CARTE BLANCHE
15.11.2019 PolitikGenderwahn
Markus Graf, Landrat SVP, Maisprach
In rund zwei Wochen wissen wir, welche Frau neben der in Basel-Stadt bereits gewählten Eva Herzog (SP) unsere Region im Ständerat vertritt. Wir haben die Wahl zwischen einer Frau, die seit ...
Genderwahn
Markus Graf, Landrat SVP, Maisprach
In rund zwei Wochen wissen wir, welche Frau neben der in Basel-Stadt bereits gewählten Eva Herzog (SP) unsere Region im Ständerat vertritt. Wir haben die Wahl zwischen einer Frau, die seit 30 Jahren Oppositionspolitik betreibt, oder einer bürgerlichen Kandidatin, die weiss, dass jeder Franken, den man ausgibt, auch zuerst verdient werden muss. So viel zu meiner persönlichen Präferenz für den zweiten Wahlgang.
Der Frauenbonus bei den diesjährigen Wahlen ist nicht wegzureden. Das beste Beispiel lieferte uns die SP Baselland, angetreten mit einem Mann, dessen Leistungsausweis unbestritten war. Er wurde nicht von allen SP-Mitgliedern unterstützt, nur deshalb, weil er keine Frau ist. Die rund 400 Stimmen, die ihm am Schluss fehlten, hat die Partei in den eigenen Reihen zu verantworten.
Was so in der Politik endet, beginnt nun bereits im Kindesalter. Die genderneutrale Erziehung, oder das Gleichschalten von Kindern, liegt in der heutigen Erziehung voll im Trend. So verrät der Blick in den Kinderwagen nicht mehr eindeutig, ob es sich beim Kleinkind um ein Mädchen handelt, nur weil es rosarote Socken trägt. Auch sollten zur Ausstattung eines Bubenkinderzimmers bereits Barbiepuppen und Häkelutensilien bereitstehen.
Doch es liegt in der Natur des Menschen, dass Knaben einen grösseren Bewegungsdrang haben. Sie sind emotionaler und lieben es, sich mit anderen zu messen. Buben sind wilder, in der Schule zu Beginn oft schwächer, und werden in der Schule schnell zu Sorgenkindern gemacht. Vielleicht, weil sie der vorhin erwähnten Barbiepuppe beim Spielen den Kopf abreissen.
Daneben sind Mädchen meist brav und bringen gute Noten nach Hause. Trotz der Diskussionen zum Vaterschaftsurlaub – Kinder werden in den ersten Lebensjahren meist vorwiegend von den Müttern geprägt. Diese natürliche Gegebenheit hat sich in den vergangenen Jahren durch alleinerziehende Mütter noch verstärkt – nicht nur solche, die durch Trennung in getrennten Haushalten leben. Auch in Familien, in denen die Väter morgens das Haus verlassen und erst spät abends wieder nach Hause kommen, ist der Einfluss der Männer sehr begrenzt.
Primarlehrerinnen (die männlichen Primarlehrer sind anscheinend ausgestorben), Tagesmütter und Erzieherinnen verstärken diese einseitige Optik noch mehr. Dieser stärkere Einfluss der Frau auf die Buben ist nicht nur positiv. Oft fühlen sie sich missverstanden und teilweise ungerecht behandelt, da sich Mädchen mit ihren Lehrerinnen meist besser verstehen. Auch fehlt es vielen Buben an männlichen Vorbildern und dadurch auch an Selbstvertrauen.
Aus diesen Gründen sollte ernsthaft darüber nachgedacht werden, ob nicht teilweise bei fachbezogenen Themen wieder eine Trennung von Mädchen und Buben im Schulunterricht anzustreben ist, denn Mädchen und Knaben haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. Diese Stärken gilt es zu fördern. Denn es heisst nicht umsonst: «Gegensätze ziehen sich an», was gerade mit Blick auf die Entwicklung des Menschen nicht unerheblich war.
In der «Carte blanche» äussern sich Oberbaselbieter National- und Landratsmitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindebehörden zu einem selbst gewählten Thema.