Härtetest für Baselbieter «Ninja»

  01.11.2019 Sport

Als Kind ist Luc Madörin gerne auf Bäume geklettert, heute absolviert er die anspruchsvollen Hindernisse des «Ninja Warrior»- Parcours am Fernsehen. Als Kandidat bei der diesjährigen Schweizer Ausgabe kämpft er um den Finaleinzug.

Celine Albisser

«Das kann ich auch!», dachte sich Luc Madörin, als er zum ersten Mal die Sendung «Ninja Warrior» im Fernsehen sah. Als die Show, die in Japan und Amerika gross wurde, ihren Weg in die Schweiz fand, war für den 24-Jährigen bald klar: «Da mache ich mit.»

Das Prinzip des Action-Spiels ist einfach: Möglichst schnell die Hindernisse bewältigen, ohne in die darunter aufgestellten Wasserbecken zu fallen. Was simpel aussieht, ist gar nicht so leicht. So endet die Reise für viele Teilnehmende im kühlen Nass anstatt auf dem «Mount Midoriyama», wie der Zielturm des Parcours in der Schweizer Version genannt wird. Die Hindernisse erfordern viel Kraft, Geschick, Koordination und Ausdauer. Ohne Übung sieht man schnell alt aus.

Training auf dem Spielplatz
Madörin liess sich davon nicht beeindrucken. Nachdem er «ohne Erwartungen» sein Bewerbungsvideo beim Fernsehsender TV24 eingeschickt hatte, erhielt er sogleich ein Aufgebot zum Casting auf dem Schilthorn. Auch diesen Schritt ging der Itinger gelassen an. «Ich wollte es einfach einmal ausprobieren und dachte mir nicht viel dabei.»

Da ihm in der nahen Umgebung kein Parcours zur Verfügung gestanden habe, sei grosses Üben kein Thema gewesen. Diese Strategie ging für Madörin vollkommen auf: Er bewältigte den Qualifikationsparcours souverän und stach viele seiner Mitkonkurrenten und -konkurrentinnen aus. Damit qualifizierte er sich für die Studioaufnahmen im Sommer.

Der Einstieg als «Ninja Warrior» kommt für ihn nicht von ungefähr: Madörin ist begnadeter Hobbysportler. Von Kindesbeinen an bewegte er sich gerne und kletterte auf allem herum, was ihn trug. Nach der Matur am Gymnasium in Liestal schlug er auch aus akademischer Sicht einen sportlichen Weg ein. Er begann an der Universität Basel mit den Studienfächern Biologie und Sport. Neben seinem Studium bouldert er gerne, klettert also an anspruchsvollen, aber nicht sehr hohen Wänden. Zudem macht er Yoga und Breakdance. Beim TV Itingen steht er als Jugi-Leiter im Einsatz und nimmt selber mit der Aktivriege an Wettkämpfen teil.

Den im Turnverein erlernten Wettkampfspirit packte Madörin dann für die Studioaufnahmen doch noch aus. «Im Fernsehen wollte ich schon mehr zeigen und habe mich entsprechend auf den Parcours vorbereitet», verrät er und lacht. Teilweise musste er erfinderisch werden. So dienten immer wieder die Treppe im Elternhaus oder Kinderspielplätze als Trainingsstätten. Zudem entdeckte er die Sportart Klettern, was ihn in seiner Griffkraft stärkte. Dies sieht Madörin jedoch nach wie vor als eine seiner grossen Schwächen an. «Routinierte Kletterer haben eine unvorstellbare Kraft in den Fingern, da kann ich nicht mithalten.» Dafür könne er andere Stärken wie seinen Gleichgewichtssinn bei den Hinderniselementen ausspielen.

Über den Ausgang der Sendung darf Madörin keine Auskunft geben. Ausgestrahlt werden die Qualifikationsfolgen seit dem 29. Oktober. Madörin wird am 26. November zu sehen sein. Nur so viel verrät er: Bei «Ninja Warrior» mitzumachen sei auf alle Fälle ein Erlebnis. Die anderen Kandidaten kennenzulernen, mit ihnen den Tag zu erleben und vor der Kamera zu stehen, seien tolle Erfahrungen gewesen. «Sehr spannend war auch das Absolvieren des Parcours, da ich bis dahin noch nie einen durchlaufen hatte. Es ist anstrengender, als man denkt», gibt er zu. Zudem habe ihm seine Nervosität einen Streich gespielt. «Man hat hier nur einen Versuch und der muss sitzen», so Madörin. Dadurch sei der Druck für ihn nochmals stark gestiegen.

Trotz oder gerade wegen des Nervenkitzels empfiehlt der Sportstudent allen Interessierten, sich einfach mal anzumelden. Doch er warnt vor: «Man sollte schon mindestens zehn Klimmzüge am Stück schaffen, sonst kann man nach dem ersten Hindernis unter die Dusche.»

 


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