Wasser ja – und gesund ist es sowieso
20.08.2019 EptingenDer Gewerbeverein Gelterkinden und Umgebung zu Besuch beim «Eptinger»
In 120 Jahren von 30 000 auf 50 Millionen Flaschen pro Jahr. Die Verwaltungsratspräsidentin Damaris Buchenhorner wusste den im Sägesser-Reisecar angereisten Gewerblern so einiges zu erzählen. ...
Der Gewerbeverein Gelterkinden und Umgebung zu Besuch beim «Eptinger»
In 120 Jahren von 30 000 auf 50 Millionen Flaschen pro Jahr. Die Verwaltungsratspräsidentin Damaris Buchenhorner wusste den im Sägesser-Reisecar angereisten Gewerblern so einiges zu erzählen. Zuvor kleidet sich die Gesellschaft in weisse Mäntel und setzt das Haarnetz auf. Schliesslich handelt es sich auch beim Mineralwasser um ein Nahrungsmittel und da sind strenge Vorschriften einzuhalten. Da die Produktion ein gewisses Lärmpotenzial in sich birgt, erfolgt die Ausstattung mit Kopfhörern, die es erlauben, den Ausführungen der Gruppenleiter zu folgen.
Mit einer Flasche Mineralwasser ausgestattet starten wir bei der Maschine, welche die Flaschenrohlinge zu den bekannten PET-Flaschen formt. Rund 16 000 Flaschen werden pro Stunde produziert. Es wird mittels vollautomatischer Maschinen gefertigt, abgefüllt, verpackt. Dies ist primär der Hygiene, der Zuverlässigkeit und auch der sich wiederholenden Tätigkeit geschuldet. Ganz ohne Menschen geht es natürlich auch nicht. Das Produktionsmaterial muss zugeführt und das Endprodukt schliesslich bis zum Abtransport gelagert werden. Total stehen am Standort Eptingen rund 25 Menschen im Einsatz.
Es ist eindrücklich, wie der Automat selbst feststellt, wenn eine Flasche platzt und diese aus dem Produktionsprozess ausscheidet. Bevor das Wasser in die Flaschen kommt, wird auch dessen Qualität laufend überprüft. Das strengste «Messgerät» ist dabei die menschliche Nase. Buchenhorners Lieblingsgerät ist jenes, das mit Lasertechnik die Kohlensäure in der fertigen Flasche prüft. Das demonstrierte Muster wies exakt 2,18 g/Liter auf.
Und dann die neue Glasflasche. Im Zusammenhang mit der neuen Abfüllanlage wurde gleichzeitig die Flaschenform entwickelt. Schliesslich müssen Flasche und Anlage präzise aufeinander abgestimmt sein. Bis die bekannte Form zum Abfüllen gegeben wurde, vergingen immerhin zwei Jahre. Ein langer Prozess, der aber zu guten Rückmeldungen, namentlich aus der Gastronomiebranche führte. Dort wird der etwas grössere Durchmesser des Flaschenhalses geschätzt, damit rasch und ohne Spritzer in Gläser ausgeschenkt werden kann. Jede Flasche wird vor dem Befüllen 17 Minuten lang gewaschen bevor das Mineralwasser – ein Drittel ohne Kohlesäure und zwei Drittel mit Kohlensäure, wovon je etwa die Hälfte mit viel und weniger Kohlesäure – eingefüllt wird.
Bei der Lieferung der Glasflaschen kann es immer mal zu Engpässen auf Seite des Lieferanten kommen. Zum einen, da der Anteil an Glasflaschen statt wie geplant 10 Prozent rasch 30 Prozent des Volumens ausmacht, und zum anderen, weil die Flasche so gut gefällt, dass sie nicht selten auch als Vase ihre weitere Verwendung findet.
Noch viele weitere Details wusste Damaris Buchenhorner zu erzählen auch spürte man deutlich, dass in ihren Adern wohl etwas anderes als Blut fliessen muss.
Nach einem kleinen Apéro wird die Gesellschaft mit einem Präsent verabschiedet. Remo Camponovo fährt im 4-Sterne-Car auf den «Wytschbrg» zum Restaurant Bürgin, wo bei einem feinen 3-Gänger lebhaft diskutiert und Esthi Freivogel für das Organisieren eines weiteren, interessanten Gewerbevereinsausflugs gedankt wird.
Alex Köhli