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31.12.2019 RegionMai und Juni | Marschhalt auf dem «Chedditi»-Areal und drohende Rückzonungen im ländlichen Gebiet
Sebastian Schanzer
Frühling. Die kalte Jahreszeit war vorbei und die Bagger konnten (endlich?) wieder auffahren. Nicht so auf der Liestaler Seite ...
Mai und Juni | Marschhalt auf dem «Chedditi»-Areal und drohende Rückzonungen im ländlichen Gebiet
Sebastian Schanzer
Frühling. Die kalte Jahreszeit war vorbei und die Bagger konnten (endlich?) wieder auffahren. Nicht so auf der Liestaler Seite des Cheddite-Areals. Während in Lausen schon munter gebaut wurde, sahen sich die Bauherren des grenzüberschreitenden Wohnquartiers mit einer Einsprache des Heimatschutzes konfrontiert. Die historischen Gebäude der ehemaligen Sprengstoff-Fabrik wurden nicht genügend auf ihre Schutzwürdigkeit geprüft, urteilte das Baselbieter Kantonsgericht und verbrummte die Stadt Liestal dazu, ein Gutachten einzuholen.
Apropos Wohnraum: Auch anderen Baselbieter Gemeinden drohte Ungemach beim Thema Bauen. Das Bundesamt für Raumentwicklung genehmigte im Mai zwar den Richtplan des Kantons Baselland. Allerdings mit der Auflage, dass insgesamt 30 ländliche Gemeinden ihre Baulandreserven verkleinern müssen, wenn diese nicht dem erwarteten Bevölkerungswachstum entsprechen. Christine Mangold, Gemeindepräsidentin von Gelterkinden, kündete postwendend an, dass sie Rückzonungen in ihrem Dorf mit aller Kraft verhindern wolle. Damit nehme der Bund den Gemeinden jeglichen Handlungsspielraum, monierte Magold. Vom Bauwesen komplett verabschiedet hat sich Ende Juni Regierungsrätin und Baudirektorin Sabine Pegoraro.Im Interview mit der «Volksstimme» blickte sie auf ihre 16 Jahre im Regierungsrat zurück und resümierte: «Ich habe dem Volk 20 Abstimmungen vorgelegt. Nur fünf davon gingen verloren.»
Für viele Baselbieter ging es im Juni heiss zu – zu heiss für Hans Gysin, den Bewohner des Bauernhauses in Oltingen, das durch einen Scheunenbrand unbewohnbar wurde. Immerhin: Für ihn und die weiteren Hausbewohner wurde im Nu eine neue Bleibe im Dorf gefunden. «Wir haben unerhörte Hilfe erlebt», sagte Gysin gegenüber der «Volksstimme».
Profitiert von den hohen Temperaturen im Juni haben neben den Freibadbetreibern auch die Organisatoren der Sissacher Gewerbeausstellung Mega. Geschätzt 35 000 Besucher flanierten über die drei Tage durch die Begegnungszone und liessen sich von den teilweise ausgefallenen Ideen der Aussteller in den Bann ziehen.
Für rote Köpfe beim Lehrpersonal und bei Bildungspolitikern sorgte Ende Mai nicht etwa die Sonne, sondern eine Studie. In den Fächern Mathematik und Französisch wurden schweizweit die Grundkompetenzen von Sekschülerinnen und -schülern überprüft. Das Ergebnis: In beiden Fächern liegen Baselbieter Schüler weit unter dem Schweizer Durchschnitt. Bildungsdirektorin Monica Gschwind zeigte sich überrascht und kündete umfassende Analysen und Verbesserungsvorschläge an.
Positiv überrascht wurde indes Guido Varesi, der Gründer des Sissacher Henkermuseums. Rechtzeitig zum 20-Jahre-Jubiläum seines Museums tauchte bei einer Hausräumung in Basel ein Ölgemälde mit dem Porträt des 1737 geborenen und in Tenniken aufgewachsenen Henkers Martin Mengis auf. Das Objekt ist nun in Sissach zu bestaunen.