Margrit Gisin-Wüthrich, 95. Geburtstag
Glücklich blickt Margrit Gisin-Wüthrich über ihre sorgsam betreuten Geranien aus dem Stubenfenster eines Rickenbacher Bauernhauses auf ein langes, erfahrungsreiches Leben.
Auf dem Gelterkinder Hof «Obere ...
Margrit Gisin-Wüthrich, 95. Geburtstag
Glücklich blickt Margrit Gisin-Wüthrich über ihre sorgsam betreuten Geranien aus dem Stubenfenster eines Rickenbacher Bauernhauses auf ein langes, erfahrungsreiches Leben.
Auf dem Gelterkinder Hof «Obere Röthen» aufgewachsen, ist sie 1948 mit der Heirat ins schwiegerelterliche Haus im Nachbardorf Rickenbach eingezogen. Nach der Geburt ihrer Zwillinge hat sie sich im Drei-Generationen-Haus im Haushalt, im Gemüsegarten und bei den vielfältigen Arbeiten auf dem Bauernbetrieb einem herausfordernden Leben stellen müssen. Was sie rückblickend etwas verklärt als Selbstverständlichkeit betrachtet, darf heute wertschätzend als besondere Leistung gewürdigt werden. Die persönlichen Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung sind im engen familiären Geflecht und während den langen Arbeitstagen von Frühling bis Herbst auf dem Bauernbetrieb oft etwas zu kurz gekommen.
Wie sie zu bedenken gibt, hat man sich damals halt immer wieder zusammengerauft und durchgehalten. Diesen Durchhaltewillen sieht sie heute gut belohnt. So hat sie miterleben können, wie ihre drei Söhne und Grosskinder ebenfalls Familien gegründet haben und bald das vierzehnte Urgrosskind das Licht der Welt erblicken wird.
Nach einem arbeitsreichen Bäuerinnenleben hat sie mit ihrem Ehemann erlebnisreiche Reisen und schöne Altersferien verbringen dürfen. Die vielen selbst gemalten Landschafts- und Blumenbilder in ihrer Wohnung zeugen von einer tiefen Naturverbundenheit und Lebensfreude. Die Sterbebegleitung ihres Mannes hat sie vor drei Jahren vorbildlich angenommen und ihm damit einen letzten grossen Liebesdienst erwiesen.
Als rüstige Jubilarin und älteste Rickenbacherin bewältigt sie seither mit Unterstützung der Familie ihres jüngsten Sohnes immer noch recht selbständig ihren Haushalt und macht – wenn das Wetter es erlaubt – schon frühmorgens mit ihrem Rollator einen Spaziergang zum Bauernhof ihres Enkels oder zum Friedhof. Margrit Gisin-Wüthrich freut sich aber auch über die regelmässigen Besuche ihrer Schwester, der Angehörigen, Freundinnen und Bekannten. Sie bewirtet sie gerne mit einer Tasse Tee und selbst gebackenen Guzzis, vernimmt und erzählt begeistert alte Geschichten, um in Erinnerungen zu schwelgen und so ihren Lebensabend zu geniessen.
Wir wünschen der Jubilarin von Herzen weiterhin gute Gesundheit, Glück und Segen.
Matthias Gisin