten seines Architekturbüros in der Begegnungzone zur Schau zu stellen, wo sie mittlerweile auch zu sehen ist – «vorerst» zumindest, betont ihr neuer Besitzer. Als definitiven Standort soll die Plastik ein schönes Plätzchen in der Überbauung zwischen dem «Cheesmeyer»- Gebäude und dem Bahnhof erhalten – wenn der QP I umgesetzt ist. Ein Termin dafür steht weiterhin in den Sternen.
Die Geschichte des Schlosses Wildenstein geht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Kein Wunder, dass nicht mehr alles so intakt ist wie damals. Donatus Strub, der Vizepräsident des Vereins Freunde von Schloss Wildenstein, wünscht sich dringend mehr Fürsorge. Bei einem Rundgang durch das Schloss seines Herzens zeigte Strub der «Volksstimme» alle möglichen gefährlichen Unfallstellen oder nicht renovierten Orte im Bauwerk. Strub erschien es absurd, dass der Kanton Millionen von Franken in den Erhalt von Ruinen wie der Farnsburg oder der Homburg investiere und das Schloss Wildenstein, das noch intakt und ein Kulturdenkmal sondergleichen sei, links liegen lasse. Auch Landrat Balz Stückelberger (FDP) sah die Prob lematik und reichte ein Postulat ein. Das Parlament überwies den Vorstoss deutlich – gegen den entschiedenen Widerstand von Baudirektor Isaac Reber.