«Lo äin uuse!»
17.09.2019 Sport, TurnenAn den Schweizermeisterschaften im Steinstossen erreicht mit Elia Wyssen ein Oberbaselbieter eine neue Bestweite:
Der Rünenberger stösst am Anlass, mit dem der TV Wenslingen sein 100-Jahre-Jubiläum feiert, Schweizer Rekord bei den Knaben.
Lukas Müller
Das ...
An den Schweizermeisterschaften im Steinstossen erreicht mit Elia Wyssen ein Oberbaselbieter eine neue Bestweite:
Der Rünenberger stösst am Anlass, mit dem der TV Wenslingen sein 100-Jahre-Jubiläum feiert, Schweizer Rekord bei den Knaben.
Lukas Müller
Das Publikum ist fachkundig: Der Knirps neben dem Journalisten weiss, dass der Favorit bei den Jugendlichen in der Vorrunde besser gestossen hat als beim nachfolgenden Stoss. Für die zahlreichen Zuschauer hat das von Pascal Kamber präsidierte OK der Schweizermeisterschaften im Steinstossen und Steinheben in Wenslingen alles unternommen, um ein attraktives Rahmenprogramm auf die Beine zu stellen. Doch im Zentrum stand der traditionsreiche Sport: Ein reibungsloser Wettkampf für die Athleten.
Steinstoss-Wettkämpfe gibt es schon seit Ewigkeiten. Im Jahr 1472 etwa ist ein Steinstossen in Zürich belegt, und es ist bekannt, dass diese Freizeitbeschäftigung in der Schweiz weit verbreitet war. Eigentliche Schweizermeisterschaften werden aber erst seit 1987 ausgerichtet. In dieser Sportart geht es nach den Worten von Steinstösser Patrick Thommen um Kraft, Schnelligkeit und Spritzigkeit sowie um hohe Konzentrationsfähigkeit. Der Athlet des TV Thürnen trat am Samstag als Titelverteidiger mit dem 18-Kilogramm-Stein an. Natürlich müsse auch stets an der Technik gefeilt werden. Es gilt, den Stein zu halten, den Anlauf minutiös zu planen und vorne beim Balken den perfekten Stoss zu vollführen. Wer über den Balken tritt, hat einen Nuller produziert.
Beim Steinheben geht es um Kraft, Technik und Stehvermögen. Der Stein liegt an höchster Stelle auf dem ausgestreckten Arm, wird nach unten geführt, wobei die Athleten in die Knie gehen, um den Stein wieder zur höchsten Position zu befördern. Die unterschiedlich schweren Steine für die verschiedenen Kategorien werden übrigens vom eidgenössischen Nationalturnverband zur Verfügung gestellt.
Favoriten nicht auf Touren
Vor dem Wettkampf zählten beim Steinstossen unter anderem Männer aus Thürnen und Wenslingen zum Favoritenkreis. Letztlich vermochten sich aber vor allem Athleten aus dem Fricktal zu profilieren. Sandro Michel vom SV Gipf-Oberfrick schwang in der Kategorie mit dem 12,5-Kilo-Stein obenaus. In der Kategorie mit dem 18-Kilo-Stein lag Simon Hunziker vom STV Herznach am Schluss ganz vorne. Simon Hunziker liess es aber nicht damit bewenden. Er triumphierte auch beim «Elefantentreffen», dem Wettkampf der Männer mit den imposanten 40-Kilo-Stein.
Mit seinem Wettkampf nicht zufrieden war der in Thürnen aufgewachsene und in Breitenbach lebende Patrick Thommen. Es lief dem Titelverteidiger einfach nicht nach Wunsch. «Es hat im Kopf nicht gestimmt», sagte er selbstkritisch, hakte den Wettkampf ab. Zu den erfreulichen Erscheinungen aus Oberbaselbieter Sicht zählte dafür das Abschneiden von Elia Wyssen. Der Nachwuchsmann vom TV Rünenberg stellte mit dem 8-Kilo-Stein mit einer Weite von 13,51 Metern einen neuen Schweizer Rekord auf.
70 Athletinnen und Athleten stellten sich beim Steinheben dem Kampf gegen die Schwerkraft. In der Kategorie Damen mit dem 12,5-Kilo-Stein schafften es zwei Einheimische aufs Podest. Während Myriam Gysin von der Damenriege Wenslingen den Finaleinzug verpasste, kämpfte ihre Vereinskollegin Deborah Schaeffer um den Sieg. Allerdings unterlag sie im Final der Ostschweizerin Alexandra Meier aus Basadingen klar. Die Wenslinger Damen trösteten sich mit dem Meistertitel in der Teamwertung – ein schöner Schlusspunkt für eine Schweizermeisterschaft, die dank Postkartenwetter und guter Organisation zu einem vollen Erfolg geworden ist.
Resultate unter www.sts2019.ch