CARTE BLANCHE
25.06.2019 PolitikGrundwasserschutzzonen ausscheiden und erweitern
Peter Aerni, Gemeindepräsident BVL, Lausen
Die Überprüfung der Grundwasserschutzzonen wird in naher Zukunft alle Gemeinden beschäftigen, da es dabei ein entsprechendes ...
Grundwasserschutzzonen ausscheiden und erweitern
Peter Aerni, Gemeindepräsident BVL, Lausen
Die Überprüfung der Grundwasserschutzzonen wird in naher Zukunft alle Gemeinden beschäftigen, da es dabei ein entsprechendes Bundesgesetz umzusetzen gilt. Auch bei uns in Lausen sind wir daran, diese Zonen zu begutachten, um den neuen Richtlinien zu entsprechen. Auf der einen Seite sind es die zeitlich begrenzten Lizenzen der Pumpwerke, die neu eingeholt werden müssen, aber natürlich auch die neuen Gesetze, die erlassen werden, um die richtigen Entscheide zu treffen und die nötigen Massnahmen einzuleiten.
Solche Zonenausscheidungen sind natürlich nicht ganz einfach, da die Landbesitzer, die direkt betroffen sind, durch diese Massnahmen Auflagen erhalten können. Nicht zuletzt ist die Topografie in unserer Region so gegeben, dass diese Ausscheidungen, zum Beispiel wie bei uns, über die Gemeindegrenzen hinausgehen und diese deshalb in Gesprächen und Verhandlungen sehr komplex werden.
Die kantonalen und externen Fachstellen unterstützen uns in den verschiedenen Belangen, jedoch ist diese Aufgabe durch unser dicht besiedeltes Gebiet eine Herausforderung. Es wird von oberster Instanz auch oft vergessen, dass ein Bundesgesetz nicht umsetzbar ist, wenn es die örtlichen Verhältnisse nicht zulassen. Wie bereits erwähnt, liegen viele unserer Gemeinden im Baselbiet in Tälern oder auf Anhöhen, bei welchen eine grossflächige Ausweitung solcher Gebiete schlecht möglich ist.
Die Vergrösserung oder Ausweitung dieser Schutzzonen bringt auch weitere Problemstellungen zutage – wenn zum Beispiel in den Erweiterungsperimetern Altlasten vorhanden sind von früheren Deponien oder anderen Ablagerungen, welche die Grundwassersicherheit gefährden können oder anschliessend zu teuren Sanierungsarbeiten führen.
Es liegt in unserer Hand, gemeinsam Lösungen zu finden, um unser Wasser sauber zu fördern und zu schützen. So haben wir in den vergangenen Jahren auch sehr stark investiert und unser Wassernetz mit unseren Nachbargemeinden verbunden. So können wir uns bei Wasserknappheit oder Wassernot – zum Beispiel durch Verunreinigungen – gegenseitige Hilfe leisten und die Versorgungssicherheit gewährleisten.
Die Wasserversorgung ist für uns eine Selbstverständlichkeit geworden, die jedoch nicht immer selbstverständlich war. Weltweit sind noch immer Millionen von Menschen betroffen, die kein sauberes Trinkwasser haben oder durch kilometerlange Wege diesen wertvollen und lebenswichtigen Rohstoff täglich beschaffen müssen.
Für eine Gemeinde ist es unerlässlich, immer und mit bester Qualität in die Trinkwasserversorgung zu investieren und die Pumpwerke, Wasserfassungen, Reservoire und Wasserleitungen in möglichst bestem Zustand zu halten.
Der wichtigste Faktor ist bestimmt, dass wir nicht aus den Augen verlieren dürfen, dass unser Wasser das Lebensmittel Nummer eins ist und somit in allen Belangen höchste Priorität haben muss.
In der «Carte blanche» äussern sich Oberbaselbieter National- und Landratsmitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindebehörden zu einem selbst gewählten Thema.