Sogar ein vorübergehender Verzicht auf das 2. Landratsvizepräsidium stand zur Debatte
tho. Der Kanton Baselland gewährt rund alle acht Jahre einer Kleinpartei das Anrecht auf das Landratspräsidium. Kurz vor den kantonalen Wahlen Ende März zeigte sich nach einer ...
Sogar ein vorübergehender Verzicht auf das 2. Landratsvizepräsidium stand zur Debatte
tho. Der Kanton Baselland gewährt rund alle acht Jahre einer Kleinpartei das Anrecht auf das Landratspräsidium. Kurz vor den kantonalen Wahlen Ende März zeigte sich nach einer komplizierten Berechnung für alle offenbar eher überraschend: Es ist die glp, die in zwei Jahren an der Reihe ist.
Das Problem: Die glp schnitt bei den Wahlen schlecht ab. Sie stellt im neuen Landrat nur noch gerade drei Parlamentarier – zwei davon sind erst noch Neulinge. Sie kommen für die sofortige Wahl ins 2. Vizepräsidium und zwei Jahre später ins Präsidium des Landrats eher nicht infrage. Wer das Parlament leiten will, braucht viel Erfahrung im Ratsbetrieb. Die einzige Bisherige ist die Füllinsdörferin Regula Steinemann. Sie aber winkte zunächst ab: Sie sei berufstätig und habe ein kleines Kind – die Mehrfachbelastung sei zu viel für sie. An den Landratspräsidenten hängen nicht nur Vorbereitung und Leitung der Sitzungen, von ihnen wird auch die Präsenz an unzähligen gesellschaftlichen Anlässen erwartet.
Laut glp-Landrat Daniel Altermatt versuchte seine Partei deshalb, den Anspruch der glp um ein Jahr nach hinten zu verschieben – und einer anderen Partei den Vortritt zu lassen. Die SP, die am Zug gewesen wäre, habe sich jedoch gesperrt. Auch die anderen Parteien hätten signalisiert, dass sie für einen Abtausch nicht zu haben seien. Damit war klar: Regula Steinemann muss – und sie sagte zu.
«Natürlich freue ich mich», sagt sie gegenüber der «Volksstimme». Sie habe nun zwei Jahre Zeit, um sich entsprechend zu organisieren: «Das Amt ist eine grosse Ehre. Aber es ist auch mit grossen Erwartungen verbunden, denen ich gerecht werden möchte.» Ihre Nominierung wurde gestern der Landeskanzlei gemeldet. Gewählt wird am 1. Juli. Landratspräsident dürfte Peter Riebli (SVP, Buckten) werden, 1. Vizepräsident wird Heinz Lerf (FDP, Liestal).
Apropos glp: Nach dem Rücktritt von Hector Herzig aus Langenbruck zeichnet sich an der GV vom 27. Juni eine Kampfwahl ums Präsidium ab: Es kandidieren Domenic Schneider (Liestal), Thomas Tribelhorn (Rünenberg) und Matthias Häuptli (Allschwil).