Mehr Wohnraum für Familien
14.05.2019 Tecknau850-Einwohner-Gemeinde wächst um elf Familien
In Tecknau sollen bald elf neue Einfamilienhäuser gebaut werden. Wenn genügend Kaufinteresse besteht, wird diesen Winter mit dem Bau begonnen.
Peter C. Müller
Die Plakate vor der ...
850-Einwohner-Gemeinde wächst um elf Familien
In Tecknau sollen bald elf neue Einfamilienhäuser gebaut werden. Wenn genügend Kaufinteresse besteht, wird diesen Winter mit dem Bau begonnen.
Peter C. Müller
Die Plakate vor der Gemeindeverwaltung in Tecknau sind gross und kaum zu übersehen: «Informationsabend für Kaufinteressierte», ist da zu lesen. Im Gemeindesaal könne man sich während zweier Stunden individuell Fragen beantworten lassen. Rede und Antwort stehen dabei einerseits der Architekt der Überbauung Sonnenmatt, die in Tecknau entstehen soll und andererseits eine Verantwortliche der Immobilienfirma. Doch trotz guter Bekanntmachung des Infoabends ist das Interesse der Bevölkerung nicht gerade riesig: Hauptsächlich mit dem Projekt vertraute Einwohner von Tecknau schauen vorbei und möchten sich über einige Details informieren lassen.
Elf frei stehende Einfamilienhäuser sind für Tecknau geplant, so erklärt man. «Das Grundkonzept der Liegenschaften beinhaltet eine schöne, schlichte und freundliche Architektursprache», sagt Tanja Berar von der Basler Firma Immooffice, die zusammen mit der ebenfalls in Basel ansässigen First Invest für die Arealentwicklung, den Bau und die Finanzierung der Gebäude zuständig ist. Architekt für die elf Häuser ist der vor allem im Leimental tätige, bald 80-jährige Hans Ruedi Bühler: «Die ‹Sonnenmatt› ist wirklich ein sehr schönes Projekt, das sich vor allem für Ehepaare mit kleinen Kindern hervorragend eignet», sagt er begeistert. «Die Häuser bieten viel Platz, ermöglichen eine individuelle Raumgestaltung und eine ruhige Umgebung für junge Familien.»
Gemeinsame Begegnungszone
Geplant sind fünf leicht unterschiedliche Haustypen und eine Erschliessungsstrasse, die der Überbauung eine gemeinsame Begegnungszone und einige Spielmöglichkeiten für die Kleinsten bietet. Kosten werden die elf Einfamilienhäuser mit einer totalen Nutzfläche von jeweils rund 220 Quadratmetern und einer Kubatur von etwa 800 bis 850 Kubikmetern etwas über 1 Million Franken pro Haus. Mit dabei ist eine Doppelgarage, ein gedeckter Sitzplatz oder eine Terrasse und ein Anteil am «Kooperationsgrundstück» der Erschliessungsstrasse.
«Die Banken haben das Projekt geprüft», betont Tanja Berar, «und festgestellt, dass Kaufinteressierte einen sehr schönen Gegenwert bekommen und die Einfamilienhäuser weder überteuert sind noch ein Spekulationsobjekt darstellen.» Und Hans Ruedi Bühler erklärt: «Alles ist sehr hochwertig: Die Einfamilienhäuser werden nach den Normen, Richtlinien und Qualitätsvorschriften der Architekturbranche erstellt.» Die Tragstruktur sei ein Massivbau aus Stahlbeton und tragendem Mauerwerk. Vorgesehen sei zudem ein gut isoliertes Flachdach, hochwertige Böden sowie moderne Kücheneinrichtungen und sanitäre Anlagen. «Trotz all dieser Normierungen ist aber dennoch viel Raum für Individualität», erklärt der Architekt: «Die lichtdurchfluteten Räume können auch offener als vorgesehen gestaltet werden. Und wer gerne noch jemanden bei sich im Haus aufnehmen möchte, für den gibt es auch die Möglichkeit eines Einliegerteils.»
Im Winter könnte es losgehen
Und wie steht die Gemeinde zum Projekt der «Sonnenmatt» und zu den elf Einfamilienhäusern? Ist das Vorhaben nicht zu gross für eine Gemeinde von rund 850 Einwohnerinnen und Einwohnern? «Wir begrüssen sehr, dass sich in Tecknau raumplanerisch etwas tut», sagt Gemeindepräsident Markus Sager, der bei der Fragestunde vorbeischaut: «Wir haben das Projekt mehrmals diskutiert und geprüft. Jetzt freuen wir uns, dass die Baubewilligung des Kantons vorliegt, und es bei genügend Kaufinteresse bald einmal losgehen wird. Die neuen jungen Familien bei uns aufzunehmen, ist von der Infrastruktur her kein Problem.»
Und auch Peter Grieder, einer der Anwohner der neuen Einfamilienhäuser, der etwas eigenes Land zur Erschliessung abgetreten hat, findet durchaus Gefallen am Projekt: «Besonders begrüsse ich die einheitliche Bauweise und die grüne Umgebungsgestaltung der Häuser. Wenn ich jetzt noch nette Nachbarn bekomme, bin ich vollauf zufrieden.»
Jetzt hoffen die am Projekt beteiligten Immobilienfirmen nur noch auf das nötige Kaufinteresse: «Wenn eine genügende Vorfinanzierung da ist, legen wir los», meint Tanja Berar. Baustart soll dann noch diesen Winter sein, und läuft alles – auch witterungstechnisch – reibungslos, werden die Einfamilienhäuser bis Mitte 2022 bezugsbereit sein.