Den Wald mit allen Sinnen erleben
24.09.2019 RünenbergAm Wochenende sind die Waldtage über die Bühne gegangen
hat eine schöne Kulisse für die achte Ausgabe der Baselbieter Waldtage geboten. Auf einem Rundgang mit 33 Posten konnten die Besucherinnen und Besucher das Thema Wald und Holz spielerisch erfahren und mancherorts konnten sich ...
Am Wochenende sind die Waldtage über die Bühne gegangen
hat eine schöne Kulisse für die achte Ausgabe der Baselbieter Waldtage geboten. Auf einem Rundgang mit 33 Posten konnten die Besucherinnen und Besucher das Thema Wald und Holz spielerisch erfahren und mancherorts konnten sich Kinder und Erwachsene handwerklich betätigen.
Irène Böhm
Die zweijährige Vorbereitung für die achte Ausgabe der Waldtage hat sich ausbezahlt. Der Försterverband beider Basel und seine zahlreichen Partner boten im Forst von Rünenberg Tausenden Besucherinnen und Besuchern ein Wald- und Holzerlebnis, in dem das Kleine wie das Grosse seinen Platz hatte. Auf einem grossen Rundgang konnte man sich mit dem Wald und dem diesjährigen Thema «Ressource Holz» auseinandersetzen. Viele der 33 Posten boten spielerische Möglichkeiten, sich einem Thema zu nähern. Zum Beispiel mit dem Zimmern eines Vogelhäuschens, dem Zusammenschrauben einer Ameise aus kleinen Rundhölzern. Schwindelfreie konnten eine Treppe hochsteigen, um in luftiger Höhe das Blattwerk einer Eiche zu betrachten oder im Seilpark durch die Lüfte zu schweben. Das alles zum Nulltarif.
Der Rundgang, das Herz der alle vier Jahre stattfindenden Grossveranstaltung, bot viel Information rund um Wald und Holz. Eine mobile Sägerei demonstrierte zum Beispiel, wie man mitten im Wald einen Baumstamm in Bretter sägt und sich so den Transport der ganzen Stämme aus dem Wald sparen kann. Die Brüder Thomas und David Wampfler aus Arisdorf bauen diese mobilen Sägemaschinen selber zusammen, die Teile dazu lassen sie in Liestal in einer Eingliederungsstätte herstellen.
Dass man eine Brücke ohne einen einzigen Nagel oder eine Schraube erstellen kann, zeigte das Holzbau-Unternehmen Kuster & Martin. Schmale Bretter mussten so ineinander«geflochten» werden, dass daraus eine stabile Brücke entsteht, ein grosses Mikado sozusagen. Stand die Brücke, konnte man gefahrlos darauf herumturnen – und sie anschliessend mit Leichtigkeit wieder demontieren.
Im Waldameisenhaufen
Begeistert vom grossen Interesse von Gross und Klein war Isabelle Glanzmann. Am Posten «Ameisenzeit» hatten sie und ihre Helfer anschaulich einen Ameisenhaufen aus Häckselgut aufgebaut – mitsamt einem Tunnel, durch den Kinder hindurchkriechen konnten. Gleich daneben befand sich der echte Haufen der «Kahlrückigen Ameise», die ihren Namen den wenigen Haaren auf ihrem Rücken zu verdanken hat.
Am Stand der «Forstbaumschule» durften Kinder einen Fichtensetzling in einen Topf pflanzen und mit nach Hause nehmen. Der Baumschulist erklärte, wie aus Fichtensamen Setzlinge gezogen werden, die nach vierjähriger Aufzucht in den Verkauf kommen.
Grossandrang beim Vogelhaus
Am Stand der Zeglinger Sägerei Meier Holz AG wurden Vogelhäuser im Akkord gefertigt – von Besucherinnen und Besuchern, wohlverstanden. Kinder drängten sich um den Arbeitstisch, Väter gingen ihnen zur Hand und stellten die vorbereiteten sechs Bretter zusammen. In Kürze entstanden daraus schmucke Vogelhäuschen, die anschliessend von den Papas durch den restlichen Parcours getragen werden mussten …
Wettbewerbe dürfen an einem solchen Anlass natürlich nicht fehlen. Als knifflig erwies sich jener Wettbewerb, bei dem Baumarten anhand ihres Holzes oder des Geruchs ihres Sägemehls erkannt oder erschnüffelt werden mussten. Gröberes Geschütz fuhren Unternehmen auf, die zeigten, wie Bäume gefällt und entastet, wie Stämme auf Lastwagen geladen oder das Holz vor Ort zu Schnitzeln oder Scheiten verarbeitet wird. Für staunende Gesichter sorgten die Künstler, die mit Motorsägen aus rohen Baumstämmen Skulpturen «schnitzten». Die Kunstwerke kamen am Freitagund Samstagabend im Festzelt unter den Hammer.
Auch das Gesellschaftliche kam nicht zu kurz: Beim Spaziergang durch den Wald traf man immer wieder auf Bekannte und hielt da und dort einen Schwatz. Eine Besucherin scherzte: «Höckle und schnööre muess au si.»
Das breite Spektrum des Ökosystems Wald wurde an diesem Wochenende eindrücklich gezeigt. Philipp Schoch, Präsident von Wald beider Basel, sieht im Wald die vielen Vorteile und den grossen Nutzen für Mensch und Tier. «Ohne Wald geht nichts.»