Willi Wenger
Die 15 Buben und das Mädchen hatten vor dem Rennen viel zu tun. Sie bauten ihr eigenes Rennauto, den «Waldfäger», das sie nach dem Anlass als Eigentum nach Hause nehmen durften. Unter kundiger Leitung wurde vergangene Woche in den Ausbildungszentren der ...
Willi Wenger
Die 15 Buben und das Mädchen hatten vor dem Rennen viel zu tun. Sie bauten ihr eigenes Rennauto, den «Waldfäger», das sie nach dem Anlass als Eigentum nach Hause nehmen durften. Unter kundiger Leitung wurde vergangene Woche in den Ausbildungszentren der beteiligten Berufsverbände mit Holz und Metall gearbeitet: Planen, messen, sägen, hobeln, schweissen, schrauben und schliesslich montieren.
Das Resultat war eindrücklich. Zu bestaunen waren sogenannte 50-Kilo-Boliden, eine Art Seifenkisten, mit welchen im Ziefner Holzenberg auf einer rund einen Kilometer langen Strecke und möglichst «präzisen Fahrzeiten» aus zwei Läufen gefahren wurde. Sieger wurde am Ende des Tages nicht der Zeitschnellste, sondern derjenige Fahrer, der zwischen dem ersten und zweiten Lauf am wenigsten Zeitdifferenz aufwies.
Karriere machen mit Lehre
Und dies wurde mehreren Buben zum Verhängnis. «Ich bin im zweiten Durchgang zu schnell gefahren, sodass es schliesslich nicht passte», kommentierte etwa der 13-jährige Itinger David Steiner. Anderen Fahrern wurde ihr (unkontrolliertes) Tempo zum Verhängnis, indem sie unterwegs zu stark forcierten und dabei etwa quer standen, zu stark bremsten oder Strohballen touchierten. Aber, am Ende zählten nicht die Minuten und Sekunden, sondern das Mitmachen, der olympische Gedanke.
Die Veranstaltung wollte den Teilnehmern, aber auch den Eltern zeigen, dass auch die Berufslehre Chancen auf Karriere bieten kann. Es gehe beim Anlass um die Stärkung der Berufsbildung, sagte Fritz Sutter, Ausbildungsberater im kantonalen Berufsbildungsamt, gegenüber der «Volksstimme». Projektleiter Andy Weber, ein ehemaliger Berufsschullehrer, hielt fest, dass eine Berufslehre, im Idealfall in Verbindung mit der Berufsmaturität, auch einen erfolgreichen Lebensweg darstellen kann. Und er lobte den Einsatz aller Ferienpass-Teilnehmer. «Die Woche mit ihnen war super. Die Jugendlichen verhielten sich sehr diszipliniert.»
«Genau mein Ding» hat zum fünften und letzten Mal auf diese Weise stattgefunden. «Es wird inskünftig in anderer Form durchgeführt werden», blickte Sutter in die Zukunft.
Er dankte gleichzeitig dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation für die Unterstützung. «Die substanzielle Unterstützung des Bundes bis heute war unverzichtbar. Ohne diese hätte es das Projekt so nie gegeben.»