Morgenexkursion des Vogelschutzvereins
«Wir begrüssen den Neuntöter» – so lautete das Thema der Exkursion vom Sonntag, dem 12. Mai. Der Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Zeglingen/Kilchberg, Urs Wolfsberger, konnte damals frühmorgens um 8 Uhr ...
Morgenexkursion des Vogelschutzvereins
«Wir begrüssen den Neuntöter» – so lautete das Thema der Exkursion vom Sonntag, dem 12. Mai. Der Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Zeglingen/Kilchberg, Urs Wolfsberger, konnte damals frühmorgens um 8 Uhr eine beachtliche Schar Naturfreunde zu dieser Exkursion begrüssen.
Das Ziel waren die Hecken oberhalb des Hofguts Mapprach, wo Jacques Mader seit über 40 Jahren den Neuntöter (Rotrückenwürger) beim Brüten beobachtet. Dieses Jahr sollten wir jedoch enttäuscht werden – der Neuntöter zeigte sich nicht! Auch Tricks wie Gesang, Lock- und Balzrufe ab Smartphone vermochten ihn nicht anzulocken.
Auch an der anderen bekannten Brutstätte – den Hecken zwischen Oltingen und Wenslingen – wurde der Neuntöter dieses Jahr nicht gesehen. Sämtliche weiteren Versuche im Verlauf des Frühjahrs und Sommers, den Vogel zu beobachten, blieben leider erfolglos. Normalerweise ist er etwa vom 1. Mai bis zum 1. August bei uns zu Gast.
Wir müssen davon ausgehen, dass diese seltene Vogelart dieses Jahr gar nicht zu den beiden Brutstätten zurückgekehrt ist. Zudem ist uns aufgefallen, dass auch an beiden Orten keine Grillen zu hören waren. Grossinsekten wie Grillen, Heuschrecken, Käfer und so weiter gehören zur Hauptnahrung des Neuntöters. Des Weiteren beunruhigend sind Berichte aus den Winterquartieren dieser Vogelart, woraus zu entnehmen ist, dass dort wieder vermehrt Wilderei und Vogelfängerei mit Netzen und Leimruten betrieben wird. Wir hoffen sehr, dass wir den Neuntöter im nächsten Frühjahr trotz allem wieder bei uns begrüssen können.
Urs Wolfsberger, Jacques Mader, Vogelschutzverein Zeglingen/Kilchberg