Weinanbau bereits vor mehr als zwei Jahrhunderten
vs. Seit 2005 bewirtschaftet Jürg Jenny-Müller in Rothenfluh eine kleine Fläche Weinreben und produziert seinen «Hörnli Wy». Die Parzelle 2526 befindet sich exakt in der Mitte längst vergessener Weinrebenflächen. ...
Weinanbau bereits vor mehr als zwei Jahrhunderten
vs. Seit 2005 bewirtschaftet Jürg Jenny-Müller in Rothenfluh eine kleine Fläche Weinreben und produziert seinen «Hörnli Wy». Die Parzelle 2526 befindet sich exakt in der Mitte längst vergessener Weinrebenflächen. Lokalhistoriker Gianni Mazzucchelli hat nachgeforscht.
In der Federzeichnung von G. F. Meyer, 1868, sind die Rothenflüher Rebflächen eingezeichnet. Sie befanden sich im Rank (Under Logligen), Hinterleimat, Holwingen, Götzenbühl, Horn, im Gries und in Wannen. Im Gebiet Grendel sind die drei farbigen Verzweigungen zu den Reben sichtbar. Beim «Rebenverbot» durften die Reben nur nach Reglement betreten werden. «Grendel» stammt vom althochdeutschen «grintil» ab für Riegel, Sperrriegel, Absperrung. Ferner erinnern noch immer gebräuchliche Flurnamen wie Hinder der Reben, Under der Reben und Rebgarten auf den Weinbau von einst.
Daniel Bruckner schrieb 1762: «Allhier hat es einen guten Ackerbau, etwas Rebgelände und eine erträgliche Viehzucht.» Markus Lutz berichtete 1805, die Rothenflüher Gegend «… bringt viele Früchte und einen guten rothen Wein hervor, der sehr geliebt wird …».
In einem Gemeinderatsprotokoll von 1859 ist die Weinstatistik festgehalten: 1. Weisser Wein 98 3/4 Sm. ca. 14 850 Liter, 2. Rother Wein 56 1/2 Sm. ca. 8475 Liter. Der Ertrag im Ganzen gering, aber gut.
1857 berichtete Johannes Kettiger in seinem Bericht über «Landwirtschaftliche Zustände in Basel-Land», dass es sich beim Roten in erster Linie um «blauen Klevner» (Blauburgunder) und beim Weissen um Gutedel und Elben handelt.
Jürg Jennys «Hörnli Wy» wird aus Regent-Trauben gekeltert. Die vergangenen Ernten brachten einen eleganten Landwein hervor.