Gegen Abstieg und Rückgang
08.03.2019 Sissach, SportHandball | Der TV Sissach kämpft für den Handball-Sport in der Region
Vier Spiele vor dem Ende der Meisterschaft steht der TV Sissach Handball in der 3. Liga auf dem letzten Rang. Dafür drückt das zweite Männerteam als Spitzenreiter der 4. Liga nach oben. Die neue ...
Handball | Der TV Sissach kämpft für den Handball-Sport in der Region
Vier Spiele vor dem Ende der Meisterschaft steht der TV Sissach Handball in der 3. Liga auf dem letzten Rang. Dafür drückt das zweite Männerteam als Spitzenreiter der 4. Liga nach oben. Die neue Präsidentin der Handballriege beschäftigen aber andere Sorgen: Das Interesse am Handballsport in der Region schwindet.
Sebastian Wirz
Morgen um 19 Uhr treffen die Sissacher Handballer in der 3. Liga auswärts auf den TV Magden. Vier Runden vor Schluss der Meisterschaft ist es zwar nicht das Spiel der letzten Chance für die Oberbaselbieter. Dennoch brauchen sie dringend Punkte, will das «Herren 1» nicht aus der 3. Liga absteigen. Der TV Sissach liegt punktgleich mit dem SV Lägern Wettingen, aber mit dem schlechteren Torverhältnis und einem Spiel mehr auf dem letzten Rang. Auf den rettenden achten Tabellenplatz fehlt ein Punkt.
Die Sissacher haben noch vier Spiele Zeit, um Punkte zu sammeln und mit der SG Limmat-HCDU (Rang 8, 8 Punkte) und Handball Zurzibiet (6, 9) stehen den Oberbaselbietern noch zwei Spiele gegen Teams bevor, die in Reichweite liegen müssten. Ein weiterer beruhigender Faktor aus Sicht des Vereins ist, dass die zweite Sissacher Mannschaft in der 4. Liga souverän an der Spitze steht. Der Abstieg könnte bei erfolgreichen Aufstiegsspielen des «Zwöi» gar kompensiert werden.
«Wir haben noch nicht konkret geplant, was bei einem Abstieg passiert», sagt Linda Leuenberger auf Anfrage. Die 27-Jährige ist seit September Präsidentin der Handball-Riege. Die Belange der Männerteams sind wichtig, stehen aber nicht zuoberst auf ihrer To-do-Liste. Da sie die Situation des ganzen Vereins im Blick hat, drängen sich andere Problemzonen auf: Handball lockt in der Region wie in der ganzen Schweiz immer weniger junge Sportlerinnen und Sportler in die Hallen.
Spielgemeinschaft mit Liestal
«Wir haben tolle und talentierte junge Handballer im Nachwuchs», sagt Leuenberger, «aber zahlenmässig stehen wir nicht sehr gut da.» Es gibt vier Juniorenteams im Verein. Da das Einzugsgebiet die Kader nicht zu füllen vermag, betreibt der TVS zwei dieser Teams gemeinsam mit den HC Vikings aus Liestal als Spielgemeinschaft.
Der junge Vorstand will etwas gegen diese Entwicklung unternehmen. «Wir spielen einen harten, aber tollen Sport mit viel Teamspirit und haben einen sehr ausgeprägten Zusammenhalt im Verein. Wir wollen auch in Zukunft Handball im Oberbaselbiet anbieten können», sagt Leuenberger. Bei Spieltagen, an denen mehrere Teams von den Junioren über die Frauen bis hin zu den Männern Partien austragen, gibt es nun oft einen Pizzaplausch, der den Zusammenhalt im Verein stärkt und zusätzlich Zuschauer anlocken soll.
Viel wichtiger für den langfristigen Fortbestand des Handballs in der Region ist aber wohl der Ansatz, der die Jüngsten einbindet: Am Handballspieltag sind alle Mädchen und Knaben der Jahrgänge 2004 bis 2012 mit und ohne Erfahrung im Handball eingeladen, sich in diesem Sport zu versuchen. Die nächste Ausgabe findet am Sonntag, dem 7. April, statt. Mit Werbung in den Schulen und Präsenz an Anlässen wollen die Handballer auf ihren Sport aufmerksam machen und so langfristig dessen Beliebtheit steigern. «Wir geben nicht auf», sagt die Präsidentin.