Pfarrhaus soll besser ausgelastet werden
07.03.2019 Bennwil, Bezirk WaldenburgUm die noch vorhandenen Reserven innerhalb des Siedlungsgebiets optimaler ausnützen zu können, will der Gemeinderat das Areal rund ums Pfarrhaus umzonen. Das letzte Wort hat die Gemeindeversammlung am 11. April.
Peter Stauffer
Das Bennwiler Pfarrhaus wird heute ...
Um die noch vorhandenen Reserven innerhalb des Siedlungsgebiets optimaler ausnützen zu können, will der Gemeinderat das Areal rund ums Pfarrhaus umzonen. Das letzte Wort hat die Gemeindeversammlung am 11. April.
Peter Stauffer
Das Bennwiler Pfarrhaus wird heute nicht mehr seiner ursprünglichen Bestimmung entsprechend genutzt. Ein grosser Teil des Gebäudes steht leer, da die Evangelisch-Reformierte Kirchgemeinde Bennwil-Hölstein-Lampenberg all die Räumlichkeiten für ihre Tätigkeiten nicht mehr benötigt.
Einen Teil der Räume konnte die Kirchgemeinde zwar für Schulzwecke an die Einwohnergemeinde vermieten. Jedoch steht nach wie vor ein Teil des stattlichen Gebäudes weitgehend leer und bleibt ungenutzt. Auch die Nachfrage nach Räumen, die zur Wahrnehmung von weiteren Aufgaben im öffentlichen Interesse verwendet werden, ist nicht vorhanden. Eine Nutzung als Wohnfläche ist aufgrund der heutigen Gesetzeslage nicht möglich. Eine solche ist nur durch die Zuweisung in eine Wohnbauzone zulässig. Diese Situation hat dazu geführt, dass sich der Gemeinderat im Sinne einer Siedlungsentwicklung nach innen und einer haushälterischen Nutzung der bestehenden Bauzonen Gedanken darüber gemacht hat, wie die noch vorhandenen Reserven innerhalb des Siedlungsgebiets besser genutzt werden können.
Im April vor die Gemeindeversammlung
Der Gemeinderat schlägt nun vor, das Gelände umzuzonen, auf dem sich das Pfarrhaus befindet. Er plant, die heute bestehende Zone für öffentliche Werke und Anlagen durch die Kernzone im Bereich Pfarrhaus und durch die Wohn-/ Geschäftszone im südlichen Bereich zu ersetzen. Zur Wahrung des Ensembles Pfarrhaus und Umgebung soll die Ortsbildschutzzone auf die südlich gelegene neue WG2-Zone ausgedehnt werden.
Darüber, wie das Pfarrhaus in Zukunft genutzt werden soll, kann der Gemeinderat nichts Abschliessendes sagen. Nicht beabsichtigt ist ein Ausbau zu einem Gastrobetrieb oder einem Veranstaltungslokal. Vielmehr wird eine Wohnnutzung angestrebt. Dafür müssen Parkierungsmöglichkeiten nachgewiesen werden. Aufgrund der Erschliessungssituation und der geschützten Bauten ist davon auszugehen, dass Parkplätze auf der West- oder Nordwestseite angeordnet würden.
Wie sich die Bevölkerung zur Umzonung stellt, wird sich spätestens Anfang April zeigen. Dann legt der Gemeinderat die Umzonung der Gemeindeversammlung vor.
Baudenkmal, erbaut im 15./16. Jahrhundert
rr. Das Pfarrhaus Bennwil liegt oberhalb der Kirche, getrennt von dieser durch den leicht ansteigenden, von Buchshecken gegliederten Pfarrgarten. Das dreigeschossige Haus stammt aus dem 15./16. Jahrhundert, wurde aber im 17. Jahrhundert vergrössert und aufgestockt. Dabei entstanden auch die Grisaillenmalereien an den Decken der Gänge und Zimmer. Der dreigeschossige Wohnteil ruht unter einem Satteldach, das auf der Giebelseite gewalmt ist. Auf der Rückfront sind im 17. Jahrhundert ein Turmvorbau mit Wendeltreppe und eine Laube angebaut worden. Der Ökonomieteil mit Stall und Scheune ist stark abgesetzt und stammt teilweise aus dem 18. Jahrhundert. Zur Gebäudegruppe gehören auch der kleine giebelständige Schopf als Abschluss und das Häuschen im Garten, sowie ein Brunnen von 1787.