Der Eichenprozessionsspinner taucht auf dem Schulareal auf
Das Aufkommen des Eichenprozessionsspinners im Oberbaselbiet hat keinen Seltenheitswert. An öffentlichen Orten kann das Insekt aber gefährlich werden. Ende August hat der Spinner einen Feuerwehreinsatz an der Primarschule Anwil ...
Der Eichenprozessionsspinner taucht auf dem Schulareal auf
Das Aufkommen des Eichenprozessionsspinners im Oberbaselbiet hat keinen Seltenheitswert. An öffentlichen Orten kann das Insekt aber gefährlich werden. Ende August hat der Spinner einen Feuerwehreinsatz an der Primarschule Anwil ausgelöst.
Joshua Moser
Der Eichenprozessionsspinner, der zum hiesigen Ökosystem Wald gehört, dürfte den meisten ein Begriff sein. «In diesem Jahr tauchte er aber verhältnismässig spät auf», sagt Holger Stockhaus, der beim kantonalen Amt für Wald tätig ist. Das späte Auftreten des Insekts alleine sorgt jedoch nicht für Probleme, dafür der Ort, an dem es entdeckt wurde. Da sich die Spinner Ende August eine Eiche auf dem Areal der Primarschule und des Kindergartens in Anwil aussuchten, um sich zu verpuppen, war ein Einsatz der Verbundsfeuerwehr Farnsburg nötig.
Die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners, von denen ein einzelnes Insekt bis zu 700 000 trägt, verursachen bei Körperkontakt juckenden und brennenden Ausschlag. In seltenen Fällen treten allergische Reaktionen auf, die einen Schock hervorrufen können. Durch das Einatmen der Brennhaare kann aber auch ein Asthmaanfall ausgelöst werden, wie das Amt für Umwelt und Gesundheit in einer Mitteilung erklärt.
Die Polizei, die vom Amt für Wald in Kenntnis gesetzt worden war, beauftragte die Feuerwehr, die Insekten und die Nester zu entfernen. Beim Feuerwehreinsatz wurden die Tiere eingesaugt und von der betroffenen Eiche, welche die Tiere befallen hatten, abgeschabt. Danach wurden die Insekten verbrannt. Da beim alten Anwiler Wasserreservoir ebenfalls Eichenprozessionsspinner entdeckt wurden, entfernte die Feuerwehr die Insekten auch dort, wie Marco Jenny, der Kommandant der Feuerwehr, erklärt.
Mit Feuer bekämpft
Mit den Haaren, die den Tieren abgefallen sind, blieb ein Restrisiko: «Wir neutralisierten auch diese Gefahr. Durch den Einsatz von Feuer wurden die betroffenen Stellen ausgebrannt und die verbliebenen Brennhaare verbrannt», so Jenny. Nach Absprache mit dem Kanton seien die Gebiete abgesperrt worden, erklärt Gemeindepräsident Marcel König. Die Gemeinde informierte die Bewohner mittels eines Informationsblatts zum Eichenprozessionsspinner über das Auftreten und warnte die Anwohner so vor der Gefahr. Die Gemeinde sieht es als unmöglich an, die Schmetterlingsart generell zu bekämpfen, wie dem Schreiben zu entnehmen ist. Nun müsse der Umgang mit den «lästigen Plagegeistern» gelernt werden.
Laut König ist die Gemeinde, die auch die Kosten für das Entfernen der Insekten trägt, auf das Vorkommen der Spinner beim alten Reservoir durch einen Spaziergänger aufmerksam geworden. Beim Versuch, die Insekten zu untersuchen, zog er sich Verbrennungen auf der Haut zu. Drei weitere Fälle sind der Gemeinde bekannt, bei denen Juckreiz auftrat. Schwerwiegende Fälle habe es aber keine gegeben.
Die betroffenen Gebiete stehen unter Beobachtung. Wann die Orte ohne Risiko wieder betreten werden können, wägt die Gemeinde von Tag zu Tag ab.