Monika Wiesner geht mit Training gegen das Vergessen vor

Die Gedächtnistrainerin Monika Wiesner bietet seit rund zweieinhalb Jahren Gedächtnistrainings in Gelterkinden an. Um Schnelligkeit geht es dabei nicht. Die Teilnehmenden lösen verschiedene Aufgaben in ihrem individuellen Tempo.

Peter Stauffer

«NUHD – GEIZE – NEWICHS – TERTA – SCHIF – FACHS.» Sind das Abkürzungen von Firmennamen, Kürzel von Institutionen oder Geheimzeichen? Nein, ganz einfach gesagt, ist das eine der Aufgaben, die Monika Wiesner den fünf Frauen und drei Männern rund um den Tisch in der Alterstagesstätte Zum Lebenslauf stellt. Sie sollen herausfinden und notieren, welche Tierarten sich hinter den geheimnisvollen Buchstabenfolgen verbergen.

Wiesner hält dazu nicht eine Stoppuhr in der Hand oder will den Schnellsten oder die Schnellste auszeichnen. Im Gegenteil, sie betont immer wieder, dass es bei den Übungen nicht darum gehe, sich mit den anderen zu messen. Sie gibt allen Teilnehmern die Zeit, die sie individuell für die Lösung benötigen. «Es ist kein Wettbewerb. Es geht in den Trainings darum, individuell das Kurzzeitgedächtnis zu erhalten, zu aktivieren und zu fördern», erläutert die Leiterin. Im Verlaufe der nächsten Stunde folgen weitere Übungen; Übungen, die alle Sinne fordern. Zum Beispiel werden die Teilnehmenden aufgefordert, aus dem Gedächtnis möglichst viele Hunderassen aufzuschreiben, die Wiesner vorher im Bild vorgestellt hat. Oder es werden Namen von Berühmtheiten gesucht, nachdem man Ausschnitte aus ihren Reden ab Tonkassette und einfache Hinweise erhalten hat.

Ein Tabuthema
Die ausgebildete Gedächtnistrainerin Wiesner versteht es, niemanden unter Druck zu setzen – was kontraproduktiv wäre – und die unterschiedlichen Arbeitstempi zu berücksichtigen oder Lücken zu überbrücken. Die ruhige, entspannte und humorvolle Atmosphäre, die spannenden und abwechslungsreichen Übungen sowie die unauffällige und lockere Art der Trainingsleiterin lassen die Zeit wie im Flug vergehen.

Monika Wiesner organisiert diese Trainings – mit reichhaltigem Znüni respektive Zmorge – seit ungefähr zweieinhalb Jahren in den Räumen der Alterstagestätte Zum Lebenslauf. Jeden Mittwoch und einmal im Monat am Samstag findet ein Training statt. Berufserfahrung auf diesem Gebiet hat sie allerdings schon seit mehr als sieben Jahren. Sie wundert sich, dass nicht grösseres Interesse an solchen Trainings besteht, sei es doch erwiesen, dass regelmässiges Gedächtnistraining Demenzerscheinungen drei bis fünf Jahre hinausschieben kann. Für viele Menschen sei es wohl ein Tabu. Sie denken – und sagen: «Ich bin noch nicht alt genug, ich brauche das nicht», oder gar, dass sie zu alt für ein Training seien. «Man will zwar alt werden, aber nicht alt sein», so Wiesner. Dabei ist es doch eine Binsenwahrheit, was das Bonmot von Werner Mitsch aussagt: «Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird.»

Zum Besuch des Gedächtnistrainings mit Monika Wiesner braucht es ausser Interesse keinerlei Vorbedingungen, es steht jedermann und jeder Frau offen.

www.alterstagesstaette.ch, 061 981 52 52.

Das Gedächtnis auf Trab halten

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