Der Serienmeister sticht in See
26.07.2019 Sport, TecknauIndiaca | Tecknau spielt in Estland um den Weltcup
Ab morgen spielen die besten Indiaca-Spieler der Welt im estnischen Tartu um Titel am World Cup. Das Oberbaselbiet ist mit zwei Tecknauer Teams prominent vertreten. Der Serien-Schweizermeister strebt nach einem ...
Indiaca | Tecknau spielt in Estland um den Weltcup
Ab morgen spielen die besten Indiaca-Spieler der Welt im estnischen Tartu um Titel am World Cup. Das Oberbaselbiet ist mit zwei Tecknauer Teams prominent vertreten. Der Serien-Schweizermeister strebt nach einem internationalen Titel.
Hans Hofer
Auf nationaler Ebene sind die Tecknauer Indiaca-Spieler Dominatoren. Zum zehnten Mal in Folge haben sie im Frühjahr den Meistertitel in der Kategorie Männer 40+ gewonnen. Die Goldmedaille im Mixed 40+ war die fünfte in Serie. Und auch beim Eidgenössischen Turnfest in Aarau ging der Turnfestsieg bei den Männern an die Tunneldörfer. Das Jahr 2019 bot schon in den ersten sechs Monaten Höhepunkte der Vereinsgeschichte der Männerriege Tecknau.
Und so suchen die Tecknauer nach neuer Konkurrenz:Als Schweizer Meister sind sie bei den Männern und im Mixed für den World Cup qualifiziert, der morgen im estnischen Tartu beginnt. Kann denn Tecknau den besten Klubteams dieses Mal standhalten?
Beim ersten Auftritt am Weltcup 2010 – ebenfalls in Tartu – machten die Tecknauer ihre ersten Erfahrungen auf der internationalen Indiaca-Bühne. Das Männerteam kehrte mit einer Bronzemedaille im Gepäck nach Hause. Mit diesen Erfahrungen reisten die Oberbaselbieter 2015 erwartungsvoll an den vierten Weltcup ins japanische Saitama. Sie mussten feststellen, dass das nationale Niveau nicht mit der internationalen Spielstärke mithalten kann. Tecknau verlor alle Spiele. Statt einer Medaille gab es eine Enttäuschung mit auf den Heimweg.
«Wie ein Virus, der in uns steckt»
Trotzdem lassen sich die Spieler aus dem Tunneldorf nicht entmutigen. Sie wollen beim dritten Anlauf zurück aufs Podest. Da das Teilnehmerfeld bei den Männern sehr ausgeglichen ist, scheint die Zielsetzung zugleich realistisch und schwierig. Eher als Aussenseiter gehen die Tecknauer in der Kategorie Senior Mixed an den Start, in der die Gegner schwieriger einzustufen sind.
Es war das leichtere Spielgerät, das die in die Jahre gekommenen Tecknauer Faustballer vor zirka 15 Jahren zum Indiacasport lockte. Und der schnelle Erfolg hat die Spieler hungrig gemacht. Es ist erstaunlich, mit welchem Willen und welcher Verbissenheit die Tunneldörfer über die vielen Jahre ihre Erfolge aufrechterhalten können. «Wir haben viel von unserem früheren Faustballspiel profitiert», sagt Spielertrainer Martin Buess.
Die Ex-Faustballer hätten ein gutes Auge für den Raum, können Spielzüge des Gegners voraussehen und genössen so Vorteile in der Spielintelligenz. Dazu kommt gemäss Buess die ‹never give up›- Mentalität: «Bei uns ist ein Spielzug erst verloren, wenn das Spielgerät wirklich unerreichbar zu Boden fällt.» Das helfe ebenso wie der ausgezeichnete Trainingsbesuch. «Es ist wirklich wie ein Virus, der in uns steckt.»
Bei aller Verbissenheit sei es nie zu Problemen bei der Teambildung gekommen. «Natürlich hofft jeder Spieler auf einen Einsatz. Das ist verständlich und auch gut so», sagt der Spielertrainer. Und so haben die Tecknauer auf der Bank Auswechselspieler, die sie jederzeit ins Spiel integrieren können, ohne an Niveau zu verlieren. Es habe in all den Jahren nur eine Situation gegeben, in der ein Spieler mit seiner Rolle nicht zurechtgekommen ist und sich vom Indiacasport zurückgezogen hat. «Zu einem anderen Verein hat nie jemand gewechselt. Im Gegenteil, es kam ab und zu ein Spieler dazu, der auch gerne bei einem ambitionierten und erfolgreichen Verein mitspielen wollte», so Buess.
47 Teams aus 7 Ländern
hh. Der Indiaca World Cup ist ein internationaler Wettbewerb, ausgeschrieben von der 2001 gegründeten «International Indiaca Associaton (IIA)» und vergeben an einen der zurzeit 8 Mitgliedstaaten (Belgien, Deutschland, Estland, Japan, Korea, Luxemburg, Polen, Schweiz). Es wird in den sechs Kategorien Men, Women, Mixed, Senior Men, Senior Women und Senior Mixed gespielt. Qualifiziert sind der Landesmeister sowie der Zweitplatzierte in den entsprechenden Kategorien. Eine Ausnahme bilden die Seniorenkategorien. Hier sind die Landesmeister zugelassen, des Weiteren ist es dem organisierenden Land vorbehalten, ein zweites Team einzusetzen. Für die Schweiz stehen insgesamt neun Teams im Einsatz.