Steinstossen, Turnen, Bobfahren
18.10.2019 Sport, TurnenRünenberg, die 760-Seelen-Gemeinde im Oberbaselbiet, ist die Heimat von Elia Wyssen. Der 15-Jährige vom TV Rünenberg hat kürzlich durch aussergewöhnliche Leistungen auf sich aufmerksam gemacht – vor allem im Steinstossen.
Lukas Müller
Das sportliche Talent war ...
Rünenberg, die 760-Seelen-Gemeinde im Oberbaselbiet, ist die Heimat von Elia Wyssen. Der 15-Jährige vom TV Rünenberg hat kürzlich durch aussergewöhnliche Leistungen auf sich aufmerksam gemacht – vor allem im Steinstossen.
Lukas Müller
Das sportliche Talent war ihm in die Wiege gelegt. Soweit er sich erinnern mag, hatte Elia Wyssen immer mit Sport zu tun. Mit zwei Jahren bereits stand der Rünenberger auf den Skiern, sein Vater fuhr in früheren Jahren Rennen. Bei all dem sportlichen Tatendrang, der seine Freizeit in der Folge ausfüllte, war es naheliegend, dass man den unternehmungslustigen Buben in die Jugendriege Rünenberg schickte – und auch ins Nationalturnen nach Maisprach.
Nationalturnen umfasst verschiedene Disziplinen wie Weitsprung, Hochweitsprung, Freiübungen (Bodenturnen), Sprint, aber auch Steinheben und Steinstossen. In letzterer Disziplin erweist sich der junge Mann seit einigen Jahren als besonders begabt. So nahm er kürzlich bereits zum vierten Mal an den Schweizermeisterschaften im Steinstossen und Steinheben teil. In der Kategorie Knaben mit dem 8-Kilo-Stein kam Wyssen mit zwei gültigen Stössen in der Vorrunde (9,83 Meter und 11,48 Meter) in die Finalrunde. Mit 12,96 Meter legte er dort gleich im ersten Stoss eine exzellente Weite hin – und war somit faktisch bereits Schweizer Meister.
So konnte er sich in aller Ruhe auf die nächsten Versuche vorbereiten. «Als ich wusste, dass ich Schweizer Meister bin, setzte ich mir ein neues Ziel: Ich wollte den bestehenden Rekord von 13,30 Metern brechen», sagt Wyssen. Im zweiten Stoss übertrat er. Dafür wurde ihm, wie in solchen Fällen üblich, ein Nuller eingetragen. Doch der dritte Stoss geriet ihm prächtig: Er stiess seinen Stein auf 13,51 Meter. Anlauf und Abgabewinkel stimmten perfekt, auch die äusseren Bedingungen in Wenslingen waren ideal.
Bis auf den Teer
Sein gutes Resultat nahm der von Rolf Imhof, dem Trainer des Nationalturnverbands Baselland, betreute Athlet kontrolliert, mit der ihm eigenen Ruhe und mit innerlicher Freude zur Kenntnis. Seine Leistung vermochte er in der Folge nochmals zu bestätigen. An der Schweizermeisterschaft im Nationalturnen in Grosswangen durfte er sich zum Vizemeister in der Leistungsklasse 1 ausrufen lassen. Die Anlage dort war kleiner als diejenige in Wenslingen, und so stiess er den Stein über die Grenze der Anlage hinaus, bis auf den Teer.
In zwei Jahren wird er in die Kategorie Jugend hinüberwechseln, dannzumal wird er mit dem 10-Kilo-Stein Bekanntschaft schliessen. Doch damit nicht genug. Elia Wyssen sicherte sich als polyvalenter Sportler mit dem Sieg am «UBS Kids Cup»-Kantonalfinal die Teilnahme am Final im Zürcher Letzigrund. Hier kam er in der Kategorie U16 im kombinierten Wettkampf (Sprint, Weitsprung, Ballwurf) auf den vierten Platz.
Neben dem Turnen und dem Steinstossen frönt Elia Wyssen seit dem vergangenen Winter einer weiteren Sportart – dem Bobfahren. Als Mitglied des Bob Clubs Baselland hat er bereits erste Rennen im Monobob absolviert. Auf nächste Saison hin könnte er mit dem Zweierbob anfangen, gemeinsam mit einem Klubkollegen aus dem Oberbaselbiet. Er wäre dann der Steuermann, der Kollege würde als Bremser fungieren. Im Dezember geht Wyssen in ein Bob-Trainingslager auf der berühmten Anlage in Innsbruck. Der Zimmermann-Lehrling im ersten Lehrjahr nimmt dafür Ferien.
Wer ihm bei seinen Ausführungen zuhört, erkennt: Das Talent, die Freude und die Bereitschaft zu trainieren sind da. Was es noch braucht, sind private Gönner und Firmensponsoren, die bereit sind, bei der Finanzierung des Hobbys Bobsport mitzuhelfen.