Deutschkenntnisse vor dem Schuleintritt
Die Stadt Chur macht es uns vor: Kinder, die vor dem Kindergarteneintritt zu wenige Deutschkenntnisse vorweisen, sind mittel- und langfristig im Nachteil und für den Kanton, die Städte und Gemeinden entstehen durch die ...
Deutschkenntnisse vor dem Schuleintritt
Die Stadt Chur macht es uns vor: Kinder, die vor dem Kindergarteneintritt zu wenige Deutschkenntnisse vorweisen, sind mittel- und langfristig im Nachteil und für den Kanton, die Städte und Gemeinden entstehen durch die Förderprogramme an den Schulen massive Kosten. Vor bald fünf Jahren hat die Stadt Chur nun ein sogenanntes Sprachförderprogramm ins Leben gerufen. Jährlich werden an alle Familien mit dreijährigen Kindern Fragebögen verschickt. Aufgrund der Antworten kann die Sprachkompetenz erhoben werden. Bei zu geringen Deutschkenntnissen wurden die Kinder – bisher auf freiwilliger Basis – aufgefordert, entweder in einer Spielgruppe, einer Kindertagesstätte oder bei einer deutschsprachigen Tagesfamilie die deutsche Sprache zu erlernen. Nun soll dieses Förderprogramm einen obligatorischen Charakter erhalten, wonach alle dreijährigen Kinder mit wenig Deutschkenntnissen Spielgruppen, Tagesstätten oder dergleichen besuchen müssen, ansonsten mit Sanktionen gerechnet werden muss.
Diese Massnahme muss schweizweit eingeführt werden, und zwar nicht nur für die Kinder, sondern auch für Erziehungsberechtigte ohne Deutschkenntnisse. Erziehungsberechtigte müssen in der Lage sein, ihre Kinder während der Schulzeit zu unterstützen. Das ist eine Pflicht und darf nicht auf den Buckeln von Lehrpersonen und Steuerzahlern ausgetragen werden. Kosten und Ressourcen könnten so eingespart werden. Allein die Gemeinde Reinach zahlt jährlich rund 700 000 Franken an Deutschkurse für Fremdsprachige auf der Primarstufe. Millionenbeträge sind es schweizweit. Unsere Gemeinde ist daran, ein solches Konzept zu etablieren. Allerdings fehlt die gesetzliche Grundlage und so hat es keinen zwingenden Charakter. Diese gesetzliche Grundlage müsste in Bundesbern geschaffen werden.
Caroline Mall, Landrätin und Nationalratskandidatin SVP, Reinach