Die Freude steht an erster Stelle
29.11.2019 SportBiathlon | Mario Dolder startet in die Weltcupsaison
Für Mario Dolder beginnt am Wochenende die Saison im Biathlon-Weltcup. Dabei muss sich der 29-Jährige nach Rückschlägen im Winter und im Sommertraining neu zurechtfinden. Es gilt, Rennen für Rennen zu nehmen, ...
Biathlon | Mario Dolder startet in die Weltcupsaison
Für Mario Dolder beginnt am Wochenende die Saison im Biathlon-Weltcup. Dabei muss sich der 29-Jährige nach Rückschlägen im Winter und im Sommertraining neu zurechtfinden. Es gilt, Rennen für Rennen zu nehmen, konkrete Leistungsziele gibt er keine an.
Severin Furter
Schweden, Österreich, Frankreich, Deutschland, Slowenien, Italien, Tschechien, Finnland und Norwegen: Wenn es nach der Vorstellung von Mario Dolder geht, wird er in den kommenden vier Monaten alle diese Nationen besuchen, um dort erfolgreiche Wettkämpfe im Biathlon-Weltcup zu zeigen.
Nur knapp drei Wochen wird Dolder im Winter voraussichtlich zu Hause im Oberbaselbiet respektive in der Schweiz sein. Ein strenges Programm, das Dolder aus vergangenen Wintern bestens kennt, startet der 29-Jährige doch mittlerweile bereits zu seiner neunten Saison im Biathlon-Weltcup.
Und auch wenn vieles gewohnt scheint, der Beginn der neuen Saison wird für Dolder eine Art Neuanfang: Im vorletzten Winter liefen die Olympischen Spiele nicht nach Wunsch, die vergangene Saison war frustrierend und zuletzt hatte Dolder im Frühling gar Rücktrittsgedanken.
«Ich wollte meine Karriere jedoch nicht mit schlechten Emotionen beenden», sagt Dolder. Entsprechend sei es in der Vorbereitung auf den kommenden Winter darum gegangen, die Freude am Sport zurückzugewinnen.
«Ich habe versucht, neue Impulse zu setzen und habe darum ein dreiwöchiges Höhentraining im Sommer absolviert», erklärt der Spitzensportler. Doch dieser Versuch lief ins Leere, Dolders Körper machte nicht mit. Die Blutwerte wurden nicht wie erwartet besser, sondern schlechter. Und auch das allgemeine Körpergefühl stimmte nicht. «Ich habe vier Wochen gebraucht, bis ich mich wieder auf dem vorherigen Leistungsniveau befand», sagt Dolder. So waren dann auch die Leistungstests im Oktober noch unter den Erwartungen.
Von Woche zu Woche empfehlen
Nun zeigt Dolders Formkurve aber nach oben: Im November trainierte der Oberbaselbieter mit dem Biathlonteam auf der Lenzerheide und zuletzt in Schweden, wo am vergangenen Wochenende auch zwei Selektionswettkämpfe ausgetragen wurden. Dabei konnte sich Dolder dank eines sehr guten Sprintrennens einen Platz im Weltcupteam sichern – zumindest vorerst. Denn die Konkurrenz im eigenen Team ist gewachsen: Zehn Athleten buhlen diese Saison um die meist fünf Startplätze des Schweizer Weltcupkaders. «Ich muss mich jede Woche neu empfehlen», sagt Dolder.
Die grundsätzliche Absicht ist dabei klar: Dolder möchte an allen Weltcup-Stationen am Start stehen. Konkrete Zielformulierungen lässt der Athlet des Schweizer B-Kaders jedoch offen: «Ich starte bewusst ohne resultatorientierte Ziele in diese Saison.»
Er wolle Rennen für Rennen nehmen und sich über Erfolge freuen und Misserfolge nicht zu nahe an sich heranlassen. Mögliche Saisonhöhepunkte wie beispielsweise die Weltmeisterschaften im italienischen Antholz liegen für Dolder noch in weiter Ferne: «Darauf möchte ich mich jetzt noch nicht konzentrieren.» Seine Konzentration gilt nun vollständig dem Saisonauftakt in Oestersund, wo er voraussichtlich morgen Samstag in einer Mixed-Staffel an den Start geht und am Sonntag in der Sprintdistanz über zehn Kilometer der erste Einzelwettkampf ansteht.