«Hinterem Oofebänkli füre …»
19.12.2019 RatgeberTourismus | Spaziergang an der frischen Luft als Ausgleich zur Schlemmerei
Kaminfeuer, Ofenbank und Wolldecken-Modus? Wem der Wohligkeit über die Festtage zu viel wird, schnürt das Schuhwerk und geniesst bei einem Spaziergang die Winterfrische. Unter anderem ...
Tourismus | Spaziergang an der frischen Luft als Ausgleich zur Schlemmerei
Kaminfeuer, Ofenbank und Wolldecken-Modus? Wem der Wohligkeit über die Festtage zu viel wird, schnürt das Schuhwerk und geniesst bei einem Spaziergang die Winterfrische. Unter anderem der Gelterkinder «Stäärnewääg» lädt dazu ein.
Tobias Eggimann
Weihnachten als Diebesgut? In Gelterkinden spielt sich Verblüffendes ab. Da backt ein Eichhörnchen Gutzi bis zum Umfallen, und dann lässt da jemand kurzerhand Weihnachten verschwinden. Der «Gälterchinder Stäärnewääg» erzählt dieses Jahr die Geschichte der geklauten Weihnacht. 600 Sterne und Laternen führen zu zwölf liebevoll eingerichteten Stationen mit kurzem Lesetext. Der «Stäärnewääg» leuchtet täglich bis zum Stefanstag, und am Wochenende sogar noch etwas mehr. Da lädt nämlich das «Stäärnestübli» zu Glühwein, Punsch und Selbstgebackenem. Genuss und Bewegung ist eine vorzügliche Kombination, ganz besonders zur Weihnachtszeit, in der als Ausgleich zur Schlemmerei frische Luft besonders guttut. Ob auf Sissacher Fluh, Bölchen oder Wisenberg: Spielt das Wetter einigermassen mit, bieten sich Spaziergängern imposante Aussichten auf das «fründlig Ländli». Wer nun zaudert und fragt: «Wandern im Winter?» – Eben deswegen! Allein wegen dieses flachen Lichts, das sich Bahn bricht durch einen wechselhaften Winterhimmel, das Graues golden färbt, Schatten lang wie Fahnenmasten wirft und einen genauso in den Augen blendet, dass man gar nicht wegsehen kann.
Wem der Gelterkinder Spaziergang zu kurz ist, darf sich auf eine eintägige Winter-Genusswanderung wagen. Startpunkt ist Läufelfingen, vielleicht verbunden mit einer Stärkung im Café Brot & So. Für die Anreise wird natürlich das «Läufelfingerli» empfohlen! Moderat geht es dann bergan, bis sich der fantastische Ausblick über die Hügelketten des Jura und die Region Basel auftut. Zum Mittagessen empfiehlt sich das Bergrestaurant Kallhof, das für seine Rösti ebenso bekannt ist wie die Bölchenfluh für ihre historische Vergangenheit. Rund um die Bölchenfluh, dem «Matterhorn der Baselbieter», führt der Wanderweg nämlich vorbei an Schützengräben, Geschützständen und Beobachtungsposten aus dem Ersten Weltkrieg. Die sogenannte Fortifikation Hauenstein sollte den Bahnknotenpunkt Olten vor dem anrückenden Feind verteidigen.
Der Abstieg nach Waldenburg über Geiss-, Lauch- und Gerstelfluh schliesslich ist das Filetstück der rund fünfstündigen Wanderung, die bei Küchentüftler Marcel Blätter im Restaurant Leue einen Ausklang in Vollendung findet. Er ist Miterfinder des «foom smokers», mit dessen Hilfe Speisen geräuchert werden – für ein ganz neues Geschmackserlebnis. Mehr Ideen für abwechslungsreiche Feiertage findet man unter top10baselland.ch.
Tobias Eggimann ist Geschäftsführer von Baselland Tourismus.